Bar B3:Amerika meets Asien

Schon wieder nur ein Burger-Laden? Nein. Die B3-Bar ist mehr als das.

Im ausgehtechnischen Niemandsland abseits des Gärtnerplatzviertels: die B3-Bar.

(Foto: Stephan Rumpf)

Schon wieder ein Burger-Laden? Nicht ganz: In der Bar B3 in der Altstadt treffen asiatische Malereien auf Trucker-Kneipen-Flair. Auch die Speisekarte vereint die beiden Kulturen. Doch das gibt es nicht umsonst.

Von Andreas Schubert

Dieser Text ist leider veraltet, das Restaurant gibt es inzwischen nicht mehr.

Schon wieder ein Burger-Laden? Ist das wirklich notwendig? Nun: Schaden kann das ja nicht in diesem eher drögen Winkel der Altstadt, an jener Ecke, an der die kleine Schmidstraße auf die Sendlinger Straße trifft. Und die B3-Bar, die es erst seit September vergangenen Jahres gibt, ist ja auch mehr als eine Burger-Bude, in der man sich ein Stück Fleisch in den Rachen schiebt und danach gleich wieder das Weite sucht. Die B3-Bar ist ein gemütliches Lokal, mit dem sich die drei Kumpels Yücel Sahin, Romal Safi und Josef Blochel den Traum von der eigenen Kneipe erfüllt haben. Wo vorher ein brasilianisches Restaurant war, haben sie ihre eigenen Vorstellungen von einer Location verwirklicht, die - so lautet die Ansage - zwei Kulturen, insbesondere Esskulturen, miteinander vereinigen will: Asien und Amerika.

Dieses Konzept zeigt sich schon auf der Speisekarte (Küche bis 23 Uhr offen): Drei Salatvariationen und acht verschiedene Burger mit asiatischem Touch servieren sie hier. Zum Beispiel den "James Brown", der für 11,50 Euro mit Teriyaki-Soße und Spitzkohl serviert wird. Dazu gibt es Pommes und sehr leckere Soßen. Wer einen "Charles Bradley" bestellt, blecht gar 14,50 Euro. Dafür bekommt er Entenbrust mit karamellisierter Ananas und hausgemachter Kokos-Chili-Soße zwischen den Brotdeckeln serviert. Die hohen Preise rechtfertigen die Betreiber mit der Lage in der Innenstadt und der Qualität der Rohstoffe fürs Essen. Dafür ist der Service außergewöhnlich freundlich, man merkt, dass die Arbeit dem Team Spaß macht.

Avisierte Zielgruppe Ü 25

Auch wer nur zum Trinken vorbeischaut, sollte nicht unbedingt aufs Sparen aus sein. 0,2 Liter Fritz-Kola kosten 3,50 Euro, die Flasche Gerolsteiner Mineralwasser (0,75 Liter) stolze 7,50 Euro - das hat Sterne-Lokal-Niveau. Für 0,4 Liter Löwenbräu werden stattliche 3,80 Euro fällig, für das Beck's aus der Flasche (0,33 Liter) vier Euro. Für die meisten Cocktails und Longdrinks legt man um die neun Euro hin. Lobenswert ist das Gin-Sortiment: Zur Auswahl stehen sechs verschiedene Sorten.

Die avisierte Zielgruppe der B3-Bar: "Ü 25", sagt Wirt Josef Blochel. Also Leute, die sich einen Abend im B3 leisten können. Der Klientel angepasst ist auch das Musik-Programm. Hier dominieren R&B und Soul - gepflegter Mainstream. Hip-Hop oder Indie wird man hier nicht zu hören bekommen. Die Einrichtung führt das Asien-Amerika-Konzept der Bar fort. Rötliches Licht, das eine warme Atmosphäre verbreitet, asiatisch anmutende Malereien und chinesische Schriftzeichen an den Wänden; als quasi westlichen Kontrast dazu gibt es Schallplatten und E-Gitarren als Deko. Die Tische, die auf ausrangierten Autofelgen montiert sind, verbreiten etwas Trucker-Kneipen-Flair.

Trotz der Lage im ausgehtechnischen Niemandsland abseits des Gärtnerplatzviertels und der Sonnenstraße könnte die B3-Bar bald ihr Stammpublikum finden. Mit Fußball-Übertragungen (alle Bayern-Spiele), Partys und wechselnden DJs wollen die Macher ihr Lokal populär machen. Die Öffnungszeiten - am Wochenende geht es bis 3 Uhr morgens - klingen schon mal nicht schlecht.

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