Ausstellung:Ein Gemälde von einem Gemäuer

Das Isartor begründete den Reichtum Münchens, hier zogen die Salzfuhrwerke in die Stadt und zahlten ihre Zölle. Später mussten Könige ein ums andere Mal den Abriss verhindern. Eine Ausstellung im Valentin-Musäum widmet sich nun der Geschichte des Bauwerks

Von Wolfgang Görl

Um das Jahr 1820 schien das Ende des Isartors gekommen zu sein. Selbst der Architekt Leo Klenze, der sich wenige Jahre zuvor in München niedergelassen hatte, plädierte dafür, das alte Gemäuer, das verwahrlost vor sich hinbröckelte, kurzerhand abzureißen. Auch andere Fachleute empfahlen die Beseitigung des "geschmack- und zwecklosen" Bauwerks, wohingegen Baurat Gustav Vorherr vorschlug, das Isartor in einen Triumphbogen zu verwandeln. Als der Abriss bereits genehmigt war, intervenierte Kronprinz Ludwig gegen den Zerstörungsplan: "Ich kann nicht genug sagen, wie leid es mir thäte, wenn etwas von diesem Thore nidergerissen würde ( . . . ) München hat ohnehin wenig Altes mehr aufzuweisen."

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