Altomünster:Vision aus Brüssel

Altomünster: Sie setzen sich für den Erhalt des Klosters ein: Schwester Apollonia und der Europaabgeordnete Arne Gericke.

Sie setzen sich für den Erhalt des Klosters ein: Schwester Apollonia und der Europaabgeordnete Arne Gericke.

(Foto: Dirk Gericke)

Der Europaabgeordnete Arne Gericke macht sich für die Idee eines Europaklosters in Altomünster stark

Die vom Vatikan angekündigte Auflösung des Klosters Altomünster ist jetzt auch in Brüssel ein Thema. Der Europaabgeordnete Arne Gericke, kirchenpolitischer Sprecher der Europäischen Konservativen und Reformer (EKR), macht sich für die Idee eines "Europaklosters" in Altomünster stark. Der Abgeordnete im Europäischen Parlament will mit dieser Vision das Kloster und den Birgitten-Orden in der Marktgemeinde erhalten. In Schreiben an Papst Franziskus, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Ludwig Kardinal Müller, Präfekt der Glaubenskongregation, erläuterte Gericke seine Idee dem Vatikan. Die Heilige Birgitta sei eine Patronin Europas gewesen. Ein Europakloster in Altomünster könne zu einem Ort der Begegnung in schweren, europäischen Zeiten werden.

Gericke besuchte vor kurzem das Kloster und die noch einzig verbliebene Schwester Apollonia Buchinger. Auch sie kämpft für den Erhalt des Klosters. Der Einsatz Buchingers für ihr Kloster sei ein beeindruckendes Zeugnis ihres Glaubens, teilt Gericke in einer Presseerklärung mit. "Das, was sie tut, dient nicht dem Selbstzweck." Auch die Unterstützung im Ort sei beeindruckend. Altomünster leide mit dem Kloster um dessen Zukunft. "Stellen Sie die Weichen, um ein Europakloster Altomünster als Ort der Begegnung zu schaffen", appelliert der Abgeordnete an die Verantwortlichen im Vatikan. Gericke ist sich darüber im Klaren, dass er sich als Politiker mit seiner Idee in innerkirchliche Angelegenheiten einmischt. Doch er habe aus seinem christlichen Glauben heraus gelernt, dass der Glaube ans Unmögliche entscheidend sei. Es liege an Papst Franziskus und dem vatikan, das Dekret zur Auflösung des Klosters nicht zu unterzeichnen und mit dem Orden nach einer Lösung zu suchen. Das Europakloster könne eine "Pforte" zu einem Europa der Werte und einer inneren Einkehr sein. Bei schwierigen Spitzentreffen könne es auch Raum für Klausur geben. Gericke sieht auch die Chance, den Umbau mit EU-Fördergeldern zu finanzieren. "Ich wüsste nicht, warum ein solcher Umbau nicht grundsätzlich die Unterstützung der EU-Strukturfonds bekommen sollte."

Aus Sicht des Vatikans ist eine Auflösung des Klosters unvermeidlich, weil die einzig verbliebene Schwester keine ordentliche Leitung mehr bilden könne. Apollonia sieht aber die Möglichkeit, Schwestern aus Ablegern des Birgitten-Ordens in Spanien und Mexiko nach Altomünster zu holen. "Die Idee vom Europakloster ist nur ein Versuch", sagt Tobias Gotthardt, Arne Gerickes Büroleiter in Brüssel. "Es gibt aber Möglichkeiten, den Orden in Altomünster zu erhalten.

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