Isarvorstadt - Der russische Mann ist für die westliche Welt eine rätselhafte Erscheinung. Da gibt es all die feinsinnigen Literaten wie Tschechow, Nabokow oder Solschenizyn und daneben Politikerpersönlichkeiten wie den gefürchteten Stalin und aktuell den vor kompromisslosem Machtanspruch strotzenden Wladimir Putin. Dazu kommen all die Legenden von einer zutiefst empfindsamen Seele, die von der harten Schale testosterondurchfluteter Männlichkeit geschützt wird.
Der 1972 in der kleinen russischen Stadt Kyschtym geborene Künstler Sergey Sovkov räumt mit diesem Männerbild gründlich auf. Immer wieder widmet er sich mit seiner Malerei seinen russischen Geschlechtsgenossen und zeichnet dabei eine sehr differenzierte Darstellung von einem Wesen zwischen Kraft, Gefühl und Selbstbesinnung. Seit 2003 arbeitet Sovkov, der an der Kunstfakultät der staatlichen Universität in Togliatti ausgebildet wurde, freischaffend und stellt im In- und Ausland aus. Nun präsentiert er in der Galerie "Kunstbehandlung" seine Jahresausstellung 2018. "From Russia with Love" so der Titel dieser Schau, die an diesem Donnerstag, 1. März, in Anwesenheit des Künstlers eröffnet wird. Neben den unverwechselbaren Männerstudien sind auch Stillleben und Landschaften zu sehen, Aquarelle und Bleistiftzeichnungen sowie erstmals auch Keramiken, die als farbig glasierte, kleine Skulpturen und Halbreliefs daherkommen.
From Russia with Love, Vernissage, 1. März, 20 Uhr, in der "Kunstbehandlung" Müllerstraße 40; bis 31. März, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 14 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung.