Berg am Laim:Landkreis-Schule wird abgerissen

Noch ist nicht klar, was mit dem Areal in Berg am Laim wird

Von Stefan Galler, Berg am Laim

Seit nunmehr zehn Jahren steht die ehemalige Landwirtschaftsschule des Landkreises München an der Berg-am-Laim-Straße 38 leer. Mittlerweile ist der Bau völlig heruntergekommen. Dabei ist das Areal ein echtes Filetstück, zentral gelegen und verkehrstechnisch gut angebunden. Seit Jahren verhandeln die Stadt und der Landkreis darüber, was mit dem Grundstück geschehen soll. Noch ist keine Entscheidung getroffen worden. Eines jedenfalls steht nun fest: Im Herbst wird das vierstöckige Gebäude abgerissen.

Der Ausschuss für Bauen und Schulen im Landkreis München vergab in seiner Sitzung am Montag die Abbrucharbeiten an ein Unternehmen. "Werden wir wieder eine böse Überraschung erleben?", fragte CSU-Kreisrat Helmut Horst bei der Verwaltung nach. Er spielte darauf an, dass sich in jüngster Zeit viele Abrissarbeiten im Vergleich zur Kalkulation als erheblich teurer entpuppten; was meistens an den zahlreichen verbauten Schadstoffen gelegen habe. Das Bauamt erwiderte, dass man gründliche Schadstoffgutachten habe erstellen lassen, es seien auch zahlreiche solcher giftigen Elemente gefunden worden.

Weiterhin ist völlig offen, was der Landkreis mit dem etwa 2250 Quadratmeter großen Areal tun wird. In zahlreichen Bürgerversammlungen und Bezirksausschusssitzungen ging es in den vergangenen Jahren um die ehemalige Landwirtschaftsschule, die 2006 in die Staatliche Berufsschule München Land in Riem umgezogen war. Eine konkrete Planung existiere aktuell jedoch noch immer nicht, lässt Kreisbaumeister Christian Dauer über die Pressestelle des Landratsamtes ausrichten.

Dabei hatte es in der Vergangenheit schon zahlreiche Ideen für das Grundstück gegeben: Vor etwa zwei Jahren hatte es der Landkreis der Stadt zum Verkauf angeboten, eine Veräußerung soll derzeit aber kein Thema mehr sein. Gemäß dem Bebauungsplan ist für das Gelände die Nutzung als "Gemeinbedarfsfläche Erziehung" vorgeschrieben. 2009 hatte es eine Initiative von SPD-Kreisräten gegeben, die dort eine Fachoberschule (FOS) errichten wollten. Doch der Landkreis München darf auf Stadtgebiet nicht als Träger einer solchen Schule auftreten. Auch die zwischenzeitlich angedachte Nutzung als Flüchtlingsunterkunft kommt nicht infrage, weil dem Landkreis Asylsuchende, die nicht auf seinem Gebiet einquartiert sind, nicht angerechnet werden. Bliebe die Errichtung von Wohnungen oder Gewerbeflächen, doch dafür müsste zuerst der Bebauungsplan geändert werden.

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