Backstage im Bierzelt:Aus dem Leben eines Wiesnkellners

Er sieht die Wiesn von der anderen Seite: Schwere Krüge, durstige Kehlen, 16 Tage harte Arbeit am Stück. Und immer geht es auch um Geld. Wir haben Kellner Olli, 33, eine Cat Cam verpasst - eine Kamera, die alle paar Sekunden automatisch Bilder macht. Das Oktoberfest von innen.

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Catcam Oktoberfest

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Er sieht die Wiesn von der anderen Seite: Schwere Krüge, durstige Kehlen, 16 Tage harte Arbeit am Stück. Und immer geht es auch um Geld. Wir haben Kellner Olli, 33, eine Cat Cam verpasst - eine Kamera, die alle paar Sekunden automatisch Bilder macht. Das Oktoberfest von innen.

Gelöste Stimmung im Bierzelt, Angsthasen in der Achterbahn oder Verliebte mit Wiesnherz um den Hals: Jedes Jahr werden auf dem Oktoberfest Millionen Fotos geknipst - und alle zeigen die gleichen Motive. Anders nun die Fotos, die unsere Cat Cam gemacht hat. Die kleine Kamera ist eigentlich für Haustierbesitzer gedacht, die wissen wollen, was ihre Katze auf ihren Streifzügen erlebt. Alle paar Sekunden schießt sie automatisch ein Foto.

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Wir haben die Kamera einem Wiesnkellner umgehängt. Er kommt an Orte auf dem Oktoberfest, die Besucher nie zu Gesicht bekommen. Während sie Bier und Hendl genießen, ist die Wiesn für ihn vor allem ein harter Job.

Oktoberfest Blog 2012

Quelle: Anna Fischhaber

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Olli, 33, arbeitet seit fünf Jahren im Biergarten der Bräurosl. Auf einer Wäscheklammer steht sein Name, blaue Weste und gelbes Tuch sind Pflicht. Was ihn an seinem Outfit am meisten stresst? Die lange Hose, die er den Rest des Jahres nicht trägt.

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15:38 Uhr. Die Cat Cam macht im Biergarten ein Bild von Ollis Kunden. Bist du nicht? Richtig! Der Wiesnkellner war vor kurzem bei "Wer wird Millionär" zu Gast  - und jetzt erkennen ihn viele Gäste. 32.000 Euro hat er gewonnen, in kurzer Hose. Aber selbst wenn es eine Million geworden wäre, er hätte er in diesem Jahr wieder auf der Wiesn gearbeitet - sagt er.

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Für sechs Tische im Biergarten ist Oli zuständig. Nun sind neue Gäste da, alle wollen etwas trinken. Na dann mal los!

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Am Nachmittag auf der Wiesn werden die Besucher immer durstiger. Olli muss erst einmal anstehen, um die Bestellungen abzugeben und abzuholen. Da ist es für ihn angenehm, dass zwei seiner ehemaligen Kommilitonen ebenfalls hier arbeiten.

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An der Kasse kauft er Bier. Die Kellner auf der Wiesn arbeiten auf eigene Rechnung.

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Was man als Wiesnkellner mitbringen muss? Kraft natürlich. Und Geschick, um möglichst viele Maß gleichzeitig zu tragen, ohne etwas zu verschütten. Zum Glück hat Olli Sport studiert.

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20 Sekunden später macht die Cat Cam wieder ein Bild. Olli ist auf dem Weg zurück in den Biergarten, wo die Gäste schon sehnsüchtig auf ihre Maß warten.

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Fast zehn Euro kostet das Wiesnbier in diesem Jahr. Der Geldbeutel des Kellners ist schon gut gefüllt. Wie viel er auf der Wiesn verdient, will er allerdings nicht verraten.

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Sein schönster Moment auf der Wiesn? Wenn an Tisch eins und sechs Freunde sitzen - und statt zehn eher zwölf Euro für die Maß geben. Kaum hat Olli frisches Bier gebracht, bestellen die Gäste schon wieder neues.

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Also schnell zurück zur Schänke im Zelt - denn die Hoffnung ist: Vielleicht belohnt ja mal ein Gast seine Schnelligkeit.

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Jetzt bloß nichts verschütten, sonst gibt es Ärger mit den Gästen. Selbst Bier zu trinken ist für Wiesnkellner übrigens verboten.

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Endlich zurück am Tisch. Jetzt schnell die schweren Krüge abstellen und kurz die Handgelenke ausschütteln.

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Der Ton im Bierzelt kann ganz schön rau sein, auch damit muss ein Wiesnkellner umgehen können. Und nicht alle Gäste sind gut drauf.

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Die Kellnerinnen dagegen haben gerade Spaß: Sie haben die winzige Kamera entdeckt, die wir an Ollis Weste befestigt haben - und posieren für den Kollegen.

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Viel Zeit für Pausen bleibt allerdings nicht, nun verlangen zwei Besucher nach Essen.

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Also schnell in Küche, wo die Tabletts befüllt werden.

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Zu Stoßzeiten herrscht hier ein ganz schönes Chaos - und Olli muss aufpassen, dass er nicht mit den Kollegen zusammenstößt.

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Dann schnell die Teller nach draußen - schließlich soll das Essen noch warm sein, wenn es auf den Tisch kommt.

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Auch die Kollegen haben gut zu tun. Ob sie wohl mehr Trinkgeld bekommen?

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Wieder hat jemand Essen bestellt. In der Küche gibt es einen freien Stuhl. Eine kurze Pause, einmal hinsetzen, das wäre jetzt was.

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Doch dafür bleibt keine Zeit. Auch hier geht es ganz schön hektisch zu.

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Und wie das riecht! Hier drehen die Hendl ihre Runden, bis sie gold-gelb geworden sind.

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16:07 Uhr: Im Bierzelt wird die Stimmung ausgelassener, einige tanzen nun auf den Bänken - und in den Gängen wird gerempelt.

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Und im Biergarten? Der Himmel hat sich zugezogen. Vielleicht kann Olli heute eher gehen. Sechzehn Tage arbeitet er hier am Stück. Nur wenn es regnet, kann einer der Kellner im Biergarten früher Schluss machen.

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Was Olli dann macht, weiß er auch schon: Im Nachbarzelt selbst eine Maß trinken. Dort arbeitet nämlich sein Mitbewohner. Na denn: Prost!

© Süddeutsche.de/afis/sonn/rus
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