Berg am Laim:Markanter Schlussstein

60 Meter hoch, grüne Oasen auf dem Dach: Im Stadtquartier Baumkirchen-Mitte wird der Büro-, Hotel- und Wohnkomplex "Neo" entstehen. Die Stadt München hat die Baugenehmigung erteilt. Noch im März soll mit den Bauarbeiten begonnen werden

Von Alfred Dürr, Berg am Laim

Das Stadtquartier "Baumkirchen Mitte" am S-Bahnhalt Berg am Laim wächst buchstäblich seiner Vollendung entgegen. Die Stadt hat dem alleinigen Eigentümer, der CA Immo Deutschland GmbH, die Baugenehmigung für den Büro-, Hotel- und Wohnkomplex "Neo" erteilt. Noch im März sollen die Arbeiten starten. Das 60 Meter hohe Gebäude, das sich über einem Sockelbauwerk erhebt, ist gewissermaßen der "Schlussstein" im Zusammenhang mit den Bauaktivitäten in dem neuen Viertel. Von Ende 2019 an soll dieser Turm dann den weithin sichtbaren und markanten städtebaulichen Auftakt für "Baumkirchen Mitte" bilden.

Das Projekt "Neo", das von dem Amsterdamer Büro UNStudio um den international bekannten Architekten Ben van Berkel entworfen wurde, besteht aus dem sogenannten Basisbau mit 55 Wohnungen und dem Turm. In dessen erste sechs Geschosse kommt ein Hotel der Marke Hampton by Hilton mit 143 Zimmern, das von der Tristar GmbH Hotelgruppe als Pächter betrieben wird. In den obersten Etagen des Hochhauses sind Büros geplant.

Die CA Immo will den Büro- und Hotelbereich als eigenständiges Gebäude in ihren Bestand übernehmen. Die Wohnungen sind zum Verkauf vorgesehen. Die Investitionssumme für den gesamten Gebäudekomplex beträgt nach Angaben der CA Immo 86 Millionen Euro. Die CA Immo und die Patrizia Immobilien AG realisieren (mit Ausnahme von "Neo") gemeinsam "Baumkirchen Mitte". Auf dem ehemaligen Bahngelände entstehen in verschiedenen Bauabschnitten 525 Wohnungen, die alle schon verkauft sind. Dazu kommen etwa 350 Arbeitsplätze. Neben Kindertagesstätten wird es auch Geschäfte und eine neue Sportanlage für den ESV München Ost geben. Der kubusförmige Bau mit Supermarkt und anderen Läden für den täglichen Bedarf an der Baumkirchner Straße soll im kommenden Mai eröffnet werden. Die Wohngebäude sind entweder bereits bezogen oder befinden sich noch im Bau.

Nicht nur der neue Turm "Neo" wird das Quartier prägen. "Baumkirchen Mitte" hat mit seiner buchstäblich schwungvollen Architektur, die von verschiedenen Büros stammt, durchaus Vorbildcharakter für andere Neubauviertel in München. Oft wird diesen Gebieten an der Peripherie sterile Uniformität bei der Gestaltung vorgeworfen. Die Büros Peter Ebner and Friends sowie Mahl Gebhard Konzepte, die für die Grundstruktur von "Baumkirchen Mitte" verantwortlich sind, wollten sich mit ihrem "Masterplan" deutlich vom Durchschnitt absetzen.

Dazu gehören zum Beispiel auch die besonderen Dachlandschaften, die wie Oasen wirken. Es gibt hier oben nämlich gemeinschaftlich nutzbare Gärten und private Grünparzellen. Die Investoren verweisen immer wieder auf den "sehr hohen Grünanteil" im Quartier. So sei nur gut die Hälfte des gesamten Areals bebaut worden. Die restliche Fläche entlang der Bahngleise soll zum Landschaftspark werden. Auf speziell angelegten Stegen können die Bewohner und die Nachbarschaft hier die Natur erleben.

Aber vor allem mit dem Hochhaus "Neo" wird die Skyline im Münchner Osten ein Stück ausgeprägter. Am Vogelweideplatz wächst bereits das Hochhaus-Ensemble "Bavaria Towers" der Münchner Bayern Projekt GmbH empor. Die vier Türme, die das spanische Büro Nieto Sobejano Arquitectos entworfen hat, ragen zwischen 46 und 84 Meter in den Himmel. Ein Stück weiter östlich erhebt sich der 100 Meter hohe Turm GKK+Architekten) des Süddeutschen Verlages, der 2008 bezogen wurde. Er steht bald nicht mehr ganz so allein auf weiter Flur. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft, jenseits der Bahngleise, entsteht das mächtige Wahrzeichen von "Baumkirchen Mitte".

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