Champions League:Eindhoven-Fans werfen Böller und verletzen Bayern-Anhänger

  • Zum Champions-League Spiel zwischen dem FC Bayern und dem PSV Eindhoven waren am Mittwoch zahlreiche Fans des niederländischen Fußballmeisters in der Stadt.
  • Die Fans schmeißen im Stadtgebiet zahlreiche Böller und Feuerwerkskörper und bekommen dadurch Stadionverbot.
  • Vereinzelt werden auch Knallkörper ins Stadion geschmuggelt. Ein Eindhoven-Fan schmeißt einen in den Bayernblock. Acht München-Fans erleiden dadurch ein Knalltrauma.

Von Susi Wimmer

Am Ende stand es 4:1 für den FC Bayern, und die Anhänger des PSV Eindhoven reisten mit gekühltem Mütchen wieder heim in die Niederlande. Allerdings hatten hitzige Fans in München ein Feuerwerk an Bengalos gezündet und etliche Straftaten begangen. Acht Bayernfans wurden während des Spiels verletzt, elf Niederländer kamen in polizeilichen Gewahrsam.

Schon lange vor dem Anpfiff der Champions-League-Partie in der Fröttmaninger Arena am Mittwochabend hatte die Polizei gut zu tun mit den Gästen. Bereits auf den Anreiserouten wurde scharf kontrolliert. Nahe Ulm fischten Beamte einen Ford-Transit aus dem Verkehr, der neben sieben Fans auch 56 verbotene pyrotechnische Gegenstände geladen hatte. Die Polizei kassierte die Bengalos, Rauchtöpfe und Nebelkerzen ein, die Männer konnten weiterfahren. Allerdings mussten sie sich in München mit einer Stadtrundfahrt begnügen, denn der Fußballveranstalter verhängte gegen sie ein Hausverbot.

Einigen Fans gelang es trotz der Kontrollen, Rauchwerk mitzubringen. Am Dienstagabend zündeten Unbekannte vor dem Eurostar Grand Hotel an der Schwanthalerstraße Rauchkörper. Gegen 2 Uhr in der Nacht gerieten zwei Eindhoven-Fans in der Disco Eight Below an der Schützenstraße mit drei Gästen in Streit. Der gipfelte darin, dass die Fußballanhänger mit Flaschen und Gläsern auf ihre Kontrahenten losgingen. Die Polizei nahm die beiden Niederländer mit in die Haftanstalt.

Etwa zeitgleich machte sich ein Eindhoven-Anhänger im City Aparthotel an der Sonnenstraße einen Spaß daraus, Böller aus dem vierten Stock auf den Altstadtring zu schmeißen. Beamte statteten ihm einen Zimmerbesuch ab und fanden jede Menge Pyros. Er wurde vorläufig festgenommen und konnte nur gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung von 1000 Euro die Gefängniszelle verlassen. Auch er durfte das Spiel nicht im Stadion anschauen.

Vor der Partie stieg neben der Frauenkirche Rauch auf, als aus einer Gruppe von gut 40 Niederländern Böller und Rauchkörper gezündet wurden. Die Polizei konnte den vermummten Böllerwerfer festnehmen. Auch auf dem Marienplatz und auf dem Weg von der U-Bahn zur Esplanade in Fröttmaning krachte es. Niederländer versuchten zudem, Ultra-Aufkleber auf Polizeiautos zu kleben. Als die Mannschaften in die Arena einliefen, gingen im Eindhoven-Block drei Bengalos und zwei Blitzfackeln hoch. Die Täter konnten mithilfe der Videoüberwachung gefasst werden.

Während des Spiels warf dann ein Eindhovener einen Böller in den Bayernblock. Laut Polizei erlitten acht Rote ein Knalltrauma mit Ohrensausen und Ohrenschmerzen. Der Werfer wurde festgenommen und wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Die Ordner stellten bei den Zugangskontrollen drei Messer sicher und kassierten 850 Taschen und Rucksäcke ein, die laut neuer Verordnung zu groß waren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: