Das Neubauviertel Baumkirchen Mitte auf den ehemaligen Bahnbrachen zwischen Baumkirchner Straße und Leuchtenbergring wächst sichtbar in die Höhe, derzeit wird die Kreuzung Truderinger-/Baumkirchner Straße um einen Zubringer ins Neubaugebiet erweitert. Diese Straße wird, das steht bereits fest, zu Ehren des früheren langjährigen und sehr beliebten Bezirksausschuss-Vorsitzenden Hermann-Weinhauser-Straße heißen. Namenlos ist bisher aber der Quartiersplatz im neuen Viertel - und das ist unpraktisch für den Bauträger, die CA Immo. Auch wenn dort noch niemand wohnt, wäre es besser, in Plänen und für Lieferanten und Baufirmen oder die Interessenten für Restaurant- oder Ladenflächen bereits die endgültige Adresse angeben zu können.
Der Investor hat daher in der Historie Berg am Laims recherchiert und war im Buch "Lehm - Ziegel - Stadt" auf die Vergangenheit der Gegend als Hochburg der Ziegeleien gestoßen. Man grub weiter und entdeckte, dass im 19. Jahrhundert bis zu 6000 italienische Arbeiter in diesen Ziegeleien schufteten, die meisten aus dem Friaul im Norden Italiens. Zur Erinnerung an diese Menschen schlug die CA Immo für Baumkirchen Mitte einen Udineplatz vor, denn Udine ist die Provinzhauptstadt dieses Landstrichs. Diese Idee jedoch stieß auf wenig Gegenliebe: In der Hauptstadt habe es auch damals genug zu arbeiten und zu essen gegeben, nach Berg am Laim kamen eher die Armen vom Land, erklärte Anton Spitlbauer senior (CSU). Er sei daher für Friaulplatz oder noch besser für Friaulerplatz, dann wäre nämlich ausdrücklich der Menschen, der Friauler, gedacht. Offenbar war das für manchen im Bezirksausschuss ein Zungenbrecher, denn es kam nicht zu einem positiven Votum für den Friaulerplatz. Der Vorsitzende Robert Kulzer (SPD) erklärte, im Moment gehe es nur um den Grundsatzbeschluss, dass der Quartiersplatz einen eigenen Namen bekommt. Eigene Vorschläge könne man eventuell später noch nachreichen