Chinesisches Restaurant Hanshe in Schwabing:Mehr als gebratener Reis

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Die Speisekarte ist so dick wie ein Buch, die Einrichtung schlicht, der Geschmack des Essens umwerfend: An der nördlichen Leopoldstraße hat das chinesische Lokal Hanshe eröffnet - und verführt die Gäste mit der Pflaumensauce.

Lisa Sonnabend

Ein neues chinesisches Restaurant in München: das Hanshe in der Leopoldstraße. (Foto: Thomas Moßburger)

Die Fritteuse zischt, es brodelt gewaltig in der Küche und es riecht - natürlich - nach triefendem Fett. So muss das in einem chinesischen Lokal sein, so ist das auch in dem Restaurant Hanshe in der Leopoldstraße 173, gegenüber des ehemaligen Hotels Holiday Inn. Doch der zweite Eindruck zeigt, ein typisches asiatisches Restaurant ist das Yanshe ganz und gar nicht.

Zum einen ist da die Einrichtung: Asiakitsch gibt es hier kaum, stattdessen ist der Raum schlicht eingerichtet. Die Tische aus dunklem Holz, der Boden aus ein wenig zu kaltem Stein, an der Wand Blumenbilder, zur Straße hin große Fenster. Und zum anderen ist da das Essen - das weit über das hinausgeht, was man von gewöhnlichen asiatischen Lokalen kennt.

Alleine die Menge der angebotenen Gerichte ist beeindruckend. Neben dem obligatorischen gebratenen Reis oder Hühnchen mit Curry gibt es auch Schweinebauch, Heilbutt oder Eintöpfe. Die Speisekarte ist so dick wie ein kleines Buch. Für Gäste mit Entscheidungsfndungsproblemen haben die Betreiber jedoch eine Hilfestellung: Auf den ersten beiden Seiten der Karte finden sich die Empfehlungen des Kochs, lediglich etwa 20 Gerichte.

Wir entscheiden uns als Vorspeise für Frühlingsrollen (3,80 Euro) und gedämpfte Teigtaschen mit Garnelen (4,60 Euro). Dazu trinken wir ein Glas Chardonnay (4,20 Euro für ein großzügig eingeschenktes 0,2-Liter-Glas). Die Frühlingsrollen sind eine Enttäuschung, auch wenn, um das bereits vorwegzunehmen, dies die einzige bei unserem Besuch bleiben wird. Zu fettig, zu beliebig, außen zu heiß, innen zu kalt. Doch bereits die vier Teigtaschen bringen uns in die Verzückung, die den ganzen Abend anhalten wird. Ein dünner Mantel um eine zarte, frische Garnele gewunden, dazu eine leicht süßliche Sojasauce. Und das Ganze auch noch lieblich drapiert in einem kleinen Körbchen.

Wenig Asiakitsch: Die Einrichtung des Lokals ist schlicht. (Foto: Thomas Moßburger)

Neben dem Restaurant in der Leopoldstraße, das vor wenigen Monaten eröffnete, führen die Besitzer auch den gleichnamigen Imbiss Hanshe in der Nordenstraße, in dem mittags Gerichte an Studenten, Büroangestellte und Anwohner verkauft werden. Das Restaurant in der Leopoldstraße hat nun den Imbiss perfektioniert: Die Auswahl ist größer, die Gerichte werden frisch zubereitet und liegen nicht bereits in der Vitrine aus, und sind deswegen noch ein wenig schmackhafter - wenn auch, zu Recht, teurer.

Als Hauptgericht bestellen wir Ente mit Erdnusssauce (14,90 Euro). Die Portion ist üppig, das Fleisch zart, das Gemüse reichhaltig, die Erdnusssauce nicht zu penetrant. Dazu wird eine große Schale Reis gereicht. Noch begeisterter sind wir vom Hühnchen mit Pflaumensauce (11,90 Euro). Die leichte Pflaumennote harmoniert perfekt mit dem zarten Hühnchen. Das werden wir auch beim nächsten Besuch im Hanshe wieder bestellen. Denn dass wir wiederkommen, steht außer Frage.

Hanshe, Leopoldstraße 173, täglich 11 bis 14.30 Uhr und 17.30 bis 22.30 Uhr, Samstag nur von 17.30 bis 22.30 Uhr, Tel.: 089/36076989

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