Ausstellung:Vom Dach

2411 Lerchenau Fotoausstellung

Dorrit Wess und Sven Eichhorn haben von Hochhausdächern aus beobachtet, wie die Jahreszeiten über das Hasenbergl und seine angrenzenden Viertel hereinbrechen - und dann sogar ein Regenbogen.

(Foto: Dorrit Wess/Sven Eichhorn (oh))

Zwei Fotografen dokumentieren die Vielfalt des Hasenbergls

Von Jana Heigl, Hasenbergl

Am Tag zuvor stand Dorrit Wess noch auf dem Dach eines Hochhauses im Münchner Norden und fotografierte die Sturmböen, die über München fegten. "Jetzt wäre die Steigerung nur noch ein Regenbogen", sagte sie zu ihrem Kollegen Sven Eichhorn. Der Wunsch wurde ihr erfüllt. "Der Himmel hat es gut mit uns gemeint", erzählt sie und lacht. Die beiden Fotografen haben die Dächer von Hochhäusern erklommen und beobachtet, wie die Jahreszeiten über das Hasenbergl und seine angrenzenden Viertel hereinbrechen - auch über die Seen: "Die waren diesen Winter gefroren", sagt Wess begeistert. "Da hatten wir Glück!"

Mit ihrem Projekt wollen Wess und Eichhorn die Vorzüge des Hasenbergls hervorheben. "Eine fotografische Betrachtung vom Schwarzhölzl bis zur Lerchenau" nennen sie ihre Arbeit. Dabei stoßen sie immer wieder auf die Symmetrie der Dachlinien und die Achse, die den Blick von der Lerchenau bis nach Feldmoching freigibt. Von oben bemerkten sie auch die vielen Grünflächen - ein großes Stück Lebensqualität für das Viertel, findet Wess. "Man muss aufpassen, dass man bei der rasenden Bebauung etwas überlässt", mahnt sie. "Das sind Erholungsflächen, auch wir haben diese Orte immer als solche empfunden."

Die fertige Ausstellung heißt "Leben in Vielfalt", in Anlehnung an das Motto der Europäischen Union "In Vielfalt geeint". "Es war mir wichtig, dass wir den Charakter des Stadtteils zeigen", sagt Kathrin Göttlich, die Geschäftsführerin des Vereins "Stadtteilkultur 2411". "Mit seinen schönen und seinen kritischen Seiten." Sie gab das Projekt vor zwei Jahren in Auftrag, um das fünfjährige Jubiläum des Vereins zu feiern. Im Stadtteil herrscht große Vielfalt, sowohl an Bewohnern als auch an Architektur. Das überraschte sogar Göttlich - mit einer solchen Vielfältigkeit hatte sie nicht gerechnet. Auch die Besucher der Ausstellung werden über die Bandbreite im Hasenbergl staunen, verspricht sie.

Am Freitag, 22. September, findet die Vernissage zur Fotoausstellung von 19 Uhr an im Stadtteilkultur 2411 an der Blodigstraße 4, im dritten Stock des Kulturzentrums statt. Der Eintritt zur Vernissage ist frei.

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