Café Schiffmacher:Paris-Flair am Viktualienmarkt

Anmerkung der Redaktion: Das Café Schiffmacher gibt es nicht mehr. Weitere Cafés finden Sie hier.

Ingrid Fuchs

Eisdiele, Waffelstube, Cocktailbar - im Café Schiffmacher kann man bei einem Stück Kuchen den Blick auf den Viktualienmarkt genießen. Vor allem aber will das Lokal eines sein: ein Mekka für Kaffee-Liebhaber. Das Team um Inhaber Uwe Häussler bezieht die Bohnen nicht von einem Großhändler, sondern röstet den Kaffee selbst.

Café Schiffmacher: Draußen sitzen mit Blick auf den Viktualienmarkt: Die Außenplätze des Café Schiffmacher laden zu Kaffee und Kuchen ein.

Draußen sitzen mit Blick auf den Viktualienmarkt: Die Außenplätze des Café Schiffmacher laden zu Kaffee und Kuchen ein.

(Foto: S. Knoll & H. Buttermilch)

Diesen Part hat Johannes Bayer inne, der seine Leidenschaft für Kaffee zum Beruf gemacht hat. "Ich habe schon drei Jahre lang mit einem Röster in der Garage experimentiert. Als vergangenes Jahr im Mai das Café eröffnet wurde, habe ich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt", erzählt er. Für das Schiffmacher stellt er zwei eigene Röstungen her: eine Wintermischung mit einer Zimt-Kakaonote für kalte Tage und einer fruchtig-leichten Variante für den Sommer. Für die fachgerechte Zubereitung wurde eine mächtige und silbern glänzende Kaffeemaschine eigens aus Florenz besorgt. Die dürfen nur Bayer selbst oder sein Kollege Bekím Avdíji, der schon reichlich Erfahrung als Barista gesammelt hat, bedienen.

Sowohl die Spezialisierung auf das Getränk als auch der Name des Lokals haben historische Wurzeln. "Früher befand sich in dem Haus ein Kolonialwarenladen der Gebrüder Schiffmacher, in den 60er Jahren wurde dort auch Kaffee geröstet", erzählt Vermieter Thomas Friedrich. Der Schriftzug "Schiffmacher" wurde nach der Renovierung des Gebäudes vor einigen Jahren wieder an der Fassade angebracht.

Auch bei der Einrichtung haben sie sich von dieser Tradition und ihren Reiseeindrücken inspirieren lassen. Etwa ein Jahr suchten die Inhaber, bis alle Einrichtungsgegestände beisammen waren. Italienisch-französisches Flair herrscht nun in dem kleinen Lokal am Viktualienmarkt. An den weinroten Pariser Bistro-Tischen haben im Außenbereich 40 Gäste Platz. Drinnen stehen hingegen nur acht Barhocker. Im Winter muss die Eistheke zwar einem kleinen Tischchen weichen, viel freier Platz entsteht dadurch jedoch nicht. Das Wetter muss also mitspielen, möchte man seinen Kaffee gemütlich sitzend trinken.

Vor einer verspiegelten Wand sind Eisbecher aus Edelmetall aufgereiht, den verschiedenen Formen sieht man die Abstammung aus den 50er und 60er Jahren an - die wechselnden Eissorten werden eigens für das Café Schiffmacher zubereitet. Mit 1,20 Euro pro Kugel zahlt man wohl auch einen kleinen Ortszuschlag für die gute Lage. Auch die übrigen Speisen und Getränke haben Münchner Preisniveau. Statt der Eiscreme gibt es im Winter Waffeln und Crêpes. Hunger auf Pikantes lässt sich mit einem kleinen Angebot an Toast und Paninis stillen.

Klein aber fein ist auch die Auswahl an Drinks die das Schiffmacher bereit hält. Neben dem Dauerbrenner Apérol-Sprizz gibt es klassische Mischungen mit Campari, aber auch neuere Trends, wie den "Hugo" - aus Prosecco, Holunderblütensirup und Minzblättern.

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