Die Arbeiter, die auf der Baustelle Neue Mitte in Karlsfeld eingesetzt waren und monatelang auf die Auszahlung ihres kompletten Lohns gewartet hatten, haben nun doch rasch und unkompliziert ihr Geld erhalten: Die Wolfratshauser Firma Leitner entschied sich, eine "pragmatische Lösung herbeizuführen" und zahlte den Arbeitern am Dienstag die Nettolöhne für die Stunden aus, die sie aufgeschrieben hatten.
Wie die Gewerkschaft reagierte
Gewerkschafter Bojidar Beremski vom DGB-Projekt Faire Mobilität begrüßte die Lösung. Die Initiative setzt sich für gerechte Löhne und faire Arbeitsbedingungen für Arbeiter aus mittel- und osteuropäischen EU-Staaten ein. Die Firma Leitner hatte die rumänische Baufirma V.P.F. Construction als Subunternehmer eingesetzt.
Bauarbeiter in München:Schuften zum Hungerlohn
Acht Rumänen klagen an: Für teilweise nur 68 Cent pro Stunde hätten sie auf einer Karlsfelder Baustelle geschuftet - und nicht mal dieser Lohn sei ihnen ausgezahlt worden. Nun ermittelt der Zoll.
Laut gemeinsamer Erklärung von DGB und Leitner habe die Firma den Subunternehmer für alle Leistungen bereits bezahlt. Die Arbeiter versicherten, sie hätten im April/Mai nur geringe Vorschüsse erhalten. Vergangene Woche mussten die Männer von der Münchner Tafel versorgt werden.
Was der Unternehmer dazu sagt
"Wer arbeitet, muss auch Geld dafür erhalten. Diese Männer haben auf unseren Baustellen mit hohem Einsatz gearbeitet und wurden vom Subunternehmen nicht bezahlt. Das ist verantwortungslos", so Unternehmer Tom Leitner.