Berg am Laim:Das Tauziehen geht weiter

Noch keine Einigung im Streit um den Bau der griechischen Schule

An der Baustelle der griechischen Schule an der Hachinger-Bach-Straße herrscht nicht gerade Hochbetrieb, aber immerhin: Es ist laut, es wird gearbeitet. Das Schulhaus verfügt nun bereits über einen Keller, und auch ein paar Wände des Erdgeschosses stehen schon. Aus ihnen ragen verrostete Stahlträger nach oben, so ähnlich wie in manchem griechischen Urlaubsort, wo sich Eigentümer mit der Vollendung ihrer Häuser oft viel Zeit lassen. Ob in Berg am Laim auch der nächste Stock noch gebaut wird?

Die aktuelle politische Lage lässt es als unsicher erscheinen, ob aus Athen das versprochene Geld noch fließen kann. Hinzu kommt, dass die Stadt das Grundstück von der Republik Griechenland zurückkaufen wollte, denn die Hellenen hatten einige Fristen untätig verstreichen lassen. Vertraglich war vereinbart worden, dass der Grundstücksdeal hinfällig wird, sollte der Bau nicht fristgerecht beginnen.

Die Causa landete vor dem Landgericht München I. Die Vorsitzende Richterin gab zu erkennen, dass die Stadt gute Karten hätte, die Klage auf Rückgabe des Grundstücks zu gewinnen. Angesichts der Baukräne hatte sie jedoch dem städtischen Kommunalreferat empfohlen, erneut zu verhandeln, solange werde das Verfahren ruhen. Die Vertreter der Stadt drängten damals zur Eile: Wenn, dann müsse man schnell verhandeln und von Griechenland eindeutige Garantien erwirken, dass die Schule auch fertiggebaut werde. Erst dann könne sich der Stadtrat noch vor der Sommerpause mit der neuen Sachlage befassen. Bernd Plank, Sprecher des Kommunalreferats, erklärt nun dazu, es gebe derzeit keinen neuen Sachstand. Man habe sich wohl getroffen, jedoch noch ohne konkretes Ergebnis. Als Termin für die Stadtratbefassung strebe der Chefjurist des Referats inzwischen den September an.

Georgios Vlachopoulos, der Anwalt mit Büros in München und Athen, der in dieser Angelegenheit die Republik Griechenland vertritt, äußert sich jedoch in einer kurzen Mail aus Athen im Telegrammstil optimistischer: "Keine Verschlimmerung. Beide Seiten arbeiten an einer Einigung fieberhaft", lautet seine Einschätzung.

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