Bühne frei:Vorstadtstrizzi aus Altötting

Der Mann mit den tausend Talenten: Anton Leiss-Huber liebt nicht nur die Operette, sondern auch Punk. Neuerdings ist er sogar Schriftsteller

Von Wolfgang Görl

Eine dunkelbraune Ringellocke fällt über die Stirn, Trachtenweste mit Silberknöpfen, kurze Lederhose, an der ein Charivari klimpert - so stellt man sich einen Paradebayern vor. Oder besser gesagt: So stellt sich der Berliner einen Paradebayern vor. Jedenfalls klingt es nicht sonderlich bayerisch, was der Trachtenmann singt: "Im Salzkammerjut, da kammer jut lustig sein...". Dazu bewegt sich der preußische Sommerfrischler, den Anton Leiss-Huber mimt, linkisch im Walzerschritt, und die ganze Alpenseligkeit, die sich bei diesem Gassenhauer aus Ralph Benatzkys Operette "Im weißen Rößl" gewöhnlich einstellt, weicht einer satirisch inspirierten guten Laune. Hey, gar nicht so übel, so eine Operettenrevue, ja eigentlich richtig toll.

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