Bogenhausen:Es krankt am Parkraum-Konzept

Städtisches Klinikum Bogenhausen in München, 2014

Im Umfeld des Klinikums Bogenhausen mangelt es an öffentlichen Parkplätzen. In Zukunft könnte sich die Lage noch verschärfen.

(Foto: Rumpf)

Architekten konkretisieren Sanierungs- und Ausbaupläne für das Klinikum Bogenhausen und ernten Kritik

Von Ulrike Steinbacher, Bogenhausen

Ein Neubau mit Notfallaufnahme, Intensivpflege, OP-Sälen und einem Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach, ein paar Dutzend Betten mehr und ein neuer Eingangsbereich: Die Umbaupläne für das Klinikum Bogenhausen sind inzwischen deutlich konkreter geworden. Ein Jahr nach ihrem ersten Besuch stellten Dirk Scheiper von Ludes Architekten und Uwe Fischer vom Echinger Landschaftsarchitektenbüro Wankner und Fischer das Projekt jetzt erneut im Bezirksausschuss (BA) Bogenhausen vor. An einem Punkt hagelte es unverändert Kritik von den Stadtviertelvertretern: Mit der Parkplatz-Situation sind sie noch immer nicht zufrieden.

Im Zuge der Sanierung der Städtische Klinikum GmbH wird der Standort Bogenhausen mit 1020 Betten zum größten der vier städtischen Krankenhäuser ausgebaut. Im Herbst 2016 sollen die Arbeiten beginnen und im Frühjahr 2019 abgeschlossen sein. Die Akutbetreuung kommt komplett in dem dreigeschossigen Neubau südlich des bestehenden Komplexes unter; der bisher ebenerdige Hubschrauberlandeplatz wird in 25 Meter Höhe aufs Dach dieses Gebäudes verlegt - wegen der kürzeren Wege, aber auch um auf dem Gelände Grünfläche zu gewinnen. Die Schall-Grenzwerte würden eingehalten, sagte Scheiper.

Durch den vorgelagerten Neubau rückt das Krankenhaus näher an die Englschalkinger Straße heran. Der Weg von U-Bahn und Taxistand bis zum neuen Haupteingang soll überdacht werden, im Inneren des Empfangsgebäudes führen dann Rolltreppen und Aufzüge auf das Niveau des heutigen Haupteingangs. Der Lieferverkehr soll auf einer Einbahnstraße östlich des Krankenhaus-Komplexes zum Versorgungshof geführt werden, um die Haupterschließung auf der Westseite des Baus zu entlasten.

Mit all diesen Planungsdetails konnten sich die BA-Mitglieder anfreunden. Auch die Tatsache, dass an der Hauptzufahrt 160 Fahrradabstellplätze entstehen sollen, stieß durchaus auf Gegenliebe. Dass aber 15 der etwa 65 Krankenhaus-Parkplätze, die direkt an der Englschalkinger Straße liegen, wieder für Mitarbeiter des Klinikums reserviert werden und weiterhin hinter einer Schranke liegen sollen, dafür hatten die Stadtviertelvertreter kein Verständnis. Die BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser (Grüne) sprach angesichts des großen Parkdrucks in diesem Gebiet von einem "Ärgernis". Bisher stünden diese reservierten Parkplätze meistens leer. Dem spontan formulierten interfraktionellen Antrag, alle 65 Parkplätze für die Öffentlichkeit freizugeben, wurde ebenso schnell entsprochen: Es werde keine Schranke geben, versprach Architekt Dirk Scheiper dem Gremium.

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