Bub ertrinkt in Isar:Badeausflug endet tödlich

Einem 14-Jährigen wird in der Isar vermutlich eine Vorsichtsmaßnahme zum Verhängnis

Von Stephan Handel

Ein Badeausflug an einem der letzten Sommertage endete in einer Tragödie: In der Isar bei Ismaning ist Sonntagabend ein 14-jähriger Bub ertrunken. Zwar wurde er von anderen Badegästen aus dem Wasser gezogen, doch weder ihnen noch Rettungskräften gelang die Wiederbelebung; der Junge starb im Krankenhaus.

Die Familie aus München war nach Ismaning gefahren, um dort zu picknicken, auf einer Kiesbank, dort, wo die B 471 den Fluss überquert. Mit einem achtjährigen Jungen, Sohn einer befreundeten Familie, war der 14-Jährige ans Wasser gegangen. Dort hatte er sich offenbar eine Schnur oder eine Leine umgebunden und diese an einem Baum befestigt, um tiefer ins Wasser gehen zu können. Doch diese Vorsichtsmaßnahme wurde ihm zum Verhängnis: Offenbar verfing sich die Leine, die Strömung drückte den Jungen unter Wasser. Eine Viertelstunde, nachdem sie die Eltern verlassen hatten, kam der jüngere Bub zurück und sagte, der andere habe ihn alleine gelassen. Als die besorgten Eltern nachschauen wollten, sahen, sie, dass andere Badegäste ihren leblosen Sohn unter einem Baumstamm im Wasser hervorgezogen hatten und versuchten, ihn wiederzubeleben.

Wenig später traf ein Großaufgebot an Rettungskräften ein: Mehrere Sankas, ein Notarztwagen, Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren aus Ismaning, Unterschleißheim sowie die Werksfeuerwehr der Technischen Universität in Garching und die Wasserwacht. Die Feuerwehren schlugen den Weg zu dem Opfer das steile Westufer hinab frei, mittlerweile war der Rettungshubschrauber gelandet, schließlich wurde der Patient geborgen und in eine Münchner Kinderklinik geflogen. Doch zu spät: Der Bub starb am Abend im Krankenhaus.

Das Rote Kreuz weist angesichts des Dramas darauf hin, dass Baden in der Isar immer lebensgefährlich sein kann: "Die Isar ist ein wildes Gewässer, in dem viele Gefahren lauern", sagt Fried Saacke, Leiter des BRK Ismaning. "Auch bei Niedrigwasser gibt es gefährliche Strömungen, die besonders für Kinder sehr gefährlich sein können." Aber auch Erwachsene sollten sich in Acht nehmen, besonders in der Nähe von Brückenpfeilern und Stauwerken. Auch Treibholz stelle eine ständige Gefahr dar.

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