Ampertaler des Monats:Der Gesang des Grauspechts

Ampertaler des Monats: Der Grauspecht ist der Ampertaler des Monats April.

Der Grauspecht ist der Ampertaler des Monats April.

(Foto: Gebietsbetreuung Ampertal)

Er ist ein echter Ureinwohner des Ampertals - und wie alle Spechte ein ziemlich wichtiger "Architekt" für unzählige Nachmieter, von der Fledermaus bis zur Wespe.

Die Gebietsbetreuung des Ampertals bei den Landschaftspflegeverbänden Dachau und Fürstenfeldbruck stellt jeden Monat einen "echten Ureinwohner" vor. Im April macht in den Auwäldern entlang der Amper ein seltener Bewohner mit seinem durchdringenden, wehmütigen Gesang auf sich aufmerksam: der Grauspecht. Als naher Verwandter des Grünspechts ist er diesem recht ähnlich. Bei genauem Hinsehen kennzeichnen ihn jedoch eindeutig seine überwiegend graue Hals- und Kopffärbung sowie die unauffälligere Gesichtszeichnung. Ebenso lässt er die markante rote Scheitelzeichnung des bekannteren Vetters vermissen, nur das Männchen trägt einen kleinen roten Stirnfleck.

Als sogenannter Erdspecht sucht er vielfach Nahrung am Boden, wobei in erster Linie Ameisen und ihre Puppen auf der Speisekarte stehen. Wesentlich häufiger als der Grünspecht findet er seine Mahlzeiten aber auch am und im Holz. Eine enge Vernetzung von niederwüchsigen Offenlandbereichen und Gehölzen und Wäldern mit alten Bäumen und hohem Totholzreichtum ist deshalb von großer Bedeutung für die Art. Hier legt der Grauspecht von April an auch seine Bruthöhle an und zieht seinen Nachwuchs groß. Wie alle Spechte ist er damit als "Architekt" für unzählige Nachmieter, von der Fledermaus bis zur Wespe, von entscheidender Bedeutung.

Das Natura-2000-Gebiet Ampertal bietet in vielen Bereichen optimale Bedingungen, auch weil in den vergangenen Jahren Biber und Eschentriebsterben für zusätzliches Totholz in rauen Mengen gesorgt haben. Jedoch schafft der kontinuierliche Nährstoffeintrag in die Landschaft üppiges Wachstum und Artenarmut, was Zugänglichkeit und Anzahl der Nahrungsressourcen am Boden vermindert. Ebenso wird noch immer viel Totholz beseitigt, entweder um die Umwelt vermeintlich "ordentlich" zu halten oder aus einem überfürsorglichen Sicherheitsdenken heraus.

Darunter leidet nicht nur der Grauspecht, sondern eine Vielzahl an Lebewesen, deren Lebensraum damit schwindet. Dabei wäre hier schnell geholfen: Man müsste sich lediglich auf etwas mehr Wildnis in der heimischen Natur einlassen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: