Buga-Bilanz:Zwei Millionen Gäste und 7,67 Millionen Miese <p></p>

Auch wenn das Wetter den Besucherstrom bremst und riesige Einnahme-Ausfälle drohen: Die Veranstalter sehen sich trotzdem auf Rekordkurs.

Claudia Wessel

Wenn heute um neun Uhr die Bundesgartenschau in Riem ihre Tore öffnet, werden die Kartenkontrolleure am Eingang West eifrig die hereinströmenden Menschen mitzählen. Denn deren Zahl nähert sich einem Höhepunkt. Gegen zehn Uhr erwartet man den zweimillionsten Besucher (der einmillionste kam am 30. Juni). Der dritte Bürgermeister Hep Monatzeder, wird bereitstehen, um dem oder der Glücklichen ein Seilbahn-Ticket für eine Fahrt über die Buga, einen Gutschein für eine Ballonfahrt für zwei Personen (nicht über die Buga), eine Picknickdecke und einen Essensgutschein zu überreichen.

Ein schöner Meilenstein, der zweimillionste Besucher, doch die bange Frage lautet: Wird man auch den dreimillionsten noch schaffen, bevor die Gartenschau am 9. Oktober ihre Tore schließt?

Sonntag ist der Lieblingstag

"Wir sind da ja sehr vom Wetter abhängig", seufzt Pressesprecher Max-Joseph Kronenbitter. "Daher sind wir mit Prognosen inzwischen sehr vorsichtig geworden." Die Statistik jedenfalls, die die Buga erstellt, sagt es mehr als deutlich: Wenn es regnet, sinkt die Zahl der Besucher signifikant. "Man kann sagen, dass an einem sonnigen Tag rund 20 000 Menschen kommen. Wenn es regnet, sind es höchstens 15 000."

Doch auch unabhängig vom Wetter gibt es offenbar Lieblingstage der Besucher. So sei etwa Freitag generell ein schwächerer Tag. "Da bereiten sich die Leute offensichtlich mental aufs Wochenende vor und machen Einkäufe oder ähnliches." Freitag sei auch der Tag mit den wenigsten Busreisen. Der beste Tag für die Buga 2005 ist der Sonntag.

Was die vorherrschende Altersgruppe der Buga-Besucher betrifft, ist München Vorreiter. Das hat sowohl eine Befragung des Instituts für Tourismus- und Freizeitforschung am ersten Buga-Wochenende als auch eine inzwischen vorliegende Zwischenbefragung ergeben. "Es ist uns gelungen, die Besucherstruktur komplett auf den Kopf zu stellen. Bei uns ist die besucherstärkste Gruppe die Altersgruppe bis 39, bei den bisherigen Gartenschauen war dies die schwächste. Bei uns dagegen ist die schwächste die der über 59-Jährigen."

Hoffnung auf den Endspurt

Auch wenn feststeht, dass nach bisherigem Stand rund 7,67 Millionen Euro draufgezahlt werden müssen (dazu kommen auch noch Ausfallzahlungen für die Seilbahnbetreiber und die Gastronomie, denen 3,7 Millionen Besucher versprochen wurden), ist Kronenbitter dennoch sicher: "Wir werden es schaffen, die bestbesuchte Gartenschau der letzten Jahre zu sein." Die IGA in Rostock 2003 hatte 2,6 Millionen, die Buga 2001 in Potsdam ebenso, in Magdeburg 1999 waren es 2,3 Millionen und 1997 in Gelsenkirchen 1,6.

"Gescheitert ist die Buga 2005 auf keinen Fall", sagt auch deren Geschäftsführer Hanspeter Faas. "Wir haben mit unserem neuen Konzept erreicht, dass über Gartenschauen gesprochen wird. Sie dürfen nicht beliebig sein. Auch in Zukunft werden sie sich mit gesellschaftspolitischen und umweltpolitischen Themen auseinander setzen müssen, wie etwa bei uns die Themen Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung."

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