Bildergalerie:Münchner Männer des Jahres

Heute Abend wird in München "The Man of the Year" gekürt. Angekündigt sind internationale Stars wie Nicolas Cage und Giorgio Armani. Unsere Männer aber sind fast noch besser, denn es sind die strammsten Burschen:

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Schweinsteiger; Foto: ddp

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Adonis des Jahres: Bastian Schweinsteiger, 22, Fußballspieler. Wahre Fußballhelden haben ja nicht nur virtuose Fähigkeiten am Ball, sondern machen auch jenseits des Fußballplatzes von sich reden. Einige festigen ihren Heldenstatus mit Hilfe des Boulevards. Andere wieder blättern ihr bewegtes Leben in Biografien auf.

Eine solche hat Bastian Schweinsteiger zwar noch nicht vorgelegt, doch auch er zeigt vielversprechende Ansätze zum echten Hero. Sicher, er hat eine brillante WM gespielt und besonders den portugiesischen Nationaltorhüter in Verzweiflung gestürzt. Noch wichtiger ist Bastis Wirken im gesellschaftlichen Bereich. Erstens fühlt er sich jetzt in einer Münchner Nobeldiskothek viel wohler als im Wirtshaus seines Geburtsortes Kolbermoor, zweitens hat er als Model nun auch den Laufsteg erobert. Fehlen nur noch die Lebenserinnerungen.

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Otti Fischer, Foto: ddp

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Promi des Jahres: Ottfried Fischer, 52, Schauspieler. Er hat es als Mann und als Mensch nicht immer leicht. Ständig muss er Kriminalfälle lösen, als Pfarrer Gottes Wort predigen und, "mehra sog i ned", Reklame machen. Demnächst ist er als Hausmeister in Afrika unterwegs. Im Frühjahr war er schon mit seiner Frau in Namibia in Urlaub, eine Journalistin durfte sein Liebesbekenntnis protokollieren. Doch dann passierte ihm eine blöde Sache.

Fischer hatte eine Dame aus Wien kennengelernt. Die Knallgeschichte wurde auf großer Flamme gekocht, bis das "Bikini-Mädchen" wieder im Medien-Off verschwand. Weil Fischer kabarettreif über eine Leitplanke stolperte (Fingerzeig des Himmels?), durfte er als reuiger Sünder auf dem Krankenbett um Verzeihung betteln. Mit Erfolg.

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Süskind; Foto: sueddeutsche.de

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Phantom des Jahres: Patrick Süskind, Romancier, 57. München im September: Parfum-Alarm! Die Weltpremiere des Großœuvres aus der Doppelwerkstatt Eichinger/Tykwer wird im Mathäser gefeiert, und die Hauptperson hat genau den Auftritt, den man von ihm erwartet: gar keinen.

Patrick Süskind, Autor des Weltbestsellers, kommt nicht zur Uraufführung. Er gibt kein Interview zur Leinwandfassung seines Romans. Er äußert sich nicht über die Besetzung des Mirabellenmädchens, nicht über die Hamlet'sche Aura des Hauptdarstellers, nicht über den Klangteppich komponiert von Tom Tykwer. Süskind bleibt Süskind, das Phantom, der Unsichtbare.

Während der Film zum Blockbuster avanciert, schweigt sein Erfinder, dem Vernehmen nach von Ambach am Starnberger See aus. Sollte er sich Grenouilles Story im Kino angesehen haben, dann bestimmt nur mit dessen Spezialtinktur am Leib: Das "Ich bin ein Unbemerkter"-Parfum.

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Wolfgang Burke; Foto: oh

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Freiwilliger des Jahres: Wolfgang Burke, 40, Papst-Helfer. Fußball-WM, Papst-Besuch - was wäre dieses Jahr der Massenereignisse ohne die vielen Helfer gewesen! Als kleines Rädchen sieht sich Wolfgang Burke: "Andere haben viel mehr getan." Burke ist Informatiker, er ist sehr beschäftigt, doch als sich Benedikt ankündigte, meldete er sich sofort zum Dienst.

Am großen Tag im September klingelte sein Wecker um zwei, mit dem Rad fuhr er nachts von Giesing zur Neuen Messe, um beim Papstgottesdienst Wasserflaschen in Tüten zu verteilen. "Flott und problemlos" brachte er Pilgertaschen unters Volk. Beim nächsten Papstbesuch wäre Burke sofort zur Stelle. "Das hat richtig Spaß gemacht."

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Eberhard der Kühne, Foto: Andreas Heddergott

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Aufreißer des Jahres: Eberhard der Kühne, 2, Vielfachvater. Und ewig lockt das Weib. Das gilt auch fürs Tier. Die Rede ist von Eberhard dem Kühnen, den zweijährigen Zwergziegenbock in Hellabrunn. Dieses noch sehr junge Böcklein hat seinem Namen alle Ehre gemacht und im Zoo für wahren Nachwuchssegen gesorgt: Gleich 16 Jungziegen haben ihn zum Vater.

Kein Wunder: Mit seinem braun-weiß gescheckten Fell und den Muskelpaketen muss er für Zwergziegen-Geißen ein Adonis sein. Dass er nicht unbedingt treu ist, spielt für diese Damen keine Rolle: Hauptsache Bock, und das bitte alle drei Wochen.

Foto: Andreas Heddergott

Josef Schmid; Foto: Robert Haas

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Aufsteiger des Jahres: Josef Schmid, 37, CSU-Politiker. Als Stadtrat gerade mal vier Jahre im Rathaus, strebt Josef Schmid schon den Chefsessel an. Die CSU hat den Allacher Metzgersbub zum Senkrechtstarter des Jahres befördert: Sie will ihn als OB-Kandidat gegen Christian Ude (SPD) ins Rennen schicken. Deswegen hat sich Seppi Schmid in Josef Schmid umbenannt.

Körperlich hat sich der Jurist und Diplom-Kaufmann früher im Fitnessstudio gestählt, nun muss er noch die freie Rede üben. 16 Monate kann Schmid sich warmlaufen bis zur Wahl. Wenn ihn nicht das Schicksal manchen Vorgängers ereilt, der nach flottem Aufstieg jäh abgestürzt ist, hat Schmid eine Chance - 2014, bei der übernächsten OB-Wahl, wenn Ude aus Altersgründen nicht mehr antreten kann.

Foto: Robert Haas

Klaus Kleinfeld; Foto: AP

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Shareholders' Darling des Jahres: Klaus Kleinfeld, 49, Siemens-Chef. Das Jahr 2006 verdankt ihm eines der schönsten Märchen aus der Welt der Global Players: Klaus Kleinfeld verkuppelte seine Tochter namens Handysparte (blöder Name, aber sie war auch nicht die hübscheste der Familie) an einen angeblich schwerreichen König aus einem fernen Land.

Doch kaum war Handysparte bei BenQ, so heißt der Mann, aufgeschlagen, stellte sich heraus, dass dieser ein ganz armer Tropf war und Handysparte nicht einmal ernähren konnte. Nun steht die Kleine sozusagen im Regen und wartet dort auf die Traufe. Kleinfelds Familie aber war froh, dass die blöde Handysparte weit, weit weg war, und schenkte dem Papa deswegen eine goldene Aktie im Wert von 3000 Arbeitslosen.

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Marcus H. Rosenmüller; Foto: oh

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Heimatkundler des Jahres: Marcus H. Rosenmüller, 33, Filmregisseur. Müsste man einen Namen erfinden für einen Filmemacher, dessen Arbeiten phantastisch überdreht und zugleich bodenständig sind, würde er genau so heißen: Marcus Hausham Rosenmüller. Der Regisseur hat sich in der Mitte nach seinem Wohnort Hausham im Landkreis Miesbach benannt, was für Heimatverbundenheit spricht.

Sein Film-Wunder "Wer früher stirbt, ist länger tot" - immer noch oben auf den Kinohitlisten - ist eine Alpenhommage mit verschrobenem Personal. Vielleicht hat dieser besondere Blick damit zu tun, dass in Rosenmüller auch ein Städter steckt. Er hat in München an der Filmhochschule studiert, er hat sich bei dem Projekt mit dem Münchner Verleih Movienet, der Produktionsfirma Roxyfilm zusammengetan. Und beim Münchner Filmfest gewann er den Hypo-Förderpreis. Da ahnte noch keiner, dass die Haushamlawine erst am losrollen war.

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Peter Strohschneider; Foto: dpa

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Wissenschafts-Promoter des Jahres: Peter Strohschneider, 51, Germanist. Als im Oktober die Elite-Universitäten gekürt wurden, hatte Strohschneider es sich auf einen Schlag mit so einigen Länderministern verdorben, die den Wettbewerb gern zu einer Gießkannen-Förderung nach Regionalproporz gemacht hätten.

Strohschneider ist seit Januar Vorsitzender des Wissenschaftsrates. Und mit der Elite-Entscheidung landete die Kommission von eben jenem Wisschenschaftsrat und Deutscher Forschungsgemeinschaft, der im Übrigen der Münchner Biochemiker Ernst-Ludwig Winnacker vorsteht, einen echten Coup: Sie hielt die Politik auf Abstand. So gab es am Ende nur drei Elite-Unis aus dem Süden, unter ihnen die beiden Münchner LMU und TU.

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Peter Brugger; Foto: dpa

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Absahner des Jahres: Sportfreunde Stiller, Popband. Sänger und Gitarrist Peter Brugger hat mit seinen Sportfreunden Stiller dreifach abgesahnt: Die Combo übertrug den einst kommerzkritischen Independent-Gedanken geschmeidig auf das mainstreamigste Ereignis, das München zu bieten hat, verlängerte die volkstümliche WM-Euphorie über alle Maßen in den Herbst hinein und machte dabei Kasse für sich und einige Brauereien.

Kurz: Sie hatten den Wiesnhit 2006. Die verschwitzte Blechblasversion ihrer Kickerhymne "'54, '74, '90, 2010" lief zwischen anderen Perlen der Popkultur wie "Hey Baby" und "Who The Fuck Is Alice". Kein Mitleid. Wie man ins Festzelt hineinruft, so grölt es halt zurück.

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