Absolventenfeier:Oluwatuyi Omojowolo will Maler werden

Abschlussfeier Berufsschule

Landrat Stefan Löwl gratuliert den Absolventen der Dachauer Berufsschule persönlich.

(Foto: Niels P. Jørgensen)

Berufsschule entlässt 244 Absolventen. 99 davon mit sehr guten Zeugnissen. 29 Flüchtlinge beenden Integrationsklasse

Von Petra Schafflik, Dachau

Im Juli ist die Zeit der Abschlussfeiern an den Schulen im Landkreis. Mit einem Fest, zu dem Vertreter der Kommunalpolitik, aber auch der örtlichen Handwerks- wie Industrie- und Handelskammer gekommen sind, verabschiedete die Dachauer Berufsschule ihre 273 Absolventen. Der Unterricht an der Berufsschule begleitet im dualen Ausbildungssystem die fachpraktische Lehre im Betrieb, die Abschlussschüler haben nun ihre Lehre erfolgreich absolviert. Doch das gilt nicht für alle: Erstmals verabschiedete die Berufsschule auch 29 junge Flüchtlinge, die nun die zweijährige Schulung in einer Berufsintegrationsklasse erfolgreich durchlaufen haben. Und mit ihrem Abschlusszeugnis in eine berufliche Ausbildung starten. Im Herbst werden diese jungen Leute möglicherweise wieder zurückkehren - als reguläre Berufsschüler.

An der Berufsschule werden bei der Abschlussfeier traditionell Einser-Schüler und Klassenbeste mit Buchpräsenten und Ehrenurkunden ausgezeichnet. Eine schöne Geste, über die sich heuer erstmals auch die erfolgreichsten Schüler der drei Integrationsklassen freuen durften. Darunter der 21-jährige Oluwatuyi Omojowolo, der schon einen Ausbildungsvertrag als Maler in der Tasche hat. Der Unterricht sei ihm gar nicht so schwer gefallen, bis auf Mathematik vielleicht, berichtet der junge Mann, der sich auf die Lehre freut. Ein längeres Praktikum gibt ihm Gewissheit: "Die Arbeit als Maler macht mir Spaß." Ehrgeizige Berufsziele hat auch Ansumane Famah. Der 20-Jährige wird sich ab September in einem Bergkirchener Betrieb zum Elektrotechniker ausbilden lässt. Weil er vor seiner Flucht schon zehn Schuljahre absolviert hat, "war die Schule für mich nicht so schwierig". Auch wenn anfangs alles neu war an der Berufsschule, hat sich auch Mohamed Jalloh schnell eingewöhnt. "Ich spreche gut Englisch, das hat mir geholfen." Englisch wird dem 20-Jährigen wohl auch bei der Berufsausbildung nützlich sein, denn er möchte sich zum Fachinformatiker für Systemintegration ausbilden lassen.

Anders als die jungen Flüchtlinge, können die übrigen 244 Absolventen der Berufsschule als ausgebildete Fachkräfte im Berufen durchstarten. Verabschiedet wurden Bank- und Bürokaufleute, Kaufleute für Büromanagement und Einzelhandel, Verkäufer, Anlagemechaniker für Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik, KFZ-Mechatroniker, Automatenfachleute, Maler und Schreiner. Mit ihrem Berufsabschluss haben 99 Absolventen den Mittleren Schulabschluss erreicht. Alle hätten sich nun wichtige Kompetenzen angeeignet, sagte Schulleiter Johannes Sommerer. "Aber sie werden sich weitere Ziele setzen müssen, um beruflich vorwärts zu kommen."

Landrat Stefan Löwl (CSU) riet den jungen Leuten, sich immer weiter zu entwickeln. Denn als Experten, die Innovationen in der betrieblichen Praxis umsetzen, bildeten die Absolventen "das Fundament unserer im Landkreis vom Mittelstand und Handwerk geprägten Wirtschaft". Für ihre herausragenden Leistungen wurden dann 40 Einser-Schüler und neun Klassenbeste geehrt. Zur Freude gesellte sich in diesem Jahr auch die Trauer. Schülersprecher Manuel Zull und Lehrerin Isabelle Bichler erinnerten an Mitschüler Georg Mette, der im Februar verstorben ist. Seiner gedachte die Festgesellschaft in einem Moment der Stille.

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