Bezirksausschuss:Gärtnerplatz soll Dixi-Klos bekommen

Bezirksausschuss: Links und rechts vom Haupteingang des Gärtnerplatztheaters sollen jeweils zwei mobile Toiletten stehen.

Links und rechts vom Haupteingang des Gärtnerplatztheaters sollen jeweils zwei mobile Toiletten stehen.

(Foto: Robert Haas)

In den vergangenen Sommern hatten sich die Anwohner immer wieder massiv über verdreckte und stinkende Hauseingänge und Tiefgarageneinfahrten beschwert.

Von Birgit Lotze

An schönen, lauen Sommerabenden wird der Gärtnerplatz seit Jahren zur Party-Zone. An den Wochenenden feiern dort hunderte Menschen - gleichzeitig. Aber wer nicht mitfeiert, sondern dort einfach nur wohnt, hat meist wenig Freude daran. Und dann geht es nicht nur um Lärm und Müll und wenig Schlaf.

Die Anwohner haben sich in den vergangenen Sommern auch massiv über verdreckte und stinkende Hauseingänge und Tiefgarageneinfahrten beschwert. Zu später Stunde müssen offenbar die dunklen Ecken der umliegenden Häuser als Toilette herhalten.

Der Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt fordert deshalb einhellig, dass mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen gleich vier mobile Toiletten auf dem Gärtnerplatz aufgestellt werden - "zwei rechts, zwei links vom Haupteingang des Theaters", sagt Florian Florack (CSU) als Sprecher des Unterausschusses Öffentlicher Raum und Mobilität, der die interfraktionelle Initiative vorbereitet hat. Wenn nötig, soll dafür die Umzäunung des Baufeldes rund um das Theater geändert werden.

Das Problem ist groß. Anwohner berichten teils von massiven Verschmutzungen ihrer Häuser. Viele der Partygäste bringen Getränke mit und lassen es sich auf der Grünfläche des Gärtnerplatzes gut gehen. Da sie aber keine Kunden der umliegenden Lokale sind, hätten die meisten Scheu davor, deren Toiletten zu nutzen - oder werden nicht eingelassen.

Ein Alkoholverbot von Mitternacht an scheiterte bereits

Der BA pocht darauf, dass die Dixi-Klos nur als "Notlösung" den Gärtnerplatz zieren sollen; 2017 soll eine dauerhafte Lösung Abhilfe schaffen. Ein Antrag, der drei Toiletten auf dem Gärtnerplatz fordert - an den Ecken zur Corneliusstraße - liegt dem Kreisverwaltungsreferat bereits vor.

Die Isar- und Ludwigsvorstädter schlagen vor, dass die Stadtverwaltung an "Hochsaisontagen" in diesem Jahr die Nutzer zählt. Dann könne sie auch abschätzen, ob eine dauerhafte Lösung ausgelastet ist.

Parteiübergreifend fordern die Stadtviertelpolitiker auch, an stärker besuchten Tagen eine Toilettenfrau anzustellen. Beim Ortstermin war man noch von zwei nächtlichen Reinigungen ausgegangen. Der BA-Vorsitzende Alexander Miklosy (Rosa Liste) erinnerte deshalb seine Kollegen daran, nicht noch "ein anderes Fass aufzumachen", schließlich gehe es auch um Personalkosten.

"Die Stadt sorgt für eine regelmäßige Leerung und Grundsäuberung, um für die Anwohner keinerlei Geruchsbelästigung entstehen zu lassen", heißt es nun in dem Antrag, der dem Kreisverwaltungsreferat (KVR) zugeht.

Versuche, das Leben der Anwohner erträglicher zu machen, gab es bereits einige. Ein Antrag des BA, auf dem Gärtnerplatz ein Alkoholverbot von Mitternacht an, wie es am Marienplatz gilt, durchzusetzen, scheiterte am KVR. Als nützlich aber haben sich die "Silencer" erwiesen, die in Zweier-Teams in der Party-Zone unterwegs sind.

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