Altstadt Dachau:Biergarten mit Ausblick

Lange forderten die Dachauer einen Biergarten auf dem Schlossberg in der Altstadt. Ihr Wunsch geht jetzt ganz unverhofft in Erfüllung.

Melanie Staudinger

Wer am Wochenende in der Dachauer Altstadt spazieren gegangen ist, hat es schon bemerkt: Auf dem Schlossberg gibt es wieder einen Biergarten. Er befindet sich jedoch nicht auf dem Gelände des einstigen Zieglerkellers, sondern gleich neben dem Parkplatz des historischen Schlosses.

Altstadt Dachau: Vom zweiten Aprilwochenende an startet der offizielle Betrieb im Biergarten neben dem Dachauer Schloss. Von dort hat man eine gute Sicht nach München.

Vom zweiten Aprilwochenende an startet der offizielle Betrieb im Biergarten neben dem Dachauer Schloss. Von dort hat man eine gute Sicht nach München.

(Foto: Toni Heigl)

Der Pächter des Schlosscafés, Klaus Richter, betreibt ihn. "Wir wollen die Biergartentradition auf dem Schlossberg wieder aufleben lassen", sagt er auf Nachfrage der SZ.

Der Probelauf am vergangenen Wochenende sei schon einmal sehr vielversprechend gewesen. "Bei dem super Wetter ist das toll angenommen worden und wir haben viel Zuspruch von den Gästen bekommen", sagt Richter. Das Schloss mit Garten und Café ist nicht nur bei Einheimischen beliebt. Auch viele Touristen aus der Region um München kommen hierher.

Der neue Biergarten ist bei schönem Wetter täglich von elf bis 23 Uhr geöffnet, offiziell eröffnet werden soll er am kommenden Wochenende. Richter sagt: "Von dort oben hat man den tollsten Blick über Dachau und München." Für ihn sei der Standort ideal.

Seit das Bräustüberl - früher Zieglerkeller - an der ehemaligen Schlossbergbrauerei 2009 geschlossen wurde, ist die Forderung nach einem neuen Biergarten an dieser Stelle nie verstummt. Die Zukunft von Brauereigebäude und Flaschenabfüllerei ist weiter offen, ebenso die Frage, ob es dort überhaupt je wieder Gastronomie geben wird.

Dachau bekommt dennoch in der Altstadt einen Biergarten zurück, wenn auch einige Meter weiter oben auf dem Schlossberg. Der Streifen entlang der Schlossmauer gehört zur Pachtfläche von Richter. In den vergangenen vier Monaten haben er, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung und das Stadtbauamt am Konzept für den Biergarten an der sensiblen Stelle gearbeitet.

"Es ist genau festgelegt worden, wo welche Bänke stehen dürfen", sagt er. Richter hat sich nicht für einfache Biergarnituren entschieden, sondern für gemütlichere Bänke mit Rückenlehne. Am heutigen Mittwoch soll ihm zufolge noch eine kleine Hütte aufgestellt werden, die das Landesamt für Denkmalpflege bereits genehmigt hat. Von dort verkauft der Pächter Getränke und kleinere Speisen. Richter betont aber: "Wir sind ein echter bayerischer Biergarten, in dem man sein Essen auch selber mitbringen kann."

Die Besucher können aber nicht direkt an der Mauer zum Karlsberg sitzen und von dort aus die Aussicht genießen. Das sei zu gefährlich, jemand könnte abstürzen, sagt der städtische Rechtsamtsleiter Josef Hermann. Die Biertische stehen deshalb seit Dienstag entlang der Hecke. Dennoch bleibt noch ausreichend Platz für diejenigen, die zwar nicht in den Biergarten gehen, sich dennoch aber am Schlossplatz aufhalten wollen.

Für Richter hat der Biergarten noch einen weiteren Vorteil. "Wenn es Leben oben auf dem Schlossberg gibt, nimmt auch der Vandalismus ab", sagt er. Seitdem er sein Schlosscafé im Oktober des vergangenen Jahres aufgemacht habe, trieben sich dort weniger Ruhestörer herum.

Zusätzlich hat die Schlösser- und Seenverwaltung als Eigentümerin des Areals vor kurzem Kameras installiert, die den Bereich in Richtung Karlsberg überwachen. Zuvor hatten sich Anwohner beschwert, dass Jugendliche immer wieder Steine oder Müll den Abhang herunterwerfen würden und nachts laut seien.

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