Ausstellung von Plastiklöwen:Gut gebrüllt, Söder

Sein Streben nach öffentlichkeitswirksamen Foto-Terminen hat Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) am Freitag in die Residenz geführt. Im Kaiserhof stehen einen Monat 2000 Plastiklöwen, als Beiwerk zur Ausstellung "Gut gebrüllt, Löwe", die sich mit dem bayerischen Wappentier beschäftigt. 50 000 Euro lässt sich Söders Haus die Plastiktiere kosten, für "Material- und Produktionskosten". Sie fließen an ihren Urheber Otmar Hörl, Präsident der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Söders Heimat.

Praktisch ist, dass Söder die Löwen zweimal zur Selbstdarstellung nutzen konnte: vor zwei Monaten zur Präsentation der Ausstellung, am Freitag zur Eröffnung. Praktisch auch, dass dieselbe Aktion vor acht Jahren in Wiesbaden stattfand, damals mit 3000 Löwen. Die glichen den Münchnern ziemlich, nur die Schwanzquaste sieht anders aus. Anschließend aber wurden sie zugunsten zweier Behinderteneinrichtungen versteigert, in München darf Hörl sie für 50 Euro das Stück selbst verkaufen. Was Söder nicht gefallen dürfte: Damals verband Hörl seine identitätsstiftende Aktion mit dem Bekenntnis "Ich bin gerne Hesse." Was Söder gefallen dürfte: Damals standen die Löwen vor der hessischen Staatskanzlei. Es besteht Entwicklungspotenzial für Söders Ideen.

© SZ vom 23.05.2015 / kast - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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