In Villen auf Beutezug:Polizei schnappt Einbrecherbande

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Sie drangen in Villen in Bogenhausen, Grünwald und Pullach ein - und erbeuteten Schmuck und Bargeld. Eine Bande soll 4,9 Millionen Euro erbeutet haben. Nun sind drei Verdächtige geschnappt worden.

Die bevorzugten Orte für ihre Beutezüge waren die Villen in Bogenhausen, Grünwald und Pullach. Das bevorzugte Diebesgut waren Schmuck und Bargeld - und davon stahlen sie reichlich. Die Münchner Polizei hat drei Mitglieder einer italienischen Einbrecherbande festgenommen, der insgesamt in ganz Süddeutschland 50 Einbrüche mit einem Gesamtschaden von 4,9 Millionen Euro zugerechnet werden.

Im Oktober 2010 begannen die Ermittler erstmals, sich mit der Bande zu beschäftigten. Nach immer ähnlichem Muster stiegen die Diebe über die Terrassentüren auf der von der Straße nicht einsehbaren Hausseite in die Villen in reichen Wohngegenden ein und nahmen mit, was wertvoll war. Oft kamen sie mit schwerem Werkzeug und knackten auch Tresore, manchmal nahmen sie die Safes mit. Meistens hatten sie reichlich Zeit und Ruhe, die Häuser gründlich auszuräumen: Wie die Polizei herausgefunden hat, kundschafteten die Einbrecher ihre Opfer zuvor ausgiebig aus. Gingen die Villenbesitzer dann abends aus dem Haus, wurden sie von einem Teil der Bande beschattet, während der andere Teil in die Häuser einstieg.

Nach Erkenntnissen der Ermittler waren die Einbrecher während ihrer Beutezüge in Wohnwagen unterwegs, zwischen ihren Einbrüchen zogen sie sich immer wieder nach Italien zurück. Die Mitglieder der Bande sind miteinander verwandt, die Familie stammt aus der Gegend von Florenz. Der Anführer der Gruppe ist 48 Jahre alt, seine beiden Helfer sind 21 und 27.

Anfang April machten die Ermittler die Diebe in Stuttgart ausfindig, wo sie gerade dabei waren, in Villenviertel neue Zielobjekte auszuspionieren. Als die Polizisten zugriffen, nahmen sie fünf Tatverdächtige fest, zwei mussten sie jedoch wieder laufen lassen. In den Fahrzeugen der Bande fanden die Beamten Aufbruchswerkzeug und Diebesgut. Die Beschuldigten sitzen momentan in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft bereitet die Anklage vor.

© SZ vom 21.10.2011/ffu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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