Bezirksausschuss:Zweifel am Zeitplan

Kritik an der Sanierung der Grundschule am Mariahilfplatz

Von Johannes Korsche, Au

Der Bezirksausschuss (BA) Au-Haidhausen kritisiert die Art und Weise, wie die Grundschule am Mariahilfplatz saniert und modernisiert werden soll. Auch der Zeitplan für den Abriss und Neubau der Turnhalle, die neben dem Schulgebäude liegt, führt bei ihnen zu kritischen Anmerkungen. Die einstimmig verabschiedeten BA-Stellungnahme, die Heinz-Peter Meyer (SPD) als Vorsitzender des Unterausschusses Planung eingebracht hatte, ist die Reaktion auf ein Antwortschreiben des Referats für Bildung und Sport (RBS). Die Bürgervertreter hatten zuvor zu mehreren Schulen im Stadtbezirk Fragen an die Verwaltung gestellt. Eigentlich hatten sie sich durch ihre Anfrage mehr Klarheit über die Schulsituation im Viertel erhofft, der Sanierungsplan für die Mariahilfschule kommt den BA-Mitgliedern allerdings an manchen Stellen gar "rätselhaft" vor.

Das Gebäude der Grundschule am Mariahilfplatz wird von diesem Sommer an saniert. Unter anderem die Heiztechnik, der Brandschutz, die Heiz- und Sanitäranlagen sowie die Fenster und die Fassade. Derzeit laufen bereits erste Vorarbeiten. Die Sanierung soll in mindestens zwei Bauabschnitten erfolgen. Lärmintensive Arbeiten sollen allerdings in unterrichtsfreie Zeiten geschoben werden.

Dieses Vorhaben bezeichnen die BA-Mitglieder als "ein Wunschdenken". Zudem werden "die Kinder in der Nachmittagsbetreuung vergessen, die sicher auch nicht lärmresistent sind", heißt es in einer Stellungnahme. Darauf hatten schon Eltern, deren Kinder die Mittagsbetreuung an der Schule besuchen, bei der Bürgerversammlung hingewiesen. Grundsätzlich ist es ihnen "rätselhaft", wie die Sanierung der Haustechnik, die "sinnvollerweise zumindest stockwerksweise erfolgt", mit dem Schulbetrieb vereinbar sein soll. Die Lokalpolitiker fordern deswegen einen Bauablaufplan, der zeigt, dass "der Unterricht nicht beeinträchtigt oder gestört wird".

Frühestens für 2020/21 kündigt das RBS zudem den Abriss und Neubau der Grundschul-Turnhalle an. Das ist laut Referat "wirtschaftlicher" als eine Sanierung. Mit dem Neubau bestehe die "Möglichkeit, zusätzliche Flächen zu schaffen", für Nachmittagsbetreuung und Regelunterricht. Die Mariahilfschule werde langfristig dreizügig sein, prognostiziert das Referat. Den Zuzug im Viertel fange die neue Grundschule an der Hochstraße auf. Das Geld dafür soll aus dem Schulbauprogramm kommen. Das Ziel sei daher die Einbringung in das dritte Schulbauprogramm.

Damit sind die Haidhauser Lokalpolitiker nicht zufrieden. "Diese Formulierung lässt vollkommen offen, ob es tatsächlich eingebracht wird, ob es ein drittes Schulbauprogramm überhaupt gibt", heißt es in dem Schreiben der BA-Mitglieder. Überspitzt fragen sie, ob die Finanzierung nun gar "bis zum Sankt Nimmerleinstag vertagt wird". Auch im Zeitplan sehen sie Widersprüche und bewerten ihn daher als "vollkommen unrealistisch". So sei die Umsetzung des derzeit laufenden Schulbauprogramms bis 2023 angesetzt. Weil der Abriss für frühestens 2020/21 angekündigt ist, fragen sich die Stadtteilpolitiker: "Kommt dann das dritte Schulbauprogramm vor dem zweiten Programm?" Abschließend wollen sie "frühzeitig" klären, wo der Sportunterricht während der Bauarbeiten stattfindet, wie Barbara Schaumberger (CSU) einwarf.

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