Babyleiche in München:Todesursache bleibt ein Rätsel

Die Todesursache des Säuglings, der in einer Münchner Grünanlage beim Landtag gefunden wurde, ist auch nach der Obduktion unklar. Offenbar lag der Leichnam schon länger im Gebüsch.

Die Todesursache des Neugeborenen, das am Dienstag in der Nähe des Bayerischen Landtags tot aufgefunden wurde, ist weiterhin unklar. Auch die Obduktion des Leichnams habe keine eindeutige Todesursache ergeben, sagte eine Polizeisprecherin.

Weiterhin unklar ist auch, ob der Säugling tot oder lebendig zur Welt gekommen ist. Damit ist offen, ob ein Verbrechen vorliegt oder nicht. Auch das Geschlecht des Kindes konnte noch nicht bestimmt werden. Die Ermittler ordneten nun weitere Gutachten an. Mit einem Ergebnis sei erst in einigen Tagen oder womöglich erst Wochen zu rechnen, sagte die Sprecherin.

Inzwischen sind sich die Ermittler nicht mehr sicher, ob das tote Baby erst seit kurzem in der Grünanlage lag. Offenbar weist der Leichnam bereits Verwesungsspuren auf. Der Spurenlage zufolge wurde das Kind nicht am Fundort geboren, sondern später dort abgelegt.

An dem Baum, unter dem der Säugling gefunden wurde, haben Münchner mittlerweile ein Schild angebracht mit der Aufschrift: "Unbekanntes neugeborenes Kind". Darunter nur ein Wort: "Unfassbar!!" Am Boden stehen zwei Grablicher. Der Platz ist von den nahen Wohnhäusern aus nicht einsehbar, hohe Laubbäume behindern die Sicht. In nur rund 300 Metern Entfernung befindet sich das Uniklinikum Rechts der Isar.

Die Polizei erhält laufend Hinweise aus der Bevölkerung, bislang fehlt allerdings eine heiße Spur, die die Ermittler zur Mutter des Säuglings führen könnte. Die Spurensicherung untersucht zur Zeit den Fundort des Leichnams auf mögliche Hinweise. Andere Beamte setzten die Befragung von Anwohnern aus der Umgebung der Fundstelle fort.

Der Hund eines Spaziergängers hatte am Dienstagnachmittag nördlich des Landtags in einem Gebüsch einer Grünanlage an einer Plastiktüte geschnüffelt, in der sich das unbekleidete tote Baby befand. Es befand sich in Embryonalhaltung.

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