Clubbing in der Innenstadt:"In" in der Innenstadt

Gitarrenriffs, Afterwork und acht Sorten Champagner: Immer mehr Clubs zieht es in die Münchner Innenstadt - kaum ein anderes Viertel hat ein so vielseitiges Nachtleben. Zehn Ausgeh-Tipps.

Anna Fischhaber

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59:1

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Gitarrenriffs, Afterwork und acht Sorten Champagner: Immer mehr Clubs zieht es in die Münchner Innenstadt - kaum ein anderes Viertel hat ein so vielseitiges Nachtleben zu bieten.

59:1

Gitarrenriffs, Elektrobeats und Twist: Bis September 2007 residierte in dem kleinen Clubraum in der Sonnenstraße 27 die Monofaktur, inzwischen ist hier der Liveclub 59:1 zu Hause. Optisch hat sich die Location mit den roten Wänden und den schwarzen Ledersofas kaum verändert, musikalisch ist der Club dagegen deutlich rockiger und alternativer geworden. Jede Woche bringen Live-Konzerte und DJ-Sets von Independent-Künstlern aus aller Welt die Münchner Nachtschwärmer zum Tanzen. Dazu wird vor allem Bier getrunken. Headbanging-Versuche beschränken sich allerdings auch zu vorgerückter Stunde oft auf schüchternes Kopfnicken. Im 59:1 trifft man vor allem szenig-alternative Studenten - nur der ein oder andere Rockabilly hat sich unter die Mittezwanziger gemischt.

59to1, Sonnenstraße 27, 80331 München. Mehr Informationen unter www.59to1.net

Foto. Popp

Cord Club

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Cord Club

Jeden Donnerstag ist im Cord an der Sonnenstraße Swing-Abend. Dann tönen aus den Boxen Melodien von Frank Sinatra und Dean Martin, auf der Tanzfläche bringt Catrin Einsteigern den Gesellschaftstanz der dreißiger Jahre bei. An anderen Tagen kann man im Cord Club auch moderneren Melodien von Easy Listening über New Wave bis zu Deutschrock lauschen. Mit dem Tanzen ist es allerdings oft schwierig - das Cord ist ziemlich klein und gleichzeitig äußerst beliebt. Vielleicht liegt das an der Einrichtung, die mit ihren gemütlichen Couchen, dem braunen Boden und den gelben, orangen und roten Lichtreflexen irgendwo zwischen Wohnzimmer und Science-Fiction-Serie aus den Sechzigern einzuordnen ist.

Cord, Tanzlokal und Bar, Sonnenstraße 18, München. Montag bis Samstag ab 21 Uhr. Mehr Informationen unter www.cord.tv

Foto: Pfauth

Milchbar

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Milchbar

Einst war die Milchbar mit ihren exzessiven Partys und endlosen Öffnungszeiten der Mittelpunkt des Kunstpark Ost. Anfang 2008 wagten die Betreiber, dem allgemeinen Trend folgend, einen Neuanfang in der Innenstadt. Nun treffen sich Münchens jugendliche Nachtschwärmer in der Sonnenstraße zum Tanzen, Feiern - und vor allem zum Trinken. Die neue Clubarchitektur ist kühl und modern, geblieben ist das rote Licht. Übernommen aus der alten Milchbar wurde auch der "Blue Monday" mit Hits aus den Achtzigern und der Airliner-Dienstag "Fly on Tuesday". Neu dazugekommen ist dagegen der "Donnerstag der großen Hymnen" mit Klassikern von "Wonderwall" bis "California Dreaming".

Milchbar, Sonnenstr.12, 80331 München. Mehr Informationen unter www.milchundbar.de

Foto: Heddergott

Registratur

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Registratur

Der Elektro-Club am Altstadtring, an der Grenze zum Glockenbachviertel, gilt als feste Größe im Münchner Nachtleben. In der Registratur wird feiner House und ausgesuchter Electro gespielt - das Line up der Discjockeys kann sich sehen lassen. Einmal im Monat trifft sich die Partymeute bei lustigen Themenabenden zur "Zombocombo"-Sause inklusive Show und Verkleidung. Doch die glücklichen Tage im Hinterhof der ehemaligen Stadtwerke an der Blumenstraße sind gezählt: Im September muss die Registratur wegen Ablauf des Mietvertrags endgültig raus. Wie und wo es dann mit dem Innenstadt-Club wieter geht, weiß bislang niemand. Aber zum Glück bleiben bis dahin ja noch ein paar Wochen Zeit für ausgiebige Feiern.

Registratur, Blumenstraße 28, 80331 München, mehr Informationen unter 089/ 23887758 oder unter www.dieregistratur.de

Foto: Hess

Rote Sonne

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Rote Sonne

Die rote Sonne strahlt mitten auf dem Maximiliansplatz, dem Mittelpunkt des Münchner Nachtlebens. Während sich in benachbarten Clubs wie dem Pacha oder dem Baby vor allem die betuchtere Jugend trifft, sind Sonnen-Gäste gerne individuell-alternativ gestylt. Spätestens bei den Bierpreisen hört die Abgrenzung von der Maximilan-Partymeile aber auf - die unterscheiden sich nämlich kaum von der schicken Nachbarschaft. Für Fans der elektronischen Musik ist das längliche Kellergewölbe dennoch Münchens erste Adresse: Die Rote Sonne setzt auf ausgesuchten House, Minimal und Elektro von international bekannten DJs und Liveacts. Schade nur, dass das Publikum mit den Jahren immer jünger geworden ist.

Rote Sonne, Maximiliansplatz 5, 80333 München, mehr Infos unter www.rote-sonne.com

Foto: Rumpf

Atomic Cafe

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Atomic Café

Die alternative alte Dame Atomic steht seit über zehn Jahren für die andere Seite der Party, abseits von P1 und Schickimicki. Viele Dinge, die heute selbstverständlich zur Münchner Clubkultur gehören, hatten hier ihren Ursprung. Vielleicht deshalb setzt die Einrichtung noch immer auf Retro-Schick, schillerndes Erkennungszeichen ist seit Jahren der Pailettenvorhang. Die DJs unterhalten am liebsten mit mal mehr, mal weniger guten Rundumschlägen durch alles, was die Indie-Musik zu bieten hat. Immer wieder mittwochs herrscht im Atomic Britpop-Schnulzen-Garantie. Das heißt WG-Party-Atmosphäre für Stammgäste (spätestens nach zwei Besuchen kennt man sowieso die Hälfte der Gesichter), kombiniert mit Highschool-Abschlussball-Feeling für alle Neulinge.

Atomic Café, Neuturmstraße 5, 80331 München. Mehr Infos unter www.atomic.de

Foto: Schneeberger

Match Club

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Match Club

Glamour, Spektakel und Elektro: Mit dem nicht mehr ganz neuen Match Club wollen die Betreiber Tom Novy und Dominik Linneweber den Münchnern ein Stück Ibiza in der Fußgängerzone bieten. Clubbing wird hier, etwa mit Hilfe eines Feuerkünstlers, zur Show. Damit sich die Gäste dennoch wie zu Hause fühlen, steht auf einer der Wände "Servus dahoam Münchner Gsindl". Der Match Club ist in den ehemaligen Räumen des 2Rooms untergebracht, das Publikum ist ähnlich: keine Schickeria, aber trotzdem schick. Zur Eröffnung gab es literweise Champagner und ein lebendes Buffet, dennoch versprach Novy: "Bei uns kommt jeder rein." Jeden Donnerstag wird im Match Club die "After-Shopping-Night" gefeiert, Frauen zahlen keinen Eintritt und bekommen Freigetränke. Freitags ist Gay-Night.

Match Club, Neuhauser Straße 47 (Eingang an der Herzog-Wilhelm-Straße, 80331 München. Mehr Infos unter www.match-club.de

Foto: Sonnabend

Pacha

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Pacha

Weltweit stehen die zwei Kirschen für das Franchise-Unternehmen Pacha und dekadente Partys. In München kämpfte die Disko-Kette, die zunächst relativ abgelegen an der Rosenheimer Straße untergebracht war, dennoch über Jahre mit allzu durchschnittlichem Publikum. Seit dem Umzug in die ehemaligen Räume des Nachtcafés am Maximiliansplatz ist der Club wieder exklusiver geworden. Die neue Location strahlt in Braun und Gold und ist so klein, dass der Türsteher endlich aussortieren kann. Am Plattenteller stehen regelmäßig international berühmte Acts - wie "Take That"-Mitglied Howard Donald. Besonders originell geht es musikalisch aber nicht zu. Schön ist die große Sonnenterrasse, auf der man bis morgens überteurte Cocktails schlürfen und am beliebten Münchner Spiel Sehen und Gesehen teilnehmen kann.

Pacha, Maximiliansplatz 5, 80333 München Tel: 089/309050850. Mehr Informationen unter www.pacha-muenchen.de

Foto: Fischhaber

Baby

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Baby

Ein weiß getünchter Stucksaal im Wohnzimmerformat, in dem Kronleuchter und eine langgezogene Bar glitzern. Eine schwarze, schlanke und schöne Türsteherin, die auf die Schlange schaut, wie sie schauen muss: cool. Keine Broschüren, keine Anzeigen - dass das Baby Münchens derzeit schickster Club ist, hat sich längst herumgesprochen. Früher war in dem Lust-Schuppen für Begüterte das Edelrestaurant "Aubergine" zu Hause. Heute gibt es auf der Karte keinen Prosecco, dafür acht Sorten Champagner. Die teuerste Variante kostet 1800 Euro - und sie wird häufig verlangt, glaubt man dem Barmann. Selbst die Finanzkrise scheint dem Baby nichts anhaben zu können - noch immer feiern hier Unternhemensberater, die man früher im P1 traf, bis tief in die Nacht. Doch ins Baby, darf nicht jeder. In or out, hier ist das Münchner Nachtleben noch wie in seinen besten Zeiten.

Baby, Maximiliansplatz 5, München

Foto: oh

089

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089

BWL-Student mit Stehkragen trifft Gassenhauer: Das 089 ist nicht nur "Bar, Heimat und Spielplatz", sondern auch Mainstream pur. Ob auf der After-Work-Party oder in den frühen Morgenstunden, voll ist es im 089 eingentlich immer - wer Berührungsängste hegt, sollte also lieber in eine Großraumdisko gehen. Das 089 hat viel mit Vorstadthallen wie der Nachtgalerie gemeinsam: Die Stimmung ist meist feucht-fröhlich und ziemlich ausgelassen, rund um die Uhr wird bei wenig origineller Partymusik getrunken, gegeröllt und wieder getrunken. "Party on" heißt etwa das Motto am Samstag. Außerdem hat sich der Clubs inzwischen einen Ruf als Abschleppschuppen erworben: Wie man hört, kommen sich hier Mann und Frau schneller näher als in anderen Läden.

089 Bar & Lounge, Maximiliansplatz 5, 80333 München, mehr Infos unter www.089-bar.de

Foto: Breimaier

(sueddeutsche.de/Anna Fischhaber/sonn)

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