Berg am Laim:Auf dem falschen Gleis

Werksviertel am Ostbahnhof in München, 2016

Keine Chance: Den Ostbahnhof einfach tieferlegen, dass geht nicht, das stellt die Stadt in ihrer Anwort fest.

(Foto: Robert Haas)

Stadtviertelvertreter sind unzufrieden mit dem Diskussionsstand zum Ostbahnhof

Von renate Winkler-Schlang, Berg am Laim

Das Planungsreferat unterstützt die Forderung des Bezirksausschusses Berg am Laim nach einer Neugestaltung und Überplanung des Ostbahnhofes. Ziel ist es zu verhindern, dass der Bahnhof künftig keine Barriere zwischen Werksviertel und Haidhausen ist. "Grundsätzlich" findet die Behörde den Ansatz gut, erinnerte aber den Bezirksausschuss an die schwierigen Rahmenbedingungen. So seien Eisenbahnanlagen der Planungshoheit der Stadt entzogen. Tieferlegen könne man den Bahnhof nicht, da die Überführungen über die Berg-am-Laim-Straße und Rosenheimer Straße Fixpunkte darstellen. Desweiteren seien unter anderem die Anbindungen der Züge nach Mühldorf und Rosenheim erst vor wenigen Jahren verbessert worden, eine Überplanung würde die damaligen Umbauten zunichte machen. Auch die Anbindung nach Westen sei optimiert worden. Einer Kosten-Nutzen-Rechnung würde diese Idee ohnehin nicht standhalten, so das Planungsreferat.

Allerdings wird in der Antwort auch erklärt, dass wegen des Werksviertels "eine weitere barrierefreie Anbindung unter den Gleisen hindurch an die Friedenstraße realisiert" wird; die Frage, wer diese bisher abgelehnte Verbindung finanziert, findet keine Antwort. Auch die zweite Stammstrecke erfordere Umbaumaßnahmen im Ostbahnhof, er werde noch stärker barrierefrei, heißt es weiter. Denkbar wäre, so das Referat, einige Buslinien, die bisher auf der Innenstadt-Seite des Ostbahnhofes enden, auf die Werksviertel-Seite zu verlegen. Und wünschenswert findet die Stadt die Wiederbelebung der Autozüge, weshalb diese Gleise erhalten bleiben sollten.

Der Vorsitzende des Bezirksausschusses, Robert Kulzer (SPD), ist mit dem Tenor der Antwort nicht zufrieden. Seiner Meinung nach verschanzt sich die Stadt hinter Notwendigkeiten der Deutschen Bahn anstatt dort aktiv einen Vorstoß für nachhaltige städtebauliche Verbesserungen zu machen.

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