Brand in Wohnhaus:U-Bahnfahrt im Schockzustand

Brand in Wohnhaus: Das Feuer in der Oberländerstraße richtete großen Schaden an.

Das Feuer in der Oberländerstraße richtete großen Schaden an.

(Foto: Stephan Rumpf)

Nach einem Feuer schleppt sich eine Frau von Sendling zum Hauptbahnhof - und bricht lebensgefährlich verletzt zusammen

Von Martin Bernstein

Bei einem Feuer in Sendling hat eine 54-jährige Frau am Dienstagmorgen schwerste Brandverletzungen erlitten. Der Flachbau an der Oberländerstraße dient laut Polizei als Unterkunft für bulgarische Wanderarbeiter. Die Bulgarin rannte trotz ihrer lebensgefährlichen, offenbar großflächigen Verbrennungen nach Zeugenaussagen wohl im Schock zur nächstgelegenen U-Bahn-Station. Sie fuhr bis zum Hauptbahnhof und brach auf dem U-Bahnsteig zusammen. Dort wurde sie entdeckt und nach einer Erstversorgung in eine Klinik transportiert. Die Frau schwebt nach ersten Angaben der Polizei in akuter Lebensgefahr.

Der Flachbau, in dem das Feuer ausbrach, befindet sich im Innenhof eines Wohngebäudekomplexes, direkt daneben ist eine Gaststätte. Als die Berufsfeuerwehr um 8.44 Uhr eintraf, war der Rauch so stark, dass die Einsatzkräfte nur mit Atemschutz den Brand bekämpfen konnten. Nach etwa 20 Minuten war das Feuer unter Kontrolle, obwohl es in einem Nebenraum noch einmal zu einer Durchzündung der Rauchgase kam. Die Brandwohnung ist nach Angaben der Berufsfeuerwehr derzeit unbewohnbar. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Kriminalpolizei auf rund 100 000 Euro. Eine Gefährdung für die Bewohner der anliegenden Nebengebäude habe es nicht gegeben, sagt ein Sprecher der Branddirektion.

Noch während die Einsatzkräfte löschten, meldete sich ein Nachbar beim Einsatzleiter: Er habe gesehen, dass eine Frau aus dem brennenden Haus gelaufen sei. Sofort wurde die Suche aufgenommen. Am Hauptbahnhof wurde die Frau schließlich entdeckt. Auf welchem Weg sie dorthin gekommen ist, wissen die Ermittler noch nicht. Weder vom Harras noch von der Implerstraße, den beiden nächstgelegenen U-Bahn-Stationen, gibt es direkte Züge zum Hauptbahnhof - die Schwerstverletzte ist also möglicherweise am Sendlinger-Tor-Platz umgestiegen. Der Bahnsteig der U 1 unter dem Hauptbahnhof wurde kurzzeitig abgesperrt. Rettungskräfte kümmerten sich um die Frau, die neben Verbrennungen eine Rauchgasvergiftung erlitten hatte, und hüllten sie in Rettungsfolie.

Die Frau, nach Polizeiangaben wohl eine 54 Jahre alte Bulgarin, befindet sich in akuter Lebensgefahr und musste in einer Spezialklinik ins künstliche Koma versetzt werden. Nach ersten Ermittlungen durch die Brandfahnder des Kriminalkommissariats 13 hat wohl ein gasbetriebener Wärmestrahler den verheerenden Brand ausgelöst.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: