Bildhauer III:Der Hofkünstler

Bildhauer III: Hans Krumpper gestaltete unter anderem den Kaiserhof der Residenz.

Hans Krumpper gestaltete unter anderem den Kaiserhof der Residenz.

(Foto: Natalie Neomi Isser)

Hans Krumpper baute und formte, was Maximilian wollte

Hans Krumpper (1570-1634) war der Kunstintendant Herzog Maximilians. Schon Maximilians Vater und Vorgänger Wilhelm hatte den gebürtigen Weilheimer, der einer dort ansässigen Bildhauerfamilie entstammt, als Hofkünstler beschäftigt. Mehr noch: Wie dem Weilheimer Hans Reichle, der ebenfalls zunächst bei Hubert Gerhard lernte und später nach Augsburg ging, hatte Wilhelm auch Krumpper eine Reise nach Italien finanziert. Dort, bei Giambologna in Florenz, konnte Krumpper das perfektionieren, was er zuvor in München gelernt hatte. Dennoch: Ein künstlerisches Genie von Weltruhm wurde Krumpper nicht - dafür aber eine Art Hansdampf in allen Gassen der Spätrenaissance und des Frühbarock. Als Baumeister wirkt Krumpper an der Gestaltung des von Maximilian geplanten Kaiserhofs mit - also auch jenes Traktes der Residenz, in dem jetzt die Bronzesäle eingerichtet wurden. Auch die Schaufassade des Schlosses zur Residenzstraße hin dürfte auf Krumpper zurückgehen. Dort findet sich sein bildhauerisches Hauptwerk, die Patrona Boiariae, eine Madonna mit Kind, umgeben von allerlei ornamentalem Zierrat (der Barock lässt bereits grüßen) und von Allegorien der vier Kardinaltugenden. Letztere sollen im Vierschäftesaal der neuen Sammlungsräume zu sehen sein. Ebenfalls von Krumpper stammen Teile des namensgebenden Wittelsbacherbrunnens im Brunnenhof der Residenz und des Kaisergrabmals in der Frauenkirche. Wenn Krumppers künstlerische Bedeutung auch umstritten ist - als Propagandist eines politisch triumphierenden Katholizismus machte er sich Maximilian I. unentbehrlich.

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