Besuch im Kälteschutz:Obdachlos an Weihnachten

Besuch im Kälteschutz: Stille Nacht, kalte Nacht: Wer im Winter vor dem Eingang Ost von Haus 12 in der ehemaligen Bayernkaserne steht, hat sonst keine Bleibe.

Stille Nacht, kalte Nacht: Wer im Winter vor dem Eingang Ost von Haus 12 in der ehemaligen Bayernkaserne steht, hat sonst keine Bleibe.

(Foto: Robert Haas)

Wer im Münchner Kälteschutz strandet, gehört zu den Ärmsten der Armen. Die Einrichtung bietet knapp 850 Menschen ohne Obdach einen kostenlosen Schlafplatz - an Heiligabend gibt es eine Tafel Schokolade. Ein Besuch.

Von Thomas Anlauf

Der Holländer schnarcht. Und wenn Uli, der Schwabe, oben auf seiner dünnen Matratze hustet, bebt das Stockbett. Der Mann hinten am Eingang ist wenigstens still, auch wenn sich aus seiner Ecke ein erbärmlicher Geruch im Gemeinschaftsraum ausbreitet. Den Neuzugang, der sich spät in der Nacht noch ins Stockbettenlager legt, stört das nicht. Er kaut schmatzend an der Aldi-Vollmilchschokolade, die er mit seiner dünnen Einwegdecke und dem Einwegbettbezug erhalten hat. Eine schöne Geste des Gastgebers - an Heiligabend im Münchner Kälteschutz.

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