CSU, Flughafen und Lufthansa:Lobbyarbeit beim feinen Franzosen

Da saßen sie also beisammen. Mitglieder der CSU-Landtagsfraktion und die Flug-hafen München GmbH samt Lufthansa. Eingeladen hatte die Wirtschaft zu feiner französischer Küche. Viele in der Fraktion sind der Einladung scheinbar bereitwillig gefolgt. Die Lobbyveranstaltung war "getarnt" als "parlamentarischer Abend", mit Darreichung einer Unterschriftenliste pro Startbahn. Da konnte man dann bei gutem Wein trefflich gemeinsam sinnieren, wie man ein nicht notwendiges Milliardenprojekt "dritte Startbahn", entgegen allem Sinn und Verstand, doch noch durchdrücken könnte. Nur um des Durch-drückens Willen. Denn "starke Argumente" gibt es alleine auf Seiten der Startbahngegner. Dass das Ganze in dieser für viele Menschen in der Flughafenregion entscheidenden Zeit einen miesen Geruch verbreitet und für die Allgemeinheit einfach unanständig daherkommt, scheint von den Damen und Herren der CSU niemanden zu stören. Man lässt, nachdem jetzt schon sogar der Ministerpräsident die Sinnhaftigkeit des Projekts offen anzweifelt, alle Hüllen fallen und betreibt offenen Lobbyismus in Fraktionsstärke.

Solches Gebaren der Fraktionsmitglieder ist eigentlich nur noch verwerflich zu nennen. Es ist zu hoffen, dass sich diese Politiker nicht durchsetzen werden. Dieser Erfolg wäre ihnen bei diesem politischen Foulspiel nämlich nicht zu gönnen. Und unserem schönen Bayern würde ein weiterer Flächenverbrauch in Tegernseegröße erspart bleiben. Robert Flux, Freising

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