Clubs in München:Viel Lärm im Nichts

Rauchzeichen am Münchner Nachthimmel zeigen einen Wandel an. Wo Menschen zuhauf am Trottoir stehen und paffen, brennt auch drinnen in den Clubs die Luft. Nie wurde mehr und länger weggegangen entlang des westlichen Altstadtrings - zwischen Maximiliansplatz und Müllerstraße. Ein kleiner Nachtspaziergang.

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rote sonne

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Rauchzeichen am Münchner Nachthimmel zeigen einen Wandel an. Wo Menschen zuhauf am Trottoir stehen und paffen, brennt auch drinnen in den Clubs die Luft. Nie wurde mehr und länger weggegangen entlang des westlichen Altstadtrings - zwischen Maximiliansplatz und Müllerstraße. Ein kleiner Nachtspaziergang.

Rote Sonne

Beim Untergrund fängt es an: Das Eichenparkett leitet die satten Bässe direkt in die Beine - ein Tanzboden. Die Bretter sind nicht zufällig da, auch wenn hier im Keller unter den drei Etepetete-Clubs am Maximiliansplatz 5 einiges improvisiert wirkt.

DJ Upstart alias Peter Wacha, Plattenladen- (Optimal) und Label-Chef (Disco B), wusste genau, welche Klangbasis er da verlegen ließ. Die Betreiber der Roten Sonne (eine Anspielung an den Uschi-Obermeier-Film und die kulturelle Aufbruchstimmung der Siebziger und Achtziger) sind vom Fach: Mit Dorle Zenker etwa hat Wacha Anfang der Neunziger den Techno-Club Ultraschall weltberühmt gemacht.

Und Martin Gretschmann alias Console ist ein weltweit gefragtes Weilheimer Electro-Genie. Da kann man auch ihrem Programm vertrauen: von wüstem Electro-Punk bis zu kritischem Gitarren-Rock, Hauptsache es kracht, auch gedanklich.

Maximiliansplatz 5, 55263330, www.rote-sonne.com

Foto: sueddeutsche.de Texte: Michael Zirnstein

baby

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Baby

Den Schnuller im Mund, die Perlenkette um den Hals: Das Baby in den Räumen des ehemaligen Witzigmann-Restaurants Aubergine ist das nun genau einjährige Kind von Nikias Hofmann, Daniel Laurent und Ayhan Durak, den gestrengen Vätern der elitären Partyreihe "Geheime Gesellschaft".

Auch ins Baby kommt nicht jeder, der will. Wer schon am Oscarverleihungs-reifen roten Teppich zögert, schafft es nie durchs Türsteher-Bollwerk. Mit Selbtbewusstsein und Chic erreichen penibel ausgesuchte 350 Gäste das Innere des Schmuckkastens: die Lounge mit der feinen Bar (0,33-Bier für 4,50Euro), den Gewölbe-Tanzsaal mit House, Funk und Electro; und den Salon mit schwarzen Spiegeln, in dem italienische Speisen und Luxus-Sandwiches serviert werden.

Maximilianspl. 5,0160/90900224, www.babymunich.de, Mi.-Sa., 22 Uhr bis open End, Eintritt frei aber schwierig

Foto: sueddeutsche.de

Max & Moritz

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Max & Moritz

Ach, diese beiden, haben doch nur Schabernack im Kopf. Auch die Zielgruppe der beiden Max und Moritz genannten Kellerräume - "Münchens Spaß und Trinkgesellschaft" - hat nichts als Unfug im Sinn: günstig trinken, tanzen, baggern.

Freitags ist "Hasenalarm", samstags geht es "Hemmungslos" zu, Getränke gibt's von einem Euro an aufwärts. Wer sich nicht auf der Suche nach den Toiletten im von den M-Park-Machern renovierten Gängelabyrinth des einstigen Soul City verirrt, hört auf den schwitzig-vollen Tanzflächen Clubtunes und Pop-Grooves.

Maximiliansplatz 5, www.maxundmoritz.tv, 59998999, 22 bis 7 Uhr

Foto: clubstars.net

089 Bar

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089 Bar

Das Foto der berühmten Picknick-Szene vom Monaco Franze im Englischen Garten neben dem Eingang täuscht: Das hier oben ist keine Idylle, sondern eine Partyhölle. "Das Leben ist zu kurz, um cool und gelangweilt zu sein", haben Christian und Andreas Haidinger und der modelnde Max Braunmiller als Motto für ihre Rummel-Bar mit abgesenkter Tanzarena ausgegeben.

Donnerstags feiert man von 19.30 Uhr an mit dem Pacha nebenan After-Work-Party, freitags haben von 21 bis 7 Uhr fast nur Stammgäste eine Chance, samstags sollte man vor halb elf da sein, um sich noch mit 200 anderen bei Disco-Klassikern zusammenquetschen zu lassen; mittwochs ist der einzige ruhige Tag: Vor dem rockigen House schauen die Gäste in Liegestühlen um 20.30 Uhr Filme aus der DVD-Edition der Süddeutschen Zeitung.

Maximiliansplatz5, 57004959, www.089-bar.de

Foto: 089 Bar

Pacha

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Pacha

Feiern wie auf Ibiza - das verspricht die Münchner Filiale der 1966 gegründeten Disco-Kette. 2000 draußen im Osten eröffnet, residiert der Glitzer-Club mit dem Kirschen-Logo seit 2005 im ehemaligen Nachtcafé: Den Balearen-Glamour schaffen DJ-Ehrengäste (wie George Morel), das Lounge-Design, sexy Gäste und in heißen Sommernächten die Terrasse.

Donnerstags lässt sich von 18.30 Uhr an bei den "Juke and Joy"-After-Work-Feiern am Gratis-Buffet der Hunger stillen, bevor die Party-Pendelei zwischen 089-Bar und Pacha startet.

Maximiliansplatz 5, 309050850, www.pacha-muenchen.de, Do., 18.30-5 Uhr, Fr./Sa. 22-5 Uhr

Foto: Pacha

Max Suite

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Max Suite

Unter den Freunden der Max Suite sind im Internet Taittinger, Moët Hennessy, Absolut Wodka und Perrier aufgeführt. Die elegant-weißen Räume sind der Spielplatz der Schickeria, oder besser der Laufsteg von deren Töchtern und Söhnen, die hier bei House, Rock und Hip-Hop zappeln.

Maximiliansplatz16, 223252, www.maxsuite.de, Do.-Sa., 22-5 Uhr

Foto: Max Suite

2Rooms

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2Rooms

Für Kino-Freunde war's ein Verlust, für die Club-Fraktion ein Gewinn: In zwei ehemaligen Sälen der Karlstorkinos wird seit Ende 2004 auf üppigen 650 Quadratmetern zu Salsa und Latin (Di./Do.), Blackbeats (Mi.), House und Mainstream (Fr./Sa.) getanzt.

In Sitzecken, Lounges, an den Bars und in den zwei neonbunt leuchtenden Tanzarealen findet jeder sein Plätzchen im, 2Rooms.

Neuhauser Str. 47, www.2rooms.de, 0171/941 04 06Di. 21-1 Uhr, Do. 19- 1 Uhr, Mi./Fr./Sa. 22 Uhr bis open End

Foto: Hess

Wiesn-Stadl

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Wiesn-Stadl

Oktoberfeste sind selten, die Ski-Hütten weit - Abhilfe verspricht der "Bavarian Party Club" im Obergeschoss des Augustiner-Stammhauses. "Hopfen und Malz erleichtert die Balz" lautet die Parole in dem Kubus, der schon das legendäre Shugar Shack und das Mia beheimatete.

Apropos Heimat: In Tracht kommt jeder umsonst herein. Das gesparte Geld investiert man an Schampus- und Schnapsbar oder in Bier, das hier zu Wiesnpreisen auch in Maßkrügen ausgeschenkt wird (7,50 Euro). Wie in echten Apres-Ski-Hütten werden nicht nur junge Hüpfer eingelassen, sondern auch Disco-Fox-Veteranen, die sich zu DJ Ötzi drehen.

Der Wiesnstadl von Janine Geisenhofer, Walter Hiel, Mathias Scheffel und Constantin Wahl erinnert mit seiner Brezn- und Hirsch-Deko und den Fest-Boxen eher an Käfers Wiesn-Schänke als an ein Bierzelt. Die Dirndl der Gäste sind rosa und kurz, aber nicht so kurz wie die der Gogo-Tänzerinnen, die unachtsame männliche Gäste aufs Parkett zerren.

Herzog-Spitalstraße 6, 0173/7090000, www.wiesn-stadl.de, Fr./Sa., 21-4 Uhr

Foto: Wiesn-Stadl

Milchbar

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Milchbar

Seit Wochen begleitet der beruhigende Satz "Milch bleibt rot" den Umzugs-Countdown. Nach zehn Jahren des Flirrens und Flirtens am Ostbahnhof eröffnen Jakob, Michael und Florian Faltenbacher am Freitag, 1. Februar, mit geladenen Gästen das neue Domizil der Milchbar im Herzen der Stadt.

Und "alles bleibt gut" - nur erwarten die Getreuen, dass jetzt im ersten Stock des einstigen Wom-Plattenladens (zuletzt: Disco Palermo) alles noch besser wird. Die Architekten von Studioacht haben wieder viel Rot versprüht, vom Design her sei man jetzt noch ein Stück weiter, heißt es: Bladerunner-mäßig, so, wie man sich in den Achtzigern die Zukunft vorstellte.

Der Tresen ist lang, der Tanzbereich okay, insgesamt ist die neue Milchbar clubbiger: niedrig, verwinkelter, mit vielen Rückzugsmöglichkeiten. Da weniger Gäste hineinpassen, sollen die Türsteher jetzt "noch mehr auf Qualität achten". Größte Veränderung: Sie ist nicht mehr jeden Abend geöffnet.

Am Freitag und Samstag jagen bis 9 Uhr früh die Stamm-DJs wie Jo Kraus, Air und Empee Club-Klassiker, House, Electro und Breakbeats durch die High-Tech-Soundanlage. Der Achtziger-Rausch am "Blue Monday" bleibt unverzichtbar. Nur die Stewardessen weinen um ihr "Fly on Tuesday".

Sonnenstr.12, 45028818, www.milchundbar.de, Fr./Sa. 22-9 Uhr, Mo. 22-5 Uhr

Foto: sueddeutsche.de

Cord

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Cord

Christian Dengler, Albert Krämer und Aleksandar Vulic zählen zu den Pionieren, die etwas Neues in der City aufgezogen haben. Aus diesem Spiegeldecken-Lokal mit dem Panoramablick vom ersten Stock auf die Sonnenstraße hätten sie auch eine kühle Schnösel-Lounge machen können. Aber sie behielten die Cordhosen an.

Im Cord feiern Sympathieträger bei einem Wundertüten-Programm: Donnerstags swingen Bands, Boogie-freudige Gäste und der singende DJ Mr. Lace wie Sinatra; freitags packt Weyssi Indie-Pop-Perlen aus; samstags wird gerockt wie in London; dazu kommen Bonbons wie der Ragga-Abend der Babacools (letzter Mi. im Monat), Konzerte (Liedermacher Kriss aus Colgne am 6.2, Schwedens Indie-Pop-Held Moneybrother am 25.3.) oder Lesungen.

Sonnenstr.18, www.cord.tv, Mo.-Sa., 20Uhr

Foto: Rumpf

Café Cord

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Café Cord

Der begrünte Innenhof, das Café mit vielen Nischen und Galerie - für die einen ist das Café Cord eine Oase der Ruhe, wo sie gemütlich frühstücken (bis 16 Uhr), essen (bis 24 Uhr gibt's etwa Crespelle mit Spinat-Ricotta-Füllung und Salat für 6,50 Euro) oder mit der besten Freundin bei aromatisierter warmer Milch ratschen (der lauschigste Platz ist das Tischchen links beim netten Bar-Mann).

Die anderen kommen zum Feiern: mit prima Cocktails und Musik von Funk (Mo.) über Soul (Di.) bis zu "Cover Royal" (Do.), wo Punk auf Jazz und Klassik auf Rap trifft.

Sonnenstr.19, www.cafe-cord.tv, 54540780, Mo.-Fr. 11-1 Uhr, Sa. 10-1Uhr)

Foto: Café Cord

Favorit-Bar

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Favorit-Bar

Vor zwei Jahren noch stand im Magazin Neon: "Die Münchner Innenstadt ist nachts nicht sehr menschenvoll." Als eine der wenigen rühmlichen Ausnahmen wurde die Favorit-Bar in der stillen Damenstiftstraße genannt. Und um deren Ruhe zu erhalten, ermahnt stets ein Türsteher die Hinaustretenden.

Drinnen fühlen sich die Gäste wie in Berlins-Abbruch-Clubs und trinken oder verschütten Bier - gut, dass der turnhallenähnliche, beige Bodenbelag auch die Sitzklötze überzieht und abwischbar ist. Alles wirkt nett roh und improvisiert, auch die Belüftungsanlage, die aus einem Dutzend an der Wand befestigten Ventilatoren besteht.

Montags werden bisweilen bedeutende Filme gezeigt und in Referaten vorgestellt. Im Stehbereich wippt man im orangenen Licht zu unvorhersehbarer Musik. Oft drängen sich die Gäste selbst als DJs auf und bringen ihren eigenwillig guten Geschmack mit.

Damenstiftstraße 12, Mo.-So. 20-2 Uhr

Foto: Hess

Kreuz 16

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Kreuz 16

Das Kreuz 16 ist fast noch ein Geheim-Tipp und mehr als ein Nachäffer der benachbarten Favorit-Bar: Hippes, junges Volk schwingt hier in pinkem Neonlich in den Sitzen eines Kettenkarussells an der Bar im Takt vorzüglicher Elektro-Beats. Thomas Manglkammer hat der Szene ein neues Wohnzimmer eingerichtet und unter Strom gesetzt.

Di.-Sa. 20-3 Uhr, Kreuzstr. 16, 0163/4033057, www.kreuz16.com

Foto: Kreuz 16

NY. Club

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NY. Club

18 Jahre führte hier die Diskothek New York ihr Kellerdasein, ehe 2005 die West End Girls GmbH den Laden entstaubt als NY. Club neu eröffnete: mit einer schier endlosen Bar vor einer schummrigen Leuchtwand im Hauptraum. Man hört immer, der NY. Club sei eine Schwulen-Disco.

Stimmt (es gibt sogar einen dunklen Fummelraum), wobei hier auch Lesben tanzen und alle, die es okay finden, wenn Männer mit nacktem Oberkörper neben ihnen auf der Tanzfläche posieren. Die Gay-Quote ist bei der House-Party "Raw Riot" (Sa.) ein bisschen extremer und auch bei den Homo-Salsa-Partys (jd. 3. Fr. im Monat).

"Easy Listening" (Do.) besuchten schon damals im Soul City auch Heteros mit Hang zur kitschig-schöner Schwofmusik. So gemischt ist auch das Publikum bei "Bootie Munich" (4. Fr.), wenn Star-DJs Disko-Hits spektakulär vermixen. Und wenn nach dem Ende des K41 der "Kölner Abend" nun hier steigt und der NY. Club zur Mariechenbar wird (1. Di.), dann fallen sich bei Kölsch, Karnevals- und Herz-Schmerz-Hits eh alle jecken Buben und Mädsche in die Arme.

Sonnenstraße 25, 62232152, www.nyclub.de, Do.-Sa., 22 Uhr bis open End

Foto: NY. Club

59:1

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59:1

Den Weg hinein in die finster-sterile Passage sollte man nicht scheuen, im 59:1 ist dann alles intim, freundlich und dreckig (also nur der Rock).

Auf Frank Bergmeyers (Propeller-Concerts, Netzer & Overath) neuem Live-Spielplatz steht man mit den Künstlern auf Augenhöhe: mit finnischen Metal-Helden (Hanoi Rocks, 19.2.), schwedischen Liedermachern (Christian Kjellvander, 29.2.), von MTV geförderten Garagenbands (Rock'n'Roll Soldiers, 7.2.), Underground-Entertainern (King Khan bei "Shake your Ass", 28.2.) und Münchner Unikaten wie G. Rag (29.3.) - alles im Sinne des Münchner Indie-Fanzines 59to1 aus den Achtzigern, dem stets eine Demo-Kassette beilag.

Am Wochenende clubbt die Trainingsanzugsjacken-Equipe. Höhepunkt jeden Monatsanfang sind die DJs des Magazins Musikexpress und ihre Live-Ehrengäste bei "Schweine am Samstag".

Sonnenstr. 27, 24205716, www.59to1.net

Foto: 59:1

Café Mozart

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Café Mozart

Mit dem Café Mozart macht man alles richtig, ob man mit Tante Hilde einen Tee trinken will (die Stilmöbel und Bieder-Tapeten werden ihr gefallen) oder seine neue Flamme ausführen möchte: Ist letztere eher der quirlige Typ, platziert man sie im trubeligen Hauptraum, ist sie ein Bücherwurm, führt man sie nach hinten zu den Sofas und Regalen mit Lesefutter. Nachts werden auch mal Platten aufgelegt. Das Essen schmeckt rund um die Uhr.

Pettenkoferstr. 2, 59 41 90, www.café-mozart.info, So.-Do. 10-1Uhr, Fr./Sa. 10-3 Uhr

Foto: Rumpf

Erste Liga

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Erste Liga

Die "Hall of Fame" der Ersten Liga macht ihrem Namen alle Ehre: Hier ließen es schon DJ-Würdenträger von Acid Maria über Deichkind und International Pony bis Hell, Hans Nieswand, LCD Soundsystem, Peter Kruder und Jan Delay krachen. Mithin das Beste und Prominenteste, was die Hip-Hop- und Electro-Szene zu bieten hat.

Qualität und das Tanztempo sind hoch, auch wenn Amré Ibrahim zur "Follow The White Rabbit"-Party lädt (Mi.) und die "Gomma Gang" ihre Disco der Zukunft präsentiert (Do.). Die ledrigen Hochsitze und der von unten beleuchtete Milchglas-Dancefloor machen auf retro, aber die Gäste sind so jung, dass sie am nächsten Tag ausschlafen können und erst spät kommen.

Thalkirchner Straße2, www.ersteliga.com, 23687920, 23 Uhr, open End

Foto: sueddeutsche.de

Pimpernel

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Pimpernel

Das Pimpernel steht für die Öffnung der Müllerstraße: Statt der geschlossenen Homo-Gesellschaft feiert hier im neuen Lokal vom einstigen Rote-Sonne-Mitbetreiber Sven Künast nun jedermann und -frau; statt auf schwarze Scheiben sehen Passanten durchs Schaufenster die albern Tanzenden drinnen oder Antonioni-Filme auf der transparenten Leinwand.

Zur Freude aller mit Sinn für schräge Orte sind die futuristischen Retro-Akt-Gemälde ebenso erhalten geblieben wie die Sitz-Logen, die Spiegel und viel altes Holz. Vor Abenden wie "Electrocosmosmicdiscocaveguitardanceshit" sollte man nicht zurückschrecken, die Musik von Münchner Indie-DJs wie Albert Pöschl, FC Shuttle oder Schmocko ist immer gut und oft anders, als erwartet.

Sonntags gibt es Live-Jazz. Die schnell wachsende Fan-Gemeinde des Ladens rühmt die Wiener Würstchen, die bis morgens dampfend aufgetischt werden.

Müllerstr.56, www.pimpernel-muenchen.de, tägl. 22-6 Uhr

Foto: sueddeutsche.de

Loretta Bar

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Loretta Bar

Die Loretta-Bar ist der wahr gewordene Aussteigertraum des einstigen sueddeutsche.de-Redakteurs Florian Rath (links; neben ihm: sein Kompagnon Jan Kalthoff. Wie in einer Café-Bar irgendwo in Italien schaffen die geschmackvolle Einrichtung, der köstliche Espresso, die liebevoll gemachten Panini und Leckereien sowie das Personal Wohlfühlatmosphäre.

Müllerstr. 50, 23077370, Mo.-Fr. 7-22 Uhr, Sa./So. 10-22 Uhr

Foto: Rumpf

Die Bank

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Die Bank

Andere denken angesichts einer Bankfiliale an Münzen, spießige Krawatten und Weltspartag, Caro Bischoff ließ sich vom leeren Geldistitut an der Müllerstraße zu etwas anderem inspirieren: zu einem Club, in dem Kunst und alternative Kultur sich mit Ausgehen verbinden.

Die Gäste können nicht nur Bionade nuckeln, sondern zum Beispiel auch den "Abstrakten Expressionismus" von Lucia Ripota und Beate Knöpfler erkunden und einander erklären (2.2.-2.3.). Die Musik ist meist ebenso experimentell und spannend (Progressive bis Techhouse).

Gut können sich auch größere Trupps niederlassen, weil die Jugendzentrum-Charme ausdünstenden Sofa-gruppen (oft Spenden von Gästen) viel Platz bieten. Die Öffnungszeiten sind kompliziert, da sie neuerdings mit der hauseigenen Pizza-Bäckerei und dem Platten-Klamotten-Laden im Obergeschoss abgestimmt werden.

Müllerstraße 42, www.die-bank.com, 23684171, So./Mo. 17-2 Uhr, Di.-Do. 13-2 Uhr, Fr./Sa. 13-5Uhr

Foto: Die Bank

Bau

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Bau

Was sich unter der Regenbogenflagge in "Bayerns größter Gay-Bar für Kerle in Leder, Gummi, Uniform, Army, Boots und Jeans" abspielt, bleibt hinter dunklen Scheiben verborgen. Bevor es richtig losgeht, informieren die Bar-Männer im Bau Neulinge gern über die schwul-lesbische Szene.

Müllerstraße 41, 269208, www.bau-munich.de, tägl. von 20 Uhr an

Foto: Bau

Ksar

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Ksar

Ksar heißen die von Verteidigungsmauern abgeriegelten Siedlungen der Berber. Leichter, zumindest zu früher Stunde, kommt man in den Ksar-Club. Verteidigungskämpfe finden nur um die Sitzbänke an den Panoramascheiben statt, von wo aus man die Karawane der Nachtschwärmer vorbeiziehen sieht.

Neue Inhaber haben den Club 2005 herausgeputzt, mit dunklem Holz und großen, weißen Desingerlampen bestückt. Zu Soul, Funk, House und anderem Lounge-Sound trinkt man gute Cockatils und Longdrinks oder bewegt sich graziös vor der DJ-Kanzel. Dienstags wird via Internet "Radio Ksar" live in alle Welt übertragen.

Müllerstr. 31, 55 298 479, Mo./Mi., 20-2 Uhr, Di. 20-3 Uhr, Do.-Sa. 20-4 Uhr, www.ksar-barclub.de

Foto: Hess

X-Cess

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X-Cess

Berlinerischer ist München nirgends als in diesem ehemaligen Döner-Imbiss. Wer durch den schweren Vorhang tritt, steigt meistens gleich jemandem auf die Zehen oder bekommt von Isi, dem Chef, (immer mit ausgefallenen Kopfbedeckungen) einen Lolli geschenkt.

Mit etwas Geduld ergattert man einen Platz auf der speckigen Couch oder an der mit Krims-Krams überladenen Bar neben den DJs. Die müssen an der Wand mit dem Rücken zum Mini-Stehtanzbereich auflegen. Trotzdem drängeln sich Vinyl-Fans auf der offenen Liste um einen Termin, um vielleicht auf eines der legendären T-Shirts mit den Namen aller Exzess-DJs gedruckt zu werden.

Angeblich hingen hier mal Bilder von Florian Süßmeier; Nikolai Vogel hat den Winz-Club in seiner Bachmann-Preis-Lesung erwähnt - klein und absolut oho.

Kolosseumstraße 6, 2300083, tägl. 21 Uhr

Foto: Rumpf

M.C. Müller

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M.C. Müller

Viele kommen ins M.C. Müller, um die interessantesten Burger-Kreationen der Stadt und krosse Pommes zu speisen. In der Happy-Hour von 18 bis 22 Uhr, bevor sie in die Disco weiterziehen, oder morgens auf dem Nachhauseweg.

Dabei können gut 80 Gäste genauso gut direkt in dem Burgerclub feiern, denn von 22 Uhr an lässt der Ex-Funky-Kitchen-Chef Nick Mannu die Musikanlage aufdrehen und DJs originell auflegen. Wer den Newsletter abonniert, erfährt, wann Stars wie DJ DSL oder die Foo Fighters sich hier blicken lassen.

Fraunhoferstraße 2, Do.-Sa. 18-4 Uhr, So.-Mi. 18-2 Uhr, www.mcmueller.org, 18910039)

Foto: Hess

Moro

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Moro

Früher teilten zwei bronzene Afrikaner (italienisch: Moro) das Lokal in Bar und Restaurant. Seit sieben Jahren kann man in der Wirtshausbar an allen Plätzen Cocktails, Wein und Augustiner trinken und exotisch speisen (Putenschnitzel in Curry-Kokos-Soße mit Sesam-Servietten-Knödeln für 9,80 Euro).

Im mit Multikulti-Kunsthandwerk bestückten Moro treffen sich Stammtischrunden ebenso wie Partygänger, die sich für eine lange Nacht stärken. Samstags und sonntags gibt's von 11 bis 15.30 Uhr ein international bestücktes Brunch-Buffet. Das Moro vermietet auch hübsche Hotelzimmer.

Müllerstraße 30, 23002992, www.moro-munich.de, Mo.-Fr., 17-1 Uhr, Sa./So. 11-1 Uhr)

Foto: Moro

Café King

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Café King

Was man nicht alles aus einer ehemaligen Tankstelle machen kann: zum Beispiel einen luftigen, lässigen Bar-Bistro-Club, der rohen Beton und Canapé-Gemütlichkeit vereint. In dem L-förmigen Raum stecken viele Ideen: In einer Fleischereitheke liegen vegane Gerichte wie Gemüsebratling-Burger und Tofu-Eintopf aus, gesund und lecker sind auch die frischen Obst-Smoothies.

Sportlich sind die Gäste im hinteren Turnbereich am Kicker (kostenlos, aber meist belegt) und mittwochs beim Tischtennis. Auch musikalisch geht das King eigene Wege: Wenn der Klavierspieler aufgehört hat, rotieren rare Johnny-Cash-Scheiben, ehe sich ein Geiger zum Pianomann gesellt. Im Sommer darf man sich auf die große, teils vom alten Vordach der Tanke überdeckte Terrasse freuen.

Müllerstraße 3, Mo.-Mi. 11-1 Uhr, Do.-Sa. 11-3 Uhr, So.12-20 Uhr Foto: Rumpf

Café Forum

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Café Forum

Das Bar-Restaurant-Café in Gärtnerplatznähe gibt es seit 1991 - seine Stärke: die Vielseitigkeit und die Öffnungszeiten täglich von 8 bis 3 Uhr: Frühstücker kommen ebenso her wie Schüler, Business-Luncher auf ein Bio-Gericht, Familien zum Kaffee und Nachteulen. Schön: Die wechselnden Ausstellungen, wie derzeit "New York Images" von Andrea Seifert (im Bild: ny burlesk).

Corneliusstraße 2, 268818, Mo.-So. 8-3 Uhr, www.forumcafe.de

Foto: Forum

Café am Hochhaus

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Café am Hochhaus

Schon früher wurde hier geschwoft, im 19. Jahrhundert im Salon "Blumensäle". In den Fünfzigern zog ein Oma-Café ein. Statt Schwarzwälder- gibt's seit 2004 Vodka-Kirsch. Zuerst wird allabendlich gemütlich genippt und von den Fensterbänken aus nach draußen geguckt.

Dann wird die Musik laut, der Focus richtet sich nach innen auf den engen Dancefloor und die DJs, die Münchens Party-Institution Florian Keller bunt (Reggae-Soul bis Electro) zusammensucht. Selbst die Toiletten-Gestaltung ist famos.

Blumenstr. 28, 89058121, www.cafeamhochhaus.de, tägl. 20 Uhr, open End

Foto: Rumf

Die Registratur

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Die Registratur

"Live ist immer jetzt und hier" heißt es in David Walkers (im Bild) schriftlich fixiertem Manifest für die Registratur. Er sucht Vinyl-Künstler, die noch Musiker sind und einzigartige Rausch-Momente schaffen können.

Meist findet er sie in Techno-Altmeistern aus Chicago und Detroit, aber auch in Münchner DJ-Größen. Diese haben so pfiffige Ideen wie die interdisziplinären Themenpartys der "Zombocombo". Viele halten den ehemaligen Büro-Lichthof der Stadtwerke für den idealen Clubraum (für ein paar hundert Gäste):

Auf der Galerie hat man Überblick, in den Schlupflöchern seine Ruhe und auf der Tanzfläche knüppelharte, sinnliche Nähe zum DJ.

Blumenstr.28, 23887758, www.dieregistratur.de, Do.-Sa., 23Uhr, open End)

Foto: Hess

Glockenbachwerkstatt

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Glockenbachwerkstatt

Der älteste Szene-Treff im Viertel ist viel mehr als ein Club. Die Glockenbachwerkstatt ist Anlaufstelle für Menschen mit "Lebenswillen, sozialem Gestaltungsdrang, Freude am Ideenaustausch und viel Phantasie".

Seit 27 Jahren ermutigt der eingetragene, städtisch geförderte Verein seine Mitglieder und Freunde, im Bistro und im Saal Konzerte aller Art, jugendliche Partys und Filmabende auf die Beine zu stellen oder bei Hip-Hop- und Jazz-Sessions selber ans Mikro zu treten.

Blumenstr. 7, 268838, www.Glockenbackwerkstatt.de

Foto: Rumpf

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