"Brasserie Schwabing" am Kurfürstenplatz:Kräftig aufgemörtelt

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"Mächtig stolz" ist Chefin Carolina Liebl auf die Bar. Rechts Brauereichef Andreas Steinfatt, links Erich Pettendorfer. Links außen: Herbert Moser. (Foto: Caterina Hess)

Aus dem Café Schwabing wurde in sieben Monaten die Brasserie Schwabing. In dem neuen Lokal ist alles etwas schöner und edler - nur eines ist geblieben: gastronomische Grundversorgung vom Frühstück bis zum Mitternachtssnack.

Von Franz Kotteder

Gott sei dank, die Schwabinger können aufatmen: Wiener Schnitzel und Kaiserschmarrn wird es weiterhin geben, und ein Fast-Food-Lokal ist aus ihrem Café Schwabing am Kurfürstenplatz auch nicht geworden. Das traditionsreiche Lokal, das mehr als zwei Jahrzehnte lang von acht Uhr früh bis spät in die Nacht die gastronomische Grundversorgung vom Frühstück bis zum Mitternachtssnack sicherstellte, hat sich ganz schön gemausert. Eine Brasserie ist daraus geworden, und alles ist jetzt schöner und edler - nur die Öffnungszeiten sind immer noch so wie früher.

Die Brasserie Schwabing ist eine Gemeinschaftsanstrengung des Hausbesitzers Bayerische Hausbau, der Brauerei Hacker-Pschorr und der neuen Wirtsleute. "Einen sechsstelligen Betrag im oberen Bereich" habe man in den Umbau des Lokals gesteckt, sagt Hacker-Pschorr-Chef Andreas Steinfatt beim Presserundgang am Mittwoch, eine Stunde vor der Eröffnung. Hinzu kommen freilich noch erhebliche Eigenleistungen der Wirte.

Das sind Erich Pettendorfer und Carolina Liebl, die sonst das Hotel Ritzi am Maximilianeum führen, und Herbert Moser, der in den neunziger Jahren ums Eck die In-Bar Seral's Cosmo betrieb. Sie hatten sich Anfang des Jahres zusammen mit 107 anderen Bewerbern bei Hacker-Pschorr um das Lokal beworben, hatten im März den Zuschlag erhalten, und im Mai begannen die Umbauarbeiten. Dabei wurde das Erdgeschoss komplett entkernt und neu ausgebaut, die Toiletten in den Keller verlegt, um mehr Platz zu gewinnen. Ganz ohne Komplikationen lief die Sache nicht, ursprünglich wollte man schon zur Wiesn eröffnen.

Er "hat praktisch auf der Baustelle gewohnt"

Und das, obwohl sich die Betreiber mächtig ins Zeug gelegt haben. "Der Herbert Moser hat praktisch auf der Baustelle gewohnt", sagt Steinfatt. Die gewaltigen, über 2,20 Meter gewölbten Leuchten, die den Innenraum beherrschen, sind Marke Eigenbau. Für die Sitzbänke wurden 250 Quadratmeter edles Leder verarbeitet, die blauen Kacheln im hinteren Bereich stammen aus Spanien, und ein großer, weißer Engelstorso schwebt unter der Decke und verbreitet einen Hauch von Jugendstil. Der ganze Stolz von Wirtin Carolina Liebl aber ist die Bar in dunklem Holz.

Ein Blick in die neue Brasserie Schwabing. (Foto: Catherina Hess)

In der Küche ist Simon Restle als Chef zugange, er war zuvor vier Jahre lang in Alfons Schuhbecks Sternerestaurant Südtiroler Stuben tätig. Es gibt abends klassische Brasserieküche und Regionales, etwa Rehragout für 18 Euro, aber auch Safran-Tagliatelle mit einem halben Hummer (26 Euro). Frühstück und ein dreigängiges Mittagsmenü für 14 Euro stehen ebenfalls auf der Karte.

© SZ vom 04.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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