Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am 20. August die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchen. Der Präsident der dortigen Lagergemeinschaft und Holocaust-Überlebende Max Mannheimer sprach von einem historischen Besuch. Noch nie sei vor Merkel ein amtierender Kanzler in der KZ-Gedenkstätte gewesen.
"Mit dem Besuch der Bundeskanzlerin wird sich für immer verbinden, dass die Gräuel der Vergangenheit niemals vergessen werden", erklärte Mannheimer am Mittwoch. "Das Signal des Respekts für die ehemaligen Häftlinge, das Frau Merkel damit setzt, ist für uns Überlebende sehr wichtig."
Der 93-Jährige nannte den Besuch politisch und gesellschaftlich bedeutend "in einer Zeit, wo ein großes Maß an Antisemitismus feststellbar ist, wo Anfeindungen gegenüber Juden erschreckend zunehmen und rechtsextremistisch motivierte Straftaten drastisch ansteigen".
Mannheimer hatte Merkel im vergangenen Herbst eingeladen. Am Dienstag kam nach seinen Angaben die Zusage aus dem Kanzleramt.
In dem 1933 errichteten Konzentrationslager und in mehreren Außenlagern waren über 200.000 Menschen inhaftiert. 41.500 wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen die Überlebenden.