Dieser Text ist leider veraltet, diese Bar gibt es inzwischen nicht mehr.
Eigentlich müsste man hier tanzen. Drei Discokugeln hängen von der Decke, das ist ungewöhnlich für einen so kleinen Raum. Vor allem, weil die Discokugeln so unheimlich groß sind, dass man ein bisschen Angst bekommt, wenn man direkt darunter sitzt: Kann eine Decke so ein Gewicht überhaupt tragen?
Sie kann es offenbar tatsächlich, von Unglücken war aus der Stiglerie bislang nichts zu hören. Tanzen aber ist hier am Stiglmaierplatz - direkt gegenüber vom Löwenbräukeller - vor allem dann angesagt, wenn sich Gäste für private Feiern einmieten: An normalen Tagen ist die Stiglerie eher eine Mischung aus Lokal und Bar - eine Disco ist sie trotz des Ambientes nicht.
Früher war hier der Italiener La Trattoria drin, Ende vergangenen Jahres hat der Webdesign-Unternehmer Stephan Schuster-Wölke in dem ehemaligen Lokal mit prachtvoller Glasfassade und beeindruckender Deckenhöhe die Stiglerie eingerichtet.
An der Wand gegenüber dem Eingang ist ein riesiges Weinregal installiert, vom Boden bis zur Decke, etwa sieben Meter hoch, was sich auf der Karte aber nicht unbedingt widerspiegelt: Zehn Weißweine und zehn Rotweine, dazu zwei Roséweine sind im Angebot (0,2 Liter für 4,50 bis 6 Euro).
Der Umfang der restlichen Getränkekarte ist schon beeindruckender, der Barkeeper stellt einem so ziemlich alles auf den Tisch, was man halt braucht an einem gemütlichen Abend - und dazu noch ein bisschen mehr: einen scharfen Choco-Chili-Martini etwa, einen Wild Orange Bitter aus Wodka, Cointreau, Holunder und Orangensaft (beide 8 Euro) oder als Aperitif einen Stigletto aus Prosecco, Himbeere, Rosé und Limette (4,50 Euro).
Die Stiglerie ist ein ziemlich langgestreckter Raum, dafür zweistöckig: Oben kann man sich für private Feiern einmieten. Das Lokal ist also ein guter Ort, um in den Abend zu starten und sich vielleicht zu einem Drink noch mit einem Essen oder auch nur mit einer Kleinigkeit (kleine Pizza Ficus mit Creme Fraiche, Feige und Walnuss für 6 Euro) zu stärken - bevor es losgeht in die Nacht, dorthin, wo unter Discokugeln auch getanzt wird.