Bogenhausen:Schadensbegrenzung

Denninger Anger Asphaltierung

Eine Welle des Protestes hat die Aktion des Baureferats ausgelöst, bei der im Frühsommer einige Kieswege im Denninger Anger asphaltiert wurden.

(Foto: privat)

Nach der Asphaltierung mehrerer Kieswege im Denninger Anger fordern Lokalpolitiker zumindest Ausgleichsmaßnahmen

Von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Der Schaden ist angerichtet, im Nachhinein soll er jetzt wenigstens begrenzt werden. Das Baureferat hat im Frühsommer mehrere Kieswege im westlichen Teil des Denninger Angers asphaltiert und damit bei Anwohnern und Nutzern des Parks eine Welle der Empörung ausgelöst. Der Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen macht sich die massive Kritik zu eigen und fordert nahezu einstimmig Ausgleichsmaßnahmen. Außerdem soll die Stadtverwaltung den Kommunalpolitikern sämtliche weiteren Asphaltierungspläne für den 13. Stadtbezirk vorstellen.

Ein SZ-Bericht über die Asphaltierung fand große Resonanz: Leserbriefschreiber beklagten, Radfahrer würden jetzt viel schneller fahren, für Jogger sei das Laufen auf Asphalt schädlich, zudem habe die Stadt sinnlos Geld verpulvert. Anwohner Roland Stolz sprach auch im Bezirksausschuss von einer "absolut unnötigen Aktion", die den ganzen Park zerstöre.

Das Baureferat hatte sich mit dem Hinweis verteidigt, die Arbeiten dienten dem Ausbau des Radwegenetzes, Hauptrouten und übergeordnete Radwege würden standardmäßig asphaltiert. Außerdem würden so nicht jedes Jahr Reparaturarbeiten an den Kieswegen anfallen. Zudem handle es sich nur um insgesamt fünf Wege und die seien auch nicht wesentlich verbreitert worden. Roland Stolz widerspricht vehement: "Wenn man einen Park dermaßen verändert, ist das wesentlich."

Der Eingriff in die Landschaft sei "eklatant", sagte auch Xaver Finkenzeller (CSU). Seine Partei formulierte einen Antrag, der eine Begründung für die Asphaltarbeiten sowie Ausgleichsmaßnahmen fordert. Wolfgang Helbig (SPD) wies in der Diskussion auf einen Brief des Baureferats vom Februar hin, in dem weitere Asphaltierungen angekündigt werden, diesmal im östlichen Teil des Denninger Angers. Der BA fürchtet um die Kieswege dort ebenso wie um die Wege am Ökologischen Bildungszentrum (ÖBZ). Der CSU-Antrag wurde daher ergänzt: Der BA will jetzt alle weiteren Pläne sehen. "Da müssen wir dringend einen Riegel vorschieben", sagte Helbig. Die einzige Gegenstimme kam von Holger Machatschek, dessen Grüne im BA eigentlich eng mit der CSU kooperieren. Machatschek nannte deren Antragsentwurf einen "dieser allmonatlichen Heißluftballons". Die Wege seien nun einmal asphaltiert, daran könne man nichts mehr ändern. Der Antrag spiegle nur "aufgeblasene Empörung, sonst gar nichts".

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