Bernhard Maaz:Wo München ein Gemälde ist

Bernhard Maaz

Die Stadt München scheint Bernhard Maaz wenig zu fordern.

Seit 2015 ist Bernhard Maaz Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlung. Er findet: Der Goldanteil der Stadt ist extrem hoch.

Von Susanne Hermanski

Bernhard Maaz ist der Hüter von Bayerns Kunstschätzen und Herr über beinah 20 staatliche Museen. 2015 hat er das Amt des Generaldirektors der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen angetreten - mit aller Pracht und allen Problemen. Die reichen von den ewig renovierungsbedürftigen Museumsbauten bis zu der möglichen Raubkunst in deren Kellern.

"Diplomatisches Geschick" nennt er denn auch im Interview als eine der wichtigsten Eigenschaften, die man in seinem Job so brauche. Die Stadt München selbst scheint ihn dagegen wenig zu fordern: "Was könnte man an einem Ort vermissen, an dem der Hasenbraten einfach so durch die Hinterhöfe läuft?", sagt er, der in Jena aufgewachsen ist. In München, sei vielleicht auch nicht alles Gold, was glänzt, "aber der Goldanteil doch extrem hoch. Wer Berlin kennt, weiß wovon er spricht."

Im SZ-Gespräch "Reden über München" erzählt er von jenen Orten in der Stadt, die für ihn so interessant sind wie Gemälde, den Tücken und Ansprüchen der Provenienzforschung, den musealen Aufgaben für die Zukunft. Er spielt ein bisschen Städteplaner und fordert den Bau einer Tiefgarage für Busse an interessanter Stelle.

Und er verrät, warum er selbst stets mit einem goldenen Helm unterwegs ist. Soviel sei verraten: Mit dem Gemälde eines Rembrandt-Schülers, das den Titel trägt: "Der Mann mit dem Goldhelm", hat das nichts zu tun. Das gehört auch gar nicht zu dem 30 000 Exponaten, die in Maaz' Verantwortung sind.

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