Bauarbeiten:Bahn sperrt Strecke zwischen Feldmoching und Freising

Während der Sommerferien sperrt die Bahn die Strecke zwischen Feldmoching und Freising. Wer zum Flughafen will oder nach Ostbayern, muss zum Teil deutlich mehr Zeit einplanen.

Von Andreas Schubert

In den Sommerferien sperrt die Bahn die Strecke zwischen Freising und Feldmoching komplett für den Zugverkehr. Sechs Wochen Sperre, das trifft die Fahrgäste zum Flughafen, aber auch Fernverbindungen sind betroffen. Ersatzfahrpläne für die Zeit vom 28. Juli bis 10. September werden frühestens ein halbes Jahr vorher bekanntgegeben, der Grund: Kunden können Bahntickets sechs Monate im Voraus buchen. An diese Buchbarkeit ist auch die Veröffentlichung des Notfahrplans gebunden. Einige Details hat die Bahn bereits veröffentlicht.

Wo und was wird gebaut?

Auf 33 Kilometern Länge erneuert die Bahn Gleise und sechs Weichen, und zwar zwischen Freising und Feldmoching sowie zwischen dem Flughafen-Besucherpark und dem Bahnhof Neufahrn. Dabei werden 61 000 Schwellen und 42 000 Tonnen Schotter ausgetauscht. Zudem werden die Bahnhöfe Unterschleißheim und Lohhof barrierefrei umgebaut. Sie erhalten neue Aufzüge und Rampen für Rollstuhlfahrer, die Bahnsteige werden erhöht. In Unterschleißheim entsteht eine neue Unterführung, außerdem nimmt die Bahn die neue Neufahrner Kurve ans Netz. Sie ermöglicht vom Ende des Jahres an direkte Verbindungen von Ostbayern an den Flughafen. Von Regensburg soll eine Fahrt mit dem überregionalen Flughafenexpress "Üfex" zum Airport eineinviertel Stunden dauern.

Muss die Strecke gesperrt werden?

Die Bahn will die Bauarbeiten möglichst rasch abwickeln. Das geht nur mit einer Vollsperre. Liefe der Betrieb weiter, würden die Arbeiten laut einem Sprecher nicht sechs, sondern 25 Wochen dauern, inklusive Einschränkungen wie langsame Fahrten und Sperrungen an Wochenenden. In den Sommerferien seien auf der Strecke deutlich weniger Fahrgäste als sonst unterwegs, weshalb die Sperre verkraftbar sei.

Welchen Ersatz gibt es?

Zwischen Feldmoching und Freising sowie zwischen Feldmoching und Flughafen fahren Ersatzbusse, die in der Hauptverkehrszeit zwischen Feldmoching und Lohhof verstärkt werden. Die S-Bahnlinie S 1 wird zur S 18 und startet in Feldmoching Richtung Münchner Innenstadt. Vom Leuchtenbergring fährt sie als Express-S-Bahn ohne Halt weiter zum Flughafen. Die S 18 fährt zwischen 6 und 23 Uhr alle 20 Minuten. Zusammen mit der S 8 entsteht so ein Zehn-Minuten-Takt zum Flughafen.

Kunden, die mit Regionalzügen etwa aus Regensburg oder Passau über Landshut nach München wollen, müssen in Freising umsteigen. Hier stehen sowohl Busse zur Verfügung als auch S-Bahn-Züge; über Neufahrn und den Flughafen geht es auf der Strecke der S 8 ohne Umsteigen nach München. Die Verbindung ist möglich, da auch während der Arbeiten Gleise für einen Notbetrieb befahrbar bleiben. Die Züge fahren in der Hauptverkehrszeit alle 30 Minuten, ansonsten tagsüber alle 60 Minuten. Zwischen 19.30 Uhr und 6 Uhr morgens ist dieser Zugbetrieb allerdings nicht möglich. Hier bleibt nur der Schienenersatzverkehr (SEV) zum Flughafen, der ganztägig bis Betriebsschluss und ab Freising alle zehn Minuten verkehrt. Die Reisezeit für Fahrgäste der Regionalzüge verlängert sich um etwa 70 Minuten. Die Kapazitäten - etwa 1000 Fahrgäste passen in einen doppelstöckingen Regionalexpress - reichen im SEV und den Ersatz-S-Bahnen nach Angaben der Bahn aus.

Müssen Pendler zwischen München und Freising neue Tickets kaufen?

Wer von Freising mit einer Dauerfahrkarte nach München pendelt, der braucht derzeit ein Ticket für zwölf Ringe. Der Flughafen hingegen liegt bereits im Bereich von Ring 13. Die Bahn befindet sich derzeit noch in Verhandlung mit dem MVV, um hier kulante Lösungen zu ermöglichen. Man könne damit rechnen, so ein Bahnsprecher, dass die Passagiere kein Geld für einen zusätzlichen Ring ausgeben müssen.

Wann wird der Fahrplan veröffentlicht?

Mitte Februar pflegt die Bahn die konkreten Details und Fahrplandaten in ihre digitalen Auskunftssysteme ein. Wer dann eine Reiseverbindung sucht, hat auf bahn.de oder der Bahn-Navigator-App die geänderten Zeiten mit einberechnet.

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