Berg am Laim:Neue Straßen, neue Namen

Mattone, so nennt der Italiener einen "alten Schinken" im Kino oder Fernsehen, einen alten Film also. Häufiger aber bezeichnet Mattone einen Ziegelstein. Und genau darum geht es bei der Benennung des kleinen Platzes im Baugebiet Baumkirchen-Mitte an der neuen Hermann-Weinhauser-Straße. So soll daran erinnert werden, dass hier einst aus dem Lehm Ziegel hergestellt wurden. Da in den Ziegeleien meist Wanderarbeiter aus dem Friaul in Norditalien schufteten, trägt der Platz nun die wohlklingende italienische Bezeichnung, das macht auch viel mehr her als "Ziegelplatz". Im Stadtplan wird allerdings nicht Piazza di Mattone stehen, sondern schlicht Mattoneplatz. Der Bezirksausschuss Berg am Laim zeigte sich begeistert, denn frühere Vorschläge wie Friauler Platz oder aber auch Ödlandschreckenplatz nach einem seltenen Insekt hatten nicht viel Anklang gefunden.

Schlicht und doch geschichtsträchtig ist auch die erste neue Straße im Werksviertel hinterm Ostbahnhof bezeichnet, auch wenn hier die Geschichte noch nicht so weit zurückliegt. Sie heißt Atelierplatz und erinnert an die vielen Künstler, die in Kunstpark Ost und Kultfabrik ihre Werke schufen. Atelier stammt aus dem Französischen und steht dort auch für Werkstatt oder Fabrikhalle. Das wieder passt zur Vergangenheit als Pfanni-Knödelfabrik. Die Atelierstraße, die bisher den Arbeitstitel U-1736 trug, verläuft parallel zur Rosenheimer Straße von der Friedenstraße rund 13o Meter in nordöstliche Richtung.

© SZ vom 31.12.2015 / re - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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