Das Menü
Ein Vorteil an der Selbstbedienung im Biergarten ist, dass man sich das Essen selber zusammenstellen kann. Aber dies birgt auch die Gefahr, sich zum Gespött der Leute zu machen. Denn bei der Menüzusammenstellung kann man einiges falsch machen. Hier die wichtigsten Dos und Dont's der bayerischen Küche.
Weißwürste: Zu Weißwürste ist stets süßer Senf zu bestellen. Wer scharfen Senf nimmt, outet sich sofort als Preuße. Zudem werden Weißwürste in Bayern eigentlich nur bis zum 12-Uhr-Läuten verzehrt. Wenn Sie erst abends in den Biergarten gehen, nehmen Sie besser etwas anderes.
Obazda: Wenn Sie einen Obazda bestellen, nehmen Sie auf keinen Fall eine Semmel oder Schwarzbrot dazu. Denn Obazda wird mit Brezn gegessen. Kaufen Sie am besten eine große Brezn - oder gleich zwei und teilen Sie sich die Portion mit einem Tischnachbarn. Der Obazda ist nämlich eine recht deftige Speise, die schnell sättigt.
Sauerkraut: Das Sauerkraut ist eine der wichtigsten Zutaten der bayerischen Küche. Das heißt aber nicht, dass man es zu jedem Gericht dazu bestellen sollte. Während es zu Bratwürsten und Schweinebraten wunderbar passt, sollte man tunlichst darauf verzichten, es zu Weißwürsten zu bestellen. Das würde ein echter Bayer nie tun.
Steckerlfisch: Eine Delikatesse in vielen Biergärten ist der Steckerlfisch, der meist in kleinen Buden am Rande des Biergartens an Stäben gegrillt wird. Wenn Sie sich für einen Steckerlfisch entscheiden, sollten Sie auf keinen Fall an der Kasse nach einem Fischmesser fragen. Denn Steckerlfisch isst man mit den Fingern oder hilft ein wenig mit einem normalen Messer nach. Außerdem sollten Sie den Fisch nicht blind salzen, denn Steckerlfische sind in der Regel ordentlich gewürzt.
Noagerl: Den letzten Rest Bier, das sogenannte Noagerl, lässt man stehen. Denn der Bayer weiß: Das Bier ist dann schon recht abgestanden und eine frische Mass schmeckt jetzt viel besser. Wundern Sie sich also nicht, wenn das Servicepersonal Ihnen die Mass wegnimmt, obwohl noch ein Rest Bier drinnen ist. In einer derartigen Situation sollten Sie sich auf keinen Fall beschweren. Das Servicepersonal will Ihnen nur etwas Gutes.
Foto: Hess