Bouldern in und um München:Ein bisschen Fontainebleau

Wer bouldert will nicht hoch hinaus, sondern knifflige Routen kraxeln. Dazu muss man nicht unbedingt in das französische Boulder-Mekka Fontainebleau reisen. Auch München und sein Umland hat einiges zu bieten.

Von Christina Warta, Isabel Meixner, Gudrun Regelein und Iris Hilberth.

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Klettern unter dem Hallendach

Quelle: Sta Franz Xaver Fuchs

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Sie sagen nur "Bleau", wenn Boulderer von ihrem Pilgerort sprechen, den wie von einem Riesen hingestreuten Felsen im Wald von Fontainebleau im Süden von Paris. Im Kletter- und Boulderzentrum München-West in Gilching haben sie seit einiger Zeit einen Felsblock im Außenbereich, der zwar nicht aus Sandstein besteht, sondern aus Kunststoff. Doch die Struktur des Gilchinger Boulderfelsens ist den Originalen in Fontainebleau nachempfunden. Außerdem gibt es eine neue Außenwand aus Holz sowie in der Halle einen Raum mit leichteren Aufgaben und einen Boulderraum für Kinder. Insgesamt stehen rund 750 Quadratmeter zur Verfügung.

Christina Warta

Klettern

Quelle: oh

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Mit 250 Quadratmetern ist der Boulderbereich in der Kletterhalle "Under the roof" in Weilheim eine Dimension kleiner als in München, doch verstecken braucht er sich nicht. Ob Anfänger oder Profi, ob senkrechte Wand, simulierter Felsen oder Überhang: In der Trifthofstraße finden sich Probleme und Schwierigkeiten für Jedermann. Der Boulder-Bereich ist in drei Sektoren eingeteilt, Orientierung gibt Boulderern eine Farb-Ampel, die aufzeigt, ob eine Route extra leicht (gelb), leicht (grün), mittel (rot), schwer (blau) oder extra schwer (schwarz) ist. Wer richtig malochen will, kann das am Campusboard tun; für Kinder gibt es eine Spielhöhle. Eine weitere Alternative, im Süden zu bouldern, ist die DAV-Kletterhalle in Bad Tölz: Hier kann sowohl Indoor als auch im Freien gebouldert werden.

Isabel Meixner

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Quelle: Marco Einfeldt

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Das Mekka der Boulderfreaks im Landkreis ist die Halle des Deutschen Alpenvereins im Seilerbrückl in Freising. Die ist klein, aber fein und bietet neben einem Top-Rope-Bereich und einer Vorstiegswand ausreichend Platz fürs Bouldern. Auf etwa 200 Quadratmeter Fläche sind in verschiedenen Neigungen viele anspruchsvolle Probleme geschraubt. Eingeschworene Cliquen treffen sich hier, um die Boulder zu knacken. Legendär ist mittlerweile die Freisinger Bouldernacht, zu der Besucher aus ganz Deutschland anreisen. Bei der wird übrigens nicht nur ausufernd gebouldert, sondern auch gefeiert.

Gudrun Regelein

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Quelle: Christian Endt, Fotografie & Lic

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Zugegeben: Sporteln im Klärschlammbehälter klingt nicht besonders verlockend. Doch mit seiner früheren Funktion hat das Gelände seit mehr als 30 Jahren nichts mehr zu tun: Mittlerweile klettern und bouldern im Sägmühlenweg die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins Markt Schwaben. 2005 eingeweiht, wurde die Anlage im September 2011 um den Boulder-Tempel erweitert, der von seiner Gebäudeform eher an eine große Jurte erinnert. Auf 250 Quadratmetern können sich Sportler hier entlanghangeln. Barfuß laufen ist nicht unbedingt zu empfehlen: Steigt man von den Weichbodenmatten herunter, läuft man auf Hackschnitzeln.

Isabel Meixner

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Quelle: Stephan Rumpf

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Man könnte natürlich auch in die Höhe kraxeln: 18 Meter hoch ist die Kletterwand im "Higheast", der Kletterhalle in Heimstetten. Doch was ein echter Boulderer ist, der muss nicht unbedingt hoch hinaus - er löst lieber ein Boulderproblem nach dem anderen wie andere ihre Sudokus. Das Higheast hat zwei Boulderhöhlen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden sowie eine Außenanlage für die immer größer werdende Bouldergemeinde. Von insgesamt 2100 Quadratmetern Kletterfläche entfallen 500 Quadratmeter auf Boulder. "Im Higheast ist es nicht so überlaufen wie in anderen Münchner Hallen", sagt Chefroutenbauer und Kletterer Steffen Hilger, "es ist etwas ruhiger."

Christina Warta

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Quelle: Claus Schunk

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Die eigentliche Schlüsselstelle des Taufkirchner Kletterturms liegt außerhalb jeglicher Routen, die in den zwölf Meter hohen künstlichen Fels im Sport- und Freizeitpark am Köglweg geschraubt sind. Denn wer sich hier in die Vertikale begeben will, muss jeweils im Mai bei der Schlüsselausgabe der Alpenverein-Sektion Oberland, Ortsgruppe Taufkirchen einen der begehrten Toröffner ergattern. Zugänglich ist der Turm, der etwa hundert Routen vom vierten bis zehnten Schwierigkeitsgrad und fast 50 Boulder bietet, überhaupt nur für Mitglieder der DAV-Sektion Oberland sowie Taufkirchner Bürger jeweils von 8 bis 22 Uhr. Wer DAV-Mitglied ist und zugleich aus Taufkirchen kommt, zahlt 50 Euro im Jahr, Einheimische ohne Alpenvereins-Ausweis sind mit 60 Euro dabei, Vereinsmitglieder von außerhalb zahlen 70 Euro.

Iris Hilberth

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Quelle: Claus Schunk

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Das Kletterzentrum in München-Thalkirchen ist so etwas wie die Mutter aller Kletterhallen. Seit ihrem Ausbau 2011 gilt die Anlage als größte Kletterhalle weltweit. Und auch der Boulderbereich ist so weitläufig, dass Anfänger und Fortgeschrittene auch nach vielen Besuchen doch immer wieder neue Herausforderungen finden. 740 Quadratmeter stehen im Innenbereich zur Verfügung, 450 Quadratmeter im Freiluftareal. Zwischen beiden Kletterhallen können die Boulderer im Durchgang kraxeln, es gibt einen Kinderboulderbereich und ein Areal unter dem Dach, in dem es eher ruhig zugeht.

Christina Warta

© SZ vom 22.8.2014/cy
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