Blindgänger:Fliegerbombe: Tausende müssen Häuser verlassen

Blindgänger: SZ-Grafik

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Bauarbeiter finden Blindgänger in Schwabing-West. Nach der Evakuierung an diesem Mittwoch soll er entschärft werden

Von Thomas Schmidt

Nach dem Fund einer Fliegerbombe in Schwabing-West müssen an diesem Mittwoch bis zu 8000 Menschen ihre Wohnungen verlassen. Bauarbeiter hatten die 500-Pfund-Bombe am Dienstag gegen 15 Uhr auf einer Baustelle in einem Neubaugebiet südlich des Olympiaparks freigelegt. Sprengstoffexperten beschlossen, den Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg erst an diesem Mittwoch zu entschärfen. Alle Gebäude im Umkreis von 500 Metern rund um die Fundstelle an der Georg-Birk-Straße müssen deswegen von acht Uhr an geräumt werden.

Die Evakuierung des Gebiets wird nach Angaben der Polizei vermutlich Stunden dauern. Die Einsatzkräfte würden von Tür zu Tür gehen, um alle Anwohner in Sicherheit zu bringen, die nicht schon von selbst ihre Wohnungen verlassen haben. Bereits am Dienstagabend mussten zwei Häuser in direkter Nachbarschaft zum Fundort der 226 Kilogramm schweren Bombe geräumt werden. Etwa 140 Anwohner waren davon betroffen, darunter auch sechs Patienten einer Pflegeeinrichtung. Erst wenn die Evakuierung vollständig abgeschlossen ist, soll der Sprengkörper am Fundort entschärft werden. Wann genau das sein wird, konnte die Polizei am Dienstagabend noch nicht abschätzen. "Hoffentlich ist am Mittwochnachmittag der Spuk vorbei", sagte ein Sprecher. Von der Räumung betroffen sind unter anderem Teile der Ackermannstraße sowie der Schwere-Reiter-Straße, die Petra-Kelly-Straße und die Adams-Lehmann-Straße sowie die Lissi-Kaeser-Straße.

Der Fund weckt Erinnerungen an die "Schwabinger Fliegerbombe", die im August 2012 gefunden worden war. Etwa 2500 Anwohner mussten damals ihre Wohnungen räumen und bei Bekannten oder in Notunterkünften übernachten. Weil der Blindgänger nicht wie geplant entschärft werden konnte, wurde die Bombe in der Nacht kontrolliert gesprengt. Die Explosion war in der ganzen Stadt zu hören, zahlreiche Fenster gingen zu Bruch, die Feuerwehr musste viele kleine Schwelbrände löschen.

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