Ausblick:Was 2016 für Münchner zu bieten hat

Star-Wars-Ausstellung, Modepreis, Jubiläumstatort oder ein richtig lautes Festival: Im neuen Jahr stehen einige Höhepunkte an - ein Überblick.

Von SZ-Autoren

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Winter im Zoo

Quelle: dpa

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Ende der Eiszeit

Aus Kindern werden Leute. Wie schnell das doch immer geht, zumal, wenn es sich um Eisbären handelt. Was war das für ein Bohei und Ohwiesüß, als die Zwillinge 2013 in Hellabrunn auf die Welt kamen, und nun, kurz nach der Party zum zweiten Geburtstag, verlassen Nela und Nobby schon wieder Mutter und München. Wann genau es in einer Kiste auf Reisen geht, ist noch unklar, aber irgendwann gleich Anfang des Jahres.

Nela zieht in eine Mädels-WG nach Holland, Nobby teilt sich sein neues Revier in Yorkshire mit drei Junggesellen. Frühreif? Keineswegs. Dass nach zwei Jahren die Mutter schon out ist, das sei in der freien Natur ja auch so, versichert der Tierpark. Was aber nur ein schwacher Trost ist. Mama Giovanna und Papa Yoghi jedenfalls bleiben allein zurück, und wenn die Chemie noch stimmt, dann geht es mit der Familienplanung vielleicht noch weiter.

Grund zur Freude gibt es in Hellabrunn 2016 in jedem Fall: Bei den Elefanten steht zwar kein Nachwuchs ins Haus, aber ein neues Eigenheim. Das Elefantenhaus soll im Sommer wiedereröffnet werden.

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Quelle: Robert Haas

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Vor dem Abflug

In knapp 14 Tagen geht es los: Dann werden sich immer dienstags und donnerstags mal 100, mal 500 Menschen in blauen, grünen oder lila-farbenen Warnwesten aufmachen und sich ihren Weg durch das neue Satellitenterminal am Münchner Flughafen suchen. Beim Probebetrieb schauen die Planer unter anderem, ob die Beschilderung funktioniert, die Abläufe an den Schaltern klappen, die Mini-U-Bahn zwischen dem bestehenden Terminal und dem neuen Gebäudeteil rollt, oder ob die Beamten von Zoll und Bundespolizei alles vorfinden, was für ihre Arbeit wichtig ist.

Der Probebetrieb, für den der Flughafen 1800 Statisten gesucht hat, läuft noch bis Mitte März. Im April irgendwann wird das neue, 900 Millionen Euro teure Abfertigungsgebäude eröffnet. Ein genaues Datum dafür steht noch nicht fest.

Blick vom Fernsehturm in München, 2015

Quelle: Claus Schunk

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BMW feiert

Am blauweißen Emblem kann man sie noch erkennen, die Ursprünge des Münchner Großkonzerns BMW. Steht das Emblem doch nicht für den Himmel, sondern für die Anfänge von BMW - und damit für einen Propeller. Der steht für die Flugmaschinenwerke Gustav Otto am Oberwiesenfeld, die Keimzelle des Unternehmens.

Am 7. März, dem Tag des Handelsregistereintrags, werden die Feierlichkeiten zum 100. Jubiliäum beginnen, die am Stammsitz München sowie an weiteren Standorten auf die Unternehmensgeschichte verweisen sollen. Die Auftaktfeier in der Olympiahalle wird live dorthin übertragen, wo die mehr als 100 000 Mitarbeiter Autos bauen: Mehr als 100 Standorte sind dies. Von 9. bis 11. September soll es in München zudem ein BMW-Festival rund um Olympiapark, Vierzylinder-Hochhaus und BMW-Welt geben.

Abendstimmung am Gärtnerplatz, 2010

Quelle: Robert Haas

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Hoffen auf Wiedereröffnung

Seit 2012 ist am Gärtnerplatz kein Theater mehr, sondern eine Baustelle. Und dennoch erzählt der Ort weiterhin vom Theater. Schon allein deshalb, weil die Fassade des Theaters, das 1865 als volksnahes Musiktheaterhaus eröffnet wurde, stehen blieb. Wenn man nun also die Klenze- oder die Reichenbachstraße entlangläuft, zeigt sich der Blick hinter die Kulissen im wahrsten Sinne: Der alte Bau wird fast vollständig ersetzt, die klassizistische Fassade aber bleibt weiterhin als Portal bestehen.

Theater gespielt wird dort aber seit guten drei Jahren nicht mehr, das Ensemble ist auf Wanderschaft. Die Verwaltung sitzt in einer Containerlandschaft in Obergiesing, die Vorstellungen finden mal in der Reithalle, mal im Cuvilliés-Theater oder auch im Prinzregententheater statt. Zu Beginn der Spielzeit2015 sollte die Zeit des Theaters als Wanderbühne eigentlich beendet sein: Den 150. Jahrestag des Theaters wollte man mit der Eröffnung des neuen alten Hauses feiern, doch die Bauarbeiten verzögerten sich.

2016 könnte es aber nun endlich so weit sein: Mit Beginn der neuen Spielzeit im Herbst 2016 soll wieder ein uneingeschränkter Spielbetrieb im Stammhaus am Gärtnerplatz möglich sein. Für den Intendanten Josef E. Köpplinger ist das auch eine Premiere: 2012 trat er sein Amt in München an, sein Theater im eigenen Haus hat er bisher aber noch nicht erlebt.

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Quelle: Catherina Hess

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Aus der Warteschleife

Seit Sommer 2015 etwa ruhen die Bauarbeiten im Münchner Osten. Die Stützmauer entlang der S-Bahn-Strecke steht zwar schon lange, auch Bäume und Sträucher wurden entfernt. Selbst die Baugenehmigung wurde irgendwann erteilt - und dennoch geht seit Sommer auf der Baustelle für die geplante Verlängerung der Tram von der Einsteinstraße bis zum S-Bahnhof Berg am Laim kaum etwas voran.

Die Planer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) aber sind zuversichtlich: Voraussichtlich irgendwann in diesem Frühjahr werde man mit den Bauarbeiten so richtig loslegen, sodass spätestens zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2016 die 18 Millionen Euro teure Trambahnstrecke in Betrieb genommen werden kann. Aber auch das wäre dann zwei Jahre später als ursprünglich geplant.

Bild vom Wiesn- Tatort 2015.

Quelle: Bernd Schuller

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Tatort

Die Welt der Fernsehreihe "Tatort" ist zuletzt eine Welt ohne Sicherheiten geworden. Die Ermittlerteams wechseln allerorts quasi monatlich, jeder Sender versucht mit seiner Verpflichtung die anderen an Prominenz noch zu übertreffen. Und der Zuschauer ist auf dem bestem Wege, komplett den Durchblick zu verlieren. Tatsächlich sind die wiederkehrenden Figuren im "Tatort" aber seit Jahrzehnten die große Stärke des Formats, weshalb sowohl die ARD als auch das Publikum froh sein kann, dass man beim Bayerischen Rundfunk offenbar keinen Erneuerungsbedarf sieht und die beiden Silberfüchse Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec einfach weitermachen lasst.

Seit 25 Jahren sind sie 2016 im Amt, am 1. Januar 1991 lief die erste Folge. Der neueste Fall wurde gerade gedreht, im Frühjahr wird die Jubiläumsfolge ausgestrahlt.

Reinheitsgebot

Quelle: dpa

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500 Jahre reines Bier

Ganz offiziell wird am 23. März 500 Jahre Reinheitsgebot gefeiert, und man darf davon ausgehen, dass an diesem Tag auch in München das ein oder andere Freibier ausgeschenkt wird. Die bayerische Landesausstellung (29. April bis 30. Oktober) nimmt sich zwar ausschließlich der Themen Reinheitsgebot und Bierbrauen an, findet aber im Kloster Aldersbach im Niederbayerischen statt. Dafür gibt es in München schon vom 12. Februar an eine Fotoausstellung in der Alten Kongresshalle auf der Theresienhöhe.

Und vom 22. bis 24. Juli dann schließlich ein großes Bierfest mit Brauereien und ihren Produkten aus ganz Bayern sowie einem umfangreichen Kulturprogramm zwischen Wittelsbacherplatz, Odeonsplatz und auf der Ludwigstraße bis zur Von-der-Tann-Straße. Freibier ist hier allerdings nicht vorgesehen.

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Quelle: Robert Haas

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Wechsel im Literaturhaus

Stabübergabe im Literaturhaus: 1997 wurde das Haus am Salvatorplatz eröffnet, inzwischen ist es längst nicht mehr aus der Stadt wegzudenken. Nun gehen nach und nach die Gründer in Pension: Nach Stiftungsvorstand Ulrich Wechsler, der vor einem Jahr ausschied, ist nun die Reihe an Reinhard G. Wittmann. Der 67-jährige Mitgründer des Hauses war von Anfang an dessen Geschäftsführer.

Voraussichtlich Ende Juni wird er einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin einweisen; die Entscheidung über diese Personalie soll im Januar bekanntgegeben werden. "Konzeptuelle und kreative Erfahrungen" waren in der Ausschreibung gefordert, um ein Programm zu gestalten, das "Impulse für eine zeitgemäße, lebendige Literaturvermittlung in München und über die Stadt hinaus setzt". Die Spannung wächst.

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Quelle: Alessandra Schellnegger

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Hochschul-Umzug

Ein neues Logo hat die Hochschule für Politik (HfP) bereits: Lange schmückte sich die 1950gegründete Institution mit einem der antiken Stammväter der Politikwissenschaft, einem sitzenden Aristoteles, lange wurde sie allerdings auch von der Ludwig-Maximilians-Universität getragen. Seit 2014 steht sie jetzt unter dem Dach der Technischen Universität (TU) - und die hat die HfP eingepasst in die übliche TU-Optik.

Das neue Logo besteht aus einem Kreis mit drei senkrechten Strichen; sie stehen für Legislative, Exekutive und Judikative, die klassischen drei Gewalten. Derzeit wird die ganze Hochschule reformiert. Ihr neuer Standort steht bereits fest: Sie zieht Mitte 2016 in das "Brienner Forum" neben dem Lenbachhaus. Im Herbst soll der erste Bachelor-Studiengang in Politikwissenschaft beginnen. Und die Berufungsverhandlungen für die inklusive Rektor sechs neuen Professuren sollen im Februar abgeschlossen sein, heißt es aus der TU.

Rockavaria

Quelle: Florian Peljak

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Rockavaria

Im vergangenen Jahr gab es zum ersten Mal seit 1996 wieder ein großes mehrtägiges Rockfestival im Olympiapark, das Rockavaria. Es war zwar nicht ausverkauft, aber doch so gut gefüllt, dass es stimmungsvolle Momente gab. In diesem Jahr findet das Rockavaria zum zweiten Mal statt, vom 27. bis 29. Mai. Iron Maiden, Nightwish und Iggy Pop sind derzeit als Hauptacts bestätigt. Zu den bisher 15 benannten Bands zählen außerdem Slayer und Mando Diao. Camping im Olympiapark ist aber erneut nicht erlaubt. Die Veranstalter bezeichnen das Rockavaria als "urbanes Festival", zu dem man mit der U-Bahn fahren könne.

Die Tickets gibt es bereits jetzt im Vorverkauf, aktuell ab 139 Euro für die drei Tage, das sei aber ein limitiertes Kontingent, schreiben die Veranstalter. Beim ersten Rockavaria kamen später noch Tagestickets auf den Markt, und kurz vor dem Festival gab es erhebliche Rabatte.

Holzdecke im Alten Rathaussaal in München, 2013

Quelle: Catherina Hess

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München verleiht den Modepreis

Zur Modewoche in den Achtzigerjahren traf sich an der Isar die Szene, zuletzt aber glänzte Münchens Stern am Modehimmel nicht mehr ganz so hell. Das soll der Münchner Modepreis nun richten. Am 23. Februar wird Josef Schmid (CSU), Bürgermeister und Leiter des Wirtschaftsreferates, ihn das erste Mal im Saal des Alten Rathauses überreichen - der erste Platz ist mit 10 000 Euro dotiert. Zum Wettbewerb zugelassen sind die Absolventen der Münchner Modeschulen, eine Jury aus fünf Experten bewertet die eingereichten Entwürfe.

Die Idee eines eigenen Preises für Modeschaffende geht auf die SPD im Stadtrat zurück. Erklärtes Ziel ist es, den Nachwuchs zu fördern. Natürlich will man aber auch signalisieren, wie wichtig Mode als Wirtschaftsfaktor für die Stadt ist. Alles in allem ein hübsches Maßnahmenpaket zur Imagepflege. München kann Mode, lautet die Botschaft.

Der Münchner Marienplatz

Quelle: dpa

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Neue Stadt-Minister

Wenn eine Regierung umgebildet wird, heißt das in der Regel: Ein Minister hat sich selbst durch eine Affäre zur unerwünschten Person gemacht oder es läuft politisch insgesamt so mies, dass ein Neuanfang als letzte Rettung herhalten muss. In München ist alles anders: Da heißen die Minister nämlich Referenten und werden als hauptamtliche Stadträte alle sechs Jahre von den Kollegen Volksvertretern neu gewählt. Sechs Posten werden zum 1. Juli 2017 vergeben, und die meisten werden neu besetzt. Das Tableau für den Wahltermin am 27. Januar steht bereits: Personalreferent Thomas Böhle (SPD) wird im Kreisverwaltungsreferat Nachfolger von Wilfried Blume-Beyerle (parteilos), der in den Ruhestand geht. Böhle wiederum soll durch CSU-Stadtrat Alexander Dietrich ersetzt werden. Dessen SPD-Kollegin Beatrix Zurek gilt als eine der Schlüsselfiguren der Sommer-Rochade: Ihr muss der glücklose Rainer Schweppe als Stadtschulrat weichen.

Die drei anderen SPD-Ressortleiter sollen bleiben: Ernst Wolowicz als Kämmerer, Brigitte Meier als Sozialreferentin und Rosemarie Hingerl als Chefin des Baureferats.

ZLF Eröffung Haflinger

Quelle: dpa/dpaweb

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Landwirtschaftsfest

Seit ihrer Premiere im Jahr 2010 hat sich die Oide Wiesn zu einem Publikumsliebling entwickelt. Kein Wunder: Für nur drei Euro Eintritt bekommen die Besucher dort ein Wiesn-Feeling ohne im Vollrausch grölende Überseetouristen, charmante Fahrgeschäfte für einen Euro je Fahrt und Zelte, die zumindest unter der Woche nicht überfüllt sind, wenn nicht gerade eine interessante Band dort spielt. Dieses Jahr fällt die Oide Wiesn aus, denn turnusgemäß wird vom 17. bis 25. September das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) stattfinden, das sich gerade eine Woche mit der Wiesn überschneidet und 14,50 Euro Eintritt kostet. Okay, das ZLF ist die eindeutig traditionsreichere Veranstaltung und hat diesbezüglich ein Vorrecht. Dennoch werden viele Münchner die Oide Wiesn heuer vermissen. Immerhin wird das Festzelt Tradition aufgebaut werden, sodass es zumindest eine ruhigere Alternative zu den übrigen Bierzelten gibt.

Star Wars: The Force Awakens

Quelle: AP

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Star-Wars-Ausstellung

Es soll ja Menschen geben, die mit dem Star-Wars-Gedöns nicht viel anfangen können. Diese Spezies muss nun ganz stark sein, denn auch 2016 wird ein Jedi-Jahr. Zumindest in München: Am 14. Mai, knapp ein halbes Jahr nach dem Kinostart des siebten Teils der Sternenkriegs-Saga, eröffnet in der Kleinen Olympiahalle die Ausstellung "Star Wars Identities". Etwa 200 Exponate aus dem Lucas Museum of Narrative Art sind hier zu sehen: Requisiten, Modelle, Kostüme, Kunstwerke. Da kann man etwa R2-D2 und Han Solos Millennium Falken bestaunen, oder Chewbacca, Boba Fett, Leia oder Darth Vader begegnen. Die von X3 Productions aus Montreal in Zusammenarbeit mit Lucasfilm entwickelte Ausstellung beschäftigt sich mit allen bisherigen Star-Wars-Filmen und soll auch Artefakte aus dem jüngsten Blockbuster "Das Erwachen der Macht" präsentieren. Großen Wert legen die Macher auf Interaktivität, erforscht werden Fragen zur Identität. Video- und Making-of-Filme bieten Hintergrundinformationen. Derzeit gastiert die Weltschau in Wien, von Mai bis Oktober 2016 macht sie Station in München. Wichtiger Hinweis für Fans: Besucher in Star-Wars-Kostümen sind ausdrücklich erwünscht.

© SZ vom 02.01.2016/kar/fjk/sekr/mah/mvö/kari/arga/mvö/aw/wet/frg/heff/blö/bica/bica
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