Ausgehen in München:Bar-Tipps für Erstsemester

Wer fürs Studium neu in die Stadt kommt, muss sich auch im Nachtleben zurecht finden. Ein paar Empfehlungen.

Von Laura Kaufmann

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Favorit-Bar

Favorit-Bar

Quelle: HESS, CATHERINA

Wie ist es da?

Die Favorit-Bar (Damenstiftstraße 12) ist ein Klassiker der Münchner Barlandschaft, ein sehr entspannter. Schummrig-rotes Licht, unverputzte Wände, dekoriert mit einer Armee an Ventilatoren. Die Musik ist irgendwo zwischen alternativ und elektronisch, je nachdem wer auflegt.

Wer geht hin?

Solche, die unaufgeregt ein Bier trinken wollen. Ein bisschen rumstehen oder -sitzen, ratschen. Oder nach der Bartour auf einen Absacker vorbeischauen. Aufwendige Cocktails gibt's hier nicht, und die will auch keiner. Der Look ist egal, Hauptsache nicht zu überkandidelt oder im Bank-Azubi-Dress.

Wo ist es noch so?

Wer die Favorit-Bar mag, dem wird auch das Corleone in der Pettenkoferstraße gefallen. Und das Holy Home. Wahrscheinlich auch die Bar Pigalle.

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Robinson Bar

Bar Robinson Kuhlmann München

Quelle: oh

Wie ist es da?

Laut, voll, lustig. Die kleine, schwarzgestrichene Bar ist mit feinen Spirituosen bestückt, aus denen verhängnisvolle Longdrinks werden. Einen Namen hat die Bar eigentlich nicht, manche nennen sie Robinson's Bar nach ihrem Besitzer, andere Cornelius 14 nach der Straße oder einfach nur die 14. Die Hälfte des Publikums quillt meist auf die Straße heraus, besonders im Sommer.

Wer geht hin?

Leute, die ihr neuestes Hipsteroutfit ausführen möchten, Frauen mit Bloggerknoten, Männer mit Holzfällerbart.

Wo ist es noch so?

Ein ähnliches Feeling verströmt die Wedding Chapel, was am gleichen Besitzer liegen könnte. Unweit davon, in der Schnellen Liebe, ist es ähnlich klein und voll. Außerdem hat die Robinson Bar im September einen Pop up Store eröffnet: Wer also nicht genug bekommt, geht einfach die Straße runter - und kann dort nicht nur Drinks genießen, sondern auch ein bisschen schmökern.

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Geyerwally

Kneipenwirt in München, 2015

Quelle: Stephan Rumpf

Wie ist es da?

Nein, Geyerwally ist kein Schreibfehler. Das "Geyer" stammt in diesem Falle nicht von der Romanfigur, sondern von der gleichnamigen Straße, in der sich dieses liebevoll ausgestattete Kneipen-Kleinod befindet (Geyerstraße 17). Die Geyerwally ist bis unters Dach hinein ausgestattet mit alten Emaille-Werbeschildern, Kronleuchtern und Christbaumkugeln. An einem Baumstumpf lässt sich Nageln üben.

Wer geht hin?

Um die Bar herum sitzen Alteingesessene beim fünfzehnten Feierabendbier, drumherum trinken die Jüngeren ihr Bier, ein eher alternativer angehauchtes, studentisches Publikum. Alles ist sehr zwanglos, man trifft sich auf ein paar Bier mit Freunden, versackt oder zieht weiter, über die Isar ins Charlie zum Beispiel.

Wo ist es noch so?

Eine nette, kleine Viertelkneipe mit weniger Krimskrams, aber nicht weniger Flair ist das Valentinstüberl im Dreimühlenviertel.

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James T. Hunt

-

Quelle: Robert Haas

Wie ist es da?

Auf eine cleane, moderne Art gemütlich. Die Bar hinter dem Tresen leuchtet verführerisch. Es gibt nicht nur 08/15-Longdrinks zu trinken, je später es wird, desto mehr Gäste stehen in dem kleinen Laden in der Schellingstraße 32.

Wer geht hin?

Eher die BWLer unter den Studenten. Die Shirts der Männer sind bunt, manche Krägen stehen, die Haare der Frauen glänzen wie frisch gebügelt. Aber auch Hipsterbärte fallen hier nicht auf. Gesehen und gesehen werden zählt. Hier trifft man sich auf einen oder mehrere gepflegte Drinks, später zieht man zum Tanzen vielleicht weiter ins Bob Beaman.

Wo ist es noch so?

Wer sich im James T. Hunt wohlfühlt, tut dies wahrscheinlich auch einen Katzensprung weiter in der Bar Home in der Amalienstraße. Oder in der Bar Lola in der Ickstattstraße.

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Kooks

Bar Kooks in der Geyerstraße 18

Quelle: Florian Peljak

Wie ist es da?

Gemütlich. Ganz entspannt ein Bierchen trinken lautet hier die Devise, wobei es zum Wochenende hin immer gedrängter wird im Kooks, dann stehen die meisten. Auch bei den kleinen Live-Konzerten oder der Stand-Up-Comedy, die ein fester Bestandteil des Ladens in der Geyerstraße 18 ist. Es gibt auch Open Stage Nights für Rampensäue, die Gemütlichkeit muss dann verschoben werden.

Wer geht hin?

Komme, wer wolle, lautet die Devise. Nachbarn, die auf einen Drink am Tresen vorbeischauen, Freunde, die sich auf eine Runde Bier treffen und schauen, was der Abend so bringt.

Wo ist es noch so?

Sehr entspannt und ein Klassiker unter den Studentenkneipen: Der Alte Ofen in der Maxvorstadt.

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Südstadt

Lokal "Südstadt" in München, 2012

Quelle: Robert Haas

Wie ist es da?

Die Südstadt im Schlachthofviertel (Thalkirchnerstraße 29) ist über und über beklebt mit Zeitungsausschnitten, es gibt ein gemütliches Sofa und einen Kickerraum. Außerdem finden hier regelmäßig Mariokart-Turniere statt.

Wer geht hin?

Leute, die einen entspannten Abend weit weg von der Bussi-Bussi-Gesellschaft haben wollen. Rocker, Chiller. Veganer und Vegetarier, denn für die gibt es Soja- und Seitankreationen auf der Karte, ein richtiger Burger fehlt trotzdem nicht. Auf der Karte gibt es kurze Mischgetränke, die Korn enthalten und "Braintumor" heißen.

Wo ist es noch so?

Eine ähnliche Atmosphäre findet sich in der X Bar, die sich seit vergangenem Jahr nicht mehr in Schwabing, sondern in Lehel befindet.

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Café Kosmos

Cafe Kosmos

Quelle: Robert Haas

Wie ist es da?

Eng und voll. Unten die langgezogene Bar, oben (über eine verhängnisvolle Wendeltreppe erreichbar) Omas Wohnzimmer, das zum Abriss freigegeben ist. Die Drinks im Café Kosmos (Dachauer Straße 7) sind günstig und sehr gut, das Barpersonal schaut ernst und trägt klassisch Uniform.

Wer geht hin?

Viele. Darunter viele Studenten abseits der Stehkragenfraktion. Sie sitzen auf dem Sofa oder auf dem Boden und schauen durch die Glasfront hinunter auf die Bahnhofsgegend, vorausgesetzt es findet sich noch ein Plätzchen um zu sitzen. Unten am Tresen herrscht ein munteres Gedränge. Wer gerade pleite ist, hält sich einfach so lange er kann an einem Astra fest.

Wo ist es noch so?

Das Schall und Rauch im Univiertel hat eine ähnlich gedrängte Atmosphäre. In der Altstadt lohnt ein Abstecher in die Cohibar.

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Café im Vorhoelzer Forum

Vorhölzer-Forum TU München

Quelle: Sonja Marzoner

Wie ist es da?

Das Vorhoelzer (Arcisstraße 21) liegt auf dem Dach der Technischen Universität und hat einen wunderbaren Blick auf die Stadt. Nirgends sind Sonnenuntergänge so schön wie hier. Nun gut, der Blick vom Mandarin Oriental ist auch nicht verkehrt, aber um dort auf der Dachterrasse Cocktails zu trinken muss man als Durchschnitts-Student etwas länger sparen. Das Vorhölzer hat humane Preise. Auf der hell gehaltenen Dachterrasse stehen Tische und Liegestühle, meist wabert irgendein elektronischer Beat aus den Lautsprechern.

Wer geht hin?

Studenten, eher sehr poliert aussehende mit dicken Sonnenbrillen. Und alle, die sonst von der Existenz dieses Lokals wissen und den Blick genießen möchten. Zum Sonnenuntergang richten sich die Smartphones gen Himmel.

Wo ist es sonst so?

Die Rooftop-Terrassen des Mandarin Oriental und des Bayerischen Hofs bieten ebenfalls einen tollen Blick, sind aber eher weniger erschwinglich. Zu späterer Stunde, wenn das Vorhoelzer schließt, könnte man ins Kismet in der Altstadt weiterziehen: Immerhin befindet sich die Bar im ersten Stock.

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Gruam

-

Quelle: Robert Haas

Wie ist es da?

Wie in einer klassischen Boazn, nur auf jünger und etwas hipper getrimmt. Sehr wenig Platz, sehr hohes Absturzpotenzial. Die Gruam (Thalkirchner Straße 114) war früher der Treff der Fernfahrer vom nahen Schlachthof, auch Zuhälter und Prostituierte gingen in dem kleinen Lokal ein und aus. Das Publikum hat sich mit einem neuen Pächter gewandelt.

Wer geht hin?

Leute, die sich selbst nicht zu ernst nehmen, die einen Absacker brauchen, die gemütlich an der Bar sitzen wollen. Normalos, Hipster, sie alle treffen hier auf engem Raum zusammen.

Wo ist es sonst so?

Wer die Gruam mag, wird sich auch im Johannis Café in Haidhausen wohlfühlen. Und im Schau ma moi in Giesing.

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Goldene Bar

Bartender Klaus Stephan Rainer in München, 2012

Quelle: Stephan Rumpf

Wie ist es da?

Die Goldene Bar im Haus der Kunst (Prinzregentenstraße 1) ist wunderschön, goldene Landkarten an der Wand, ein schwerer Holztisch in der Mitte. Im Sommer dürfen die Gäste bis spätnachts draußen auf der Terrasse zum Eisbach hin sitzen. Zugegebenermaßen ist es nicht billig hier, nichts für jeden Abend bei einem studentischen Budget. Aber für einen besonderen Abend, lohnt es sich. Die Drinks sind herausragend gut und vielfach prämiert.

Wer geht hin?

Genießer, Künstler, Hipster, Businessleute.

Wo ist es sonst so?

Tolle, besondere Cocktails gibt es auch in der Zephyr Bar, im Jaded Monkey, in der Bar Wolf, natürlich im renommierten Schumann's oder in der Bar Gabanyi.

© SZ.de/infu/amm/kafe
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