Bahn-Probleme nach "Niklas":Wo Reisende auf der Strecke bleiben

Bahnschäden nach Sturm in Bayern

Ein Reparaturwagen der Bahn im Landkreis München.

(Foto: Stephan Jansen/dpa)
  • Die Folgen von Orkan Niklas sind in Bayern noch immer zu spüren. An vielen Orten arbeiten Techniker der Bahn und des Stromversorgers noch daran, gekappte Leitungen zu reparieren.
  • Reisende auf der Strecke von München nach Rosenheim müssen wohl noch mehrere Tage mit Problemen rechnen.
  • Aktuelle Informationen finden Reisende auf den Internetseiten der Deutschen Bahn, der Bayerischen Oberlandbahn und des Meridian.

Von Lisa Böttinger

Die Schäden durch Orkan Niklas können auf manchen Bahnstrecken in Oberbayern erst in der kommenden Woche repariert werden. Im Münchner S-Bahn-Netz gab es auch am Donnerstag nur ein eingeschränktes Angebot. "Die Sturmschäden, vor allem an den Oberleitungen, sind so großflächig und erheblich, dass es noch mehrere Tage dauern kann, bis wieder alle Linien bedient werden können", teilte die Deutsche Bahn (DB) mit. Viele Reisende sind deshalb auf den Schienenersatzverkehr angewiesen - mit teils unangenehmen Folgen.

Chaos am Grafinger Bahnhof

Eine SZ-Leserin berichtet von mehreren hundert Reisenden, die am Mittwochabend am Bahnhof Grafing bei München auf die Ersatzbusse von DB und Bayerischer Oberlandbahn (BOB) stundenlang in der Kälte warten mussten. Innerhalb von drei Stunden seien nur zwei Busse in Richtung Rosenheim gefahren. Kein Mitarbeiter der beiden Unternehmen konnte weitere Auskünfte erteilen, so die Frau. Laut BOB-Sprecher Jens Hendryk Däßler sei noch am Abend das THW Miesbach eingesprungen und habe heißen Tee an die Wartenden ausgeschenkt.

Die Menschen seien wegen nicht abgesprochener Durchsagen am Münchner Hauptbahnhof in Grafing gestrandet, so Däßler. Diese hätten auf die Meridian-Züge über Grafing verwiesen, welche daraufhin völlig überlastet waren. Nach Absprache mit den Kollegen am Hauptbahnhof sei das Missverständnis nun behoben. "Wir mussten für die Strecke Grafing - Rosenheim 13 Ersatzbusse aus Österreich organisieren, da in ganz Süddeutschland keine Busse mehr zu bekommen waren", sagte BOB-Sprecher Däßler. Außerdem seien wegen der Osternferien viele Busfahrer im Urlaub.

Gleise sollen bis zum Abend frei sein

Wie auf der Homepage der Meridian-Züge zu lesen ist, rät das Unternehmen, Reisende sollten den Schienenersatzverkehr ab Grafing "unbedingt umgehen". Die Pendelbusse seien "nicht mehr aufnahmefähig" und verkehrten außerdem wegen "chaotischer Straßenzustände" nicht nach Fahrplan. Mittlerweile ist jedoch schon eine Weiterfahrt ab Grafing mit dem Zug bis nach Aßling möglich, was die Reisedauer nach Rosenheim verkürzt. Auch die Strecke Rosenheim - Prien ist wieder auf Gleisen befahrbar.

Die Deutsche Bahn arbeitet daran, die Sturmschäden zwischen Grafing Bahnhof und Rosenheim zu beseitigen. Bis zum Abend sollten die Gleise wieder frei sein, heißt es in einer Pressemitteilung. So lange setzt sie auf der Strecke derzeit sieben Ersatzbusse ein. Für Reisende nach Österreich hat die Bahn bereits vier Busse zwischen Salzburg und München eingerichtet.

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