Berg am Laim:Der Laden läuft

Maikäfertreff Bad-Schachener-Str. 69 81671 München

Jetzt geht's los: Nach dem Umzug in die eigentliche Maikäfersiedlung feiern Walburga Hopf (Bildmitte) und ihre Mitstreiterinnen die Eröffnung.

(Foto: Matthias Döring)

Der Maikäfertreff ist aus der Haldenseesiedlung in sein Revier an der Bad-Schachener-Straße umgezogen. Nächste Woche laden Walburga Hopf und ihre Mitarbeiter zur großen Eröffnungsparty

Von Renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Benvenido, Karibuni, Witamy, Bine aţi venit: Diese und einige weitere Worte mit vielen Akzenten oben oder Häkchen unten zieren eine ganze Wand im Foyer des neuen Maikäfertreffs an der Bad-Schachener-Straße 69. Sie alle bedeuten dasselbe: Willkommen. Das sind die Nachbarn aus der GWG-Siedlung zwischen den U-Bahnhöfen Innsbrucker Ring und Michaelibad, die zur Eröffnungsfeier des Treffs am Dienstag, 8. November, 16 Uhr, geladen sind. Die Leiterin Walburga Hopf, ihre Mitarbeiterin Monika Skokanova und Agnes Nagler, eine von vielen Ehrenamtlichen, die hier Kurse anbieten oder mithelfen, freuen sich auf dieses Fest, denn es bedeutet, dass der Treff nun endlich ist, wo er hingehört, in der Maikäfersiedlung selbst.

Weil es in der Siedlung, die viele Jahre eine Baustelle war, kaum geeignete Räume gab, war der Treff anfangs drüben in Ramersdorf in der Haldenseesiedlung untergebracht. Nun wurde aber an der Ecke der Ladenzeile gleich neben der Apotheke ein früheres Planungsbüro frei, die Stadt hat der GWG 90 000 Euro gewährt für den Umbau. Bei der Aufteilung der Räume durfte Hopf mitreden. Der neue Treff ist etwas größer, behindertengerecht, die Räume sind hell und funktional, kein Vergleich mit dem früheren Provisorium in zwei umgebauten, übereinander liegenden, niedrigen kleinen Wohnungen.

"Jetzt werden wir gesehen, viele kommen spontan rein" hat Hopf schon erfahren. Den unteren Teil der ehemaligen Schaufenster hat sie abgeklebt oder mit Infotafeln bestückt, sodass die Gruppen sich nicht wie auf dem Präsentierteller fühlen müssen. Vieles hier zeigt sie mit Stolz, etwa das rote Sofa, das die Lesepaten, die auch im Treff unterkommen, gespendet haben, oder die Lampen, die ein engagierter Bewohner mit Folie so gedimmt hat, dass ihr Licht wärmer wird.

Doch über manches kann sie auch nur den Kopf schütteln, so habe die GWG etwa einen höchst empfindlichen Bodenbelag verlegt, seien die Toilettentüren noch nicht mit von außen notfalls aufsperrbaren Schlössern ausgetauscht. Das Schlimmste für sie ist aber, dass die GWG ihr einen Außenbriefkasten verwehrt - mit den Hinweis, das würde die Fassade verschandeln. Andere Einrichtungen, die Flyer bringen, Zeitungszusteller oder Nachbarn, die schnell etwas einwerfen, haben aber keinen Zutritt zum Treppenhaus, in dem der ohnehin viel zu kleine Norm-Briefkasten hängt, den die GWG ihnen zugebilligt hat. Hopf, die gerne alles im Sinne ihrer Schützlinge und Gäste optimiert, kann sich über solche Dinge richtig ärgern.

Dennoch schaut sie insgesamt optimistisch in die Zukunft, denn der Laden läuft, ob beim Yoga oder Mittagstisch für Senioren, Bauchtanz, Nähen oder PC-Kurs, Handykurs oder bei "Mama lernt Deutsch". Und der Treff erfüllt immer wieder auch die Aufgabe, die alteingesessenen mit den neuen zugezogenen Maikäfern zusammenzubringen: "Es wächst zusammen." Wenn man sich kennt, können kleinere Konflikte auch schnell direkt geklärt werden, in schwereren wie etwa beim Ärger mit den Hunden im Maikäferpark, ist Hopf bereit, zu vermitteln.

Der Treff ist aber nicht nur ein Ort für Kurse und Treffen, er bietet auch viel Service: Vom Internetzugang bis zur Tageszeitung, von der Büchertauschecke bis zur Möglichkeit, die Räume für private Feiern zu buchen.

Das in diesem Jahr eingeweihte "Gartenzimmer" mit dem kleinen Bewohnergarten an der Echardinger Straße 49, ebenfalls ein zwischenzeitlich ungenutztes Büro, gehört auch zu Hopfs Reich, hier trifft sich zum Beispiel die Schafkopfrunde. Und weil der AWO-Seniorentreff in der Siedlung Ende des Jahres schließt, werden auch Angebote der AWO in der Siedlung wie etwa der Seniorenstammtisch, in den Maikäfertreff und seine Gartenzimmer-Dependance verlegt. Es geht aufwärts.

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