Berg am Laim:Klein und bezahlbar

Berg am Laim: Baubeginn für das Azubi-Wohnprojekt: Stadtbaurätin Elisabeth Merk, Heide Rieke und Klaus-Michael Dengler (von links) beim ersten Spatenstich.

Baubeginn für das Azubi-Wohnprojekt: Stadtbaurätin Elisabeth Merk, Heide Rieke und Klaus-Michael Dengler (von links) beim ersten Spatenstich.

(Foto: Stephan Rumpf)

Spatenstich für Azubi-Appartements am Mittleren Ring

Von Alfred Dürr, Berg am Laim

So ein "grünes Eck" mit zahlreichen Bäumen direkt am Mittleren Ring fand man nur noch selten, nun sind an der Kreuzung der Hauptverkehrsstraße mit der Grafinger Straße die Bäume verschwunden - für ein außergewöhnliches Bauvorhaben. An diesem Abschnitt des Innsbrucker Rings errichtet die städtische Wohnungsbaugesellschaft einen Komplex mit 91 Ein- und Zwei-Zimmer-Appartements für Auszubildende. Den ersten Spatenstich für dieses Pilotprojekt der Landeshauptstadt München nahmen am Montag Stadtbaurätin Elisabeth Merk, Gewofag-Chef Klaus-Michael Dengler und Stadträtin Heide Rieke (SPD) vor.

Merk betonte, dass vor allem junge Menschen mit wenig Geld auf dem hart umkämpften Münchner Mietmarkt eine Wohnung finden könnten. Das Belegungskonzept für das "Azubi-Wohnen" wird nach Angaben der Gewofag noch erarbeitet. Nach den aktuellen Planungen sollen vorrangig die Stadt, aber auch hier ansässige Unternehmen dort Auszubildende unterbringen können. Zusätzlich sollen in dem Komplex 27 Wohnungen für einkommensschwache Haushalte entstehen, außerdem kommt eine Kinderkrippe mit sechs Gruppen. Geplant sind schließlich auch ein Supermarkt und eine Drogerie. Für Ende 2017 ist die Fertigstellung des Gebäudes vorgesehen; die Gewofag investiert in dieses Projekt rund 41 Millionen Euro.

Für die sogenannte Quartiersentwicklung rund um den Piusplatz ist das Gebäude am Innsbrucker Ring der letzte Baustein. In den vergangenen Jahre sind Häuserzeilen saniert worden, Außenanlagen wurden verschönt, e s entstanden zum Beispiel auch drei moderne Passiv-Häuser im Viertel. Das Konzept ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden. Einrichtungen des täglichen Bedarfs wie ein Supermarkt hätten aber bislang gefehlt, sagte Gewofag-Chef Michael Dengler. Auch eine Drogerie würde die Bewohner freuen. Derzeit führe man Gespräche mit potenziellen Gewerbemietern.

Der Neubau am Ring ist auch allerdings auch unter architektonischen Aspekten interessant. Das Münchner Büro 03 Architekten will in der Zusammenarbeit mit Ver.de Landschaftsarchitektur aus Freising eine "einladende und urbane Atmosphäre" an dem stark befahrenen Straßenraum schaffen. Der gesamte Komplex ist so konstruiert, dass er die Freiflächen und die Wohnhäuser dahinter gegen den Verkehrslärm abschirmt. Die Wohnungen im Neubau und die Kita orientieren sich hin zum ruhigen und begrünten Innenhof. Dass 80 Bäume für das Projekt gefällt werden mussten, war den Grünen im Stadtrat zu viel, sie hatten deshalb den Bebauungsplan abgelehnt.

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