Bar in München:Aus Zoozie's wird Fugazi No. 15

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Das 'Fugazi no. 15' bietet vor allem italienische Küche und Eigenkreationen an der Bar. (Foto: Florian Peljak)
  • Am Baldeplatz gab es seit 35 Jahren das Szene-Lokal Zoozie's.
  • Sechs Wochen wurde die Kneipe umgestaltet - nun geht es in neuem Gewand unter dem Namen Fugazi No. 15 weiter.
  • Die Speisen sind überwiegend italienisch, an der Bar gibt es Eigenkreationen von einem Profi.

Von Franz Kotteder

Ein "Z" bleibt drin, immerhin: Das Zoozie's am Baldeplatz, seit 35 Jahren der Klassiker unter allen Münchner Szenekneipen schlechthin, hat einen neuen Namen. Es heißt jetzt Fugazi No. 15 und ist überhaupt ganz anders geworden - auch wenn vieles gleich geblieben ist. "Wir haben am Schluss selber nicht mehr recht an das alte Mischkonzept geglaubt", sagt Marc Uebelherr, einer der Betreiber, "das Zoozie's lief zwar noch, aber es lief halt mehr so vor sich hin."

Uebelherr und seine Partner betreiben in München neun Lokale, vom Gast im Gasteig über das Restaurant Oskar Maria im Literaturhaus bis hin zum Oh Julia in der Hofstatt. Das Zoozie's war ihr erstes Objekt, vor 15 Jahren haben sie es übernommen und das Konzept: "Drei Zimmer, Küche, Bar" konsequent verfolgt: mit Frühstück, Brunch, Restaurant zwischen Burger, Pasta und Seezunge, Club mit DJ und Motto-Parties. Fast nichts wurde ausgelassen, und am Schluss war es des Guten doch zu viel.

Die Bar im ehemaligen Zoozie's strahlt jetzt gepflegte Eleganz aus, finden Geschäftsführer Ramiz Suljic und Betreiber Marc Uebelherr (rechts). (Foto: Florian Peljak)

Schicke, aber zurückhaltende Eleganz

"Man musste die Karte schmäler und schlanker machen", sagt Uebelherr, "der Laden brauchte ein neues Gesicht, das war nämlich nicht mehr da." Ende Mai sperrten sie das Zoozie's also zu, renovierten und bauten gemeinsam mit zwei Innenarchitekten ein neues Lokal.

Luftiger wirkt das Lokal jetzt, die Bar bekam eine Generalüberholung mit edlem Holz und Messing, wirkt aber gar nicht protzig, sondern setzt auf schicke, aber zurückhaltende Eleganz. Die übrigen drei Räume bekamen nicht nur einen neuen Anstrich, sondern wurden ebenfalls umgestaltet. Es gibt einen Nebenraum mit Pflanzentapete und Glasdach, ein stilvolles Fünfzigerjahre-Restaurant und einen Saal, der am ehesten noch an das alte Zoozie's erinnert.

Die Speisekarte ist überwiegend italienisch, mit viel Pizza und Pasta, aber auch ein "Fugazi Eataly Burger" und das Wiener Schnitzel vom Kalb haben sich von der alten Karte auf die neue hinübergerettet. Geblieben sind auch das Frühstück und der Brunch, "das braucht man hier auf der großen Terrasse in unmittelbarer Nähe der Isar einfach".

Eigenkreationen vom Profi

Die Bar wurde nicht nur optisch aufgebrezelt, für sie hat man extra einen Profi von der Cortiina-Bar abgeworben, der jetzt auch Eigenkreationen wie die "Baldeplatz Wellness" (Gin mit Crodino und Zitrone auf Tonic Water), "Lorenzo" (Campari, Zitronensaft, Tonic Dry Water) oder "Lavendar Gimlet"(mit hausgemachtem Lavendelsirup) im Angebot hat.

Italienischer Schick der Fünfzigerjahre: Restaurantbereich im Fugazi No. 15. (Foto: Florian Peljak)

Die Geschäfte aber führt Ramiz Suljic, der vor sieben Jahren schon einmal im Zoozie's arbeitete, zwischenzeitlich aber bei den In-Griechen Cavos und Kalypso tätig war und nach dem Aus fürs Cavos an der Königinstraße wieder frei war. Zusammen mit Uebelherr sah er sich dann erst einmal ein paar Gastro-Konzepte in London, Rimini und Hamburg an, bevor sie an die Umgestaltung am Baldeplatz gingen. "Ich war ja vorher jahrelang bloß in der Königinstraße", sagt Suljic. Die Lieferanten und Partner bleiben trotzdem regional; das Bier kommt von Ayinger, der Kaffee von Dinzler, der Wein von Saffer.

Übers Wochenende haben Uebelherr und Suljic ihr Fugazi No. 15 schon einmal aufgemacht: "Kam ganz gut an!", sagt Suljic. Das hat die beiden dann doch bestätigt. "Im Endeffekt machen die Gäste so ein Lokal erst schön", sagt Suljic, "wir sind ja kein Möbelhaus, sondern ein Restaurant." Nun hoffen sie, dass das auch so bleibt. "Ich kann mir schon vorstellen", sagt Uebelherr, "das hier noch einmal 15 Jahre zu machen." Zuerst aber wird ordentlich eröffnet, mit DJ und Party. Die Eingeladenen melden sich jedenfalls schon fleißig an.

© SZ vom 16.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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